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29.11.2023

Die Förderung von Bildungsprojekten ist eine zentrale Aufgabe in unserem Welterbe. Unter anderem förderten wir ein Projekt des Hortes der Grundschule Sayda. Von dort erreichte uns dieser schöne Erlebnisbericht:

"Die Hortkinder der JUH-Bahnhofsspatzen befanden sich auf Exkursion durch unseren Ort. Bergstadt Sayda lasen wir auf einem Schild. Wieso eigentlich Bergstadt? Das große Rätselraten begann.

Die Kinder hatten verschiedene Vermutungen, aber keine konkreten Aussagen. Es kam die Idee auf, sich einmal im Archiv nach der Ortschronik zu erkundigen. Wir hatten Glück und erhielten einen Auszug. Aus diesem erfuhren wir, dass auch bei uns in den vorigen Jahrhunderten Bergbau betrieben wurde. Die Ausbeute erwies sich zwar als gering, doch unser Ort profitierte trotzdem davon, da er bestimmte Rechte erhielt. Zusätzlich erfuhren wir, dass der Namensgeber unserer Schule „Max Rennau“ eine Abhandlung über den Bergbau in den alten Schriften verfasste. Uns wurde auch bekannt, dass das u.a. geförderte Kupfer zum Saigern dem Grünthaler Hammer zugeführt wurde, welcher zum Welt-kulturerbe gehört. Was bedeutet das wiederum und was umfasst es?  Die nächsten Fragen standen im Raum. Da kam uns das Material des „Wiss ERZ“ Koffers zugute. Dessen reichhaltiger Inhalt wurde von den Kindern ausgiebig untersucht, sich darüber ausgetauscht und auch die Karte eingesetzt. 

Mit einer Schatzsuche zum Mundloch des Michaelisstollens betrieben wir Heimatkunde in nächster Nähe. Einem Großteil der Kinder war weder dieses Anschauungsobjekt noch das ganz in der Nähe befindliche verbrochene Mundloch des Johannisstollens mit Lehrtafel bekannt. So gab  es ein großes Staunen. Die Kinder und wir sammelten Material, legten einen Hefter an bzw. brachten Mineralien von zu Hause mit. Die Kinder hörten Bergmannssagen und erforschten die vielfältige Bedeutung des Bergmannsgrußes „Glück auf“. Ebenso erweiterten sie ihren Wortschatz mit Begriffen aus dem Bergbau (Hunt, Pinge, Schlägel..). Und natürlich durfte auch ein kräftig gesungener Steigermarsch nicht fehlen. Was gibt es besseres als ein Mundloch oder Mineralien (Amethyst, Lapislazuli, Malachit) zum „Essen“? Also suchten wir Keksrezepte heraus, buken sie und kreierten oben genannte Edelsteinpralinen. Lecker!

Ein Ausflug ins Heimatmuseum „Huthaus Einigkeit“ in BED ließ uns in noch größere „Teufen“  eintauchen. Vor Ort durften wir nicht nur viel Neues hören bzw. sehen, sondern auch selbst zur Tat schreiten.  Beim anstrengendem  Zerteilen der Gesteinsstücke konnten wir in Ansätzen die schwere Arbeit der Bergmänner in alten Zeiten nachfühlen. Eine tolle Erfahrung – Bergbaugeschichte zum Anfassen und Erleben! 

Im „Dorfchemnitzer Eisenhammer“  konnten wir unsere Kenntnisse über die Weiterverarbeitung des Erzes vergrößern. Anschaulich und gut verständlich erlebten wir diese interessante Führung.

Wir lernten, dass es notwendig ist, mit Ressourcen bewusst und sparsam umzugehen.

All uns schon Bekanntes und die neu gewonnenen Sachverhalte trugen wir zusammen und gestalteten ein Minibergwerk. Dafür diente uns eine alte Verpackungsform. Im Verlauf des kreativen Tuns ließen wir noch eine Ortschaft mit selbstgestalteten Bäumen und Brücken aus Holzresten entstehen. Die Kinder besprachen ihr Vorgehen, verteilten Aufgaben untereinander, nahmen Maße ab und arbeiteten dabei hochkonzentriert.

Sie verwendeten u.a. alte Knöpfe und Holzquadrate phantasievoll und erschufen damit z.B. einen Hunt. Aus Bastelbögen falteten und klebten sie Häuser. Ebenso wurde ins Bergwerk „Licht verlegt“. Unser Ergebnis, auf welches wir sehr stolz sind, schmückt jetzt unser Schulhaus.

Glück auf! "