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Bei der im Liegenden des Schachtes in die Halde eingebauten Kehrradstube handelt es sich um einen großartigen und beeindruckenden Maschinenraum, der mit dem Wassergöpeltreibehaus eine technische Einheit bildet. In der Radstube befand sich ein Kehrrad, welches sich von anderen Wasserrädern durch eine doppelte Beschaufelung auszeichnete. Durch eine wechselseitige Beaufschlagung konnte die Umdrehungsrichtung des Rades verändert werden, was somit den Einsatz zur Förderung möglich machte. Das Kehrrad hatte einen Durchmesser von etwa 13,5 m und eine Breite von etwa 2 m. Vom Wellenmittel des Kehrrades wurde über einen separaten Schacht das Gestänge bis zum Seilkorb auf der Welle untertage, Öffnung über Korbraum für die Seile in das Treibehaus, geführt. Die nahezu vollständig mit Bruchsteinen ausgemauerte Radstube ist in der Firste mit einem Tonnengewölbe abgeschlossen. Standsicherheitsprobleme führten bereits im 19. Jahrhundert zu einer Teilsanierung der Radstube und dem Einbau großer Eisenanker. Die Radstube ist durch den neu geschaffenen Zugang von der Haldenkante, dem Niveau der Beaufschlagung, einsehbar oder vom Schacht aus befahrbar. Die etwa im Niveau des Vorfluters gelegene Abzugsrösche, deren Mundloch nicht mehr existiert, ist nur teilweise befahrbar. Die beiden Wellenmittel mit den Rundbögen kennzeichnen die Radstubenmitte. Die an den Schacht angeschlossenen untertägigen Grubenbaue sind bis in das Niveau des Markus Semmler Stollns wasserfrei. 

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