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Der Halden- und Pingenzug des Schweizer Silbergangs ist ein herausragendes Beispiel von übertägigen Relikten des Bergbaus aus der ersten Hälfte des 16. Jh. als der Bergbau größtenteils auf flache, nah beieinander liegende Gruben beschränkt war. Mehr als 100 Halden und Schachteinsenkungen folgen dem N-S verlaufenden Erzgang über eine Länge von insgesamt 2,5 km. Damit stellt diese Landschaft das längste zusammenhängende Gebiet von frühmodernen Halden und Pingen in Europa dar.  Viele Halden haben trichterförmige Einsenkungen auf der Spitze (1-3 pro Halde)  mit einem oberen Durchmesser bis 8 m und einer Tiefe bis 8 m. Sie bilden die Ränder eines einstürzenden Schachtes ab.

Nach dem Bergrecht von Jochachimsthal waren die sogenannten Erkundungsschächte in der Mitte des Feldes einer Schürferlaubnis (84 x 14 m) lokalisiert. An dieses Feld schlossen sich zu beiden Seiten Abbaufelder an (56 x 14 m). Wegen der geringen Größe dieser Zuteilungen waren die Ausbisse des Erzgangs mit hunderten kleinen und nah beieinander liegenden Schächten übersäht. Der Schweizer Erzgang, 1526 entdeckt, war der zweitprofitabelste Gang im Bergbaugebiet St. Joachimsthal. Bis 1589 wurden in 31 Gruben auf diesem Gang rund 30 t Silber gefördert. Nach bergamtlichen Aufzeichnungen hat man die Gänge mit der bloßen Hacke bis in 80 m Tiefe verfolgt.

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