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Da sich der magnetische Pol der Erde permanent geringfügig verändert, war der lokale Meridian für die bergmännische Vermessung von großer Bedeutung. Denn durch diese geringfügigen Veränderungen kam es bei den früher üblichen Kompassmessungen zu Verfälschungen. Mit Hilfe des Meridians ließen sich die magnetischen Abweichungen exakt berechnen und die ermittelten Kompasswerte auf die örtlichen Koordinaten umrechnen. Die Altenberger Meridiansteine wurden 1852 durch den Markscheider FR. J. WEIß errichtet. Der Nullpunkt des Meridians stellte zudem den Bezugspunkt für die örtlichen Höhenmessungen dar. Dessen Kopfhöhe beträgt exakt 767,48 m über Normal null. Die Standorte des Nullpunktsteines und des südlichen Meridiansteins am Rande landwirtschaftlich genutzter Flächen verhinderten, dass die seit vielen Jahren bergbaulich nicht mehr genutzten Steine verloren gingen. Früher existierten zwischen den Meridiansteinen Sichtbeziehungen, die durch die heutige Bebauung der Stadt Altenberg nicht mehr gegeben sind. Die niedrigen, unscheinbaren Sandsteinquader sind Teile des lokalen Koordinatennetzes, das für die Kartierung der Grubenanlagen des Altenberger Bergbaus diente. Die Messlinie des Meridians besteht aus drei Markierungssteinen. Der Nullpunktstein befindet sich am Wirtschaftsweg oberhalb der Neustadtstraße. Der südliche Meridianstein befindet sich circa 940 m entfernt vom Nullpunktstein am Sonnenhofweg. Der nördliche Meridianstein befindet sich 1520 m entfernt vom Nullpunkt nahe der Siedlung Hirschsprung. Die Verbindung des nördlichen und südlichen Markierungssteines ergibt den Altenberger Meridian, dieser verläuft dabei über den Nullpunktstein. 

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