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Lexikon

Benutzte Literatur:

(Bergmännisches Wörterbuch 1778), (Gätzschmann 1859), (Minerophilo 1784), (Koehler 1885; Roschlau 1984; Roessler und Goldberger 1700), (Selbach 1907; Veith 1871; Wenckenbach 1864; Bischoff 1979)

Bild-Beschreibung:

Abbildung Bildunterschrift, ⚒ Bergwerk (Ort) [Aufnahmejahr]

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Abbau

Abbau ist:

  • die Gewinnung von Bodenschätzen.

  • ein unmittelbar zur Gewinnung angelegter Grubenbau.

  • Großer Abbau zur Marmorgewinnung, 
⚒ Herkules Frisch Glück (Waschleithe) 
[F.: J. Kugler, 2020]
    Großer Abbau zur Marmorgewinnung, ⚒ Herkules Frisch Glück (Waschleithe) [F.: J. Kugler, 2020]

Abraumhalde

Eine Abraumhalde (Syn.: Bergehalde) ist eine künstliche Aufschüttung von Lockermassen oder taubem Gestein ohne weitere Wertkomponenten

  • Gneis auf einer Halde, 
⚒ Rothschönberger Stolln, VI. Lichtloch, (Krummenhennersdorf) 
[F.: J. Kugler, 2021]
    Gneis auf einer Halde, ⚒ Rothschönberger Stolln, VI. Lichtloch, (Krummenhennersdorf) [F.: J. Kugler, 2021]

Abteufen

Abteufen ist:

  • die Tätigkeit des Niederbringens eines Schachtes.

  • das Niederbringen eines Bohrlochs.

  • der tiefste Teil eines Schachtes beim Niederbringen.

  • ein in die Tiefe geführter Blindschacht.

  • Bergarbeiter beim Abteufen eines Schachtes, 
⚒ Himmelfahrt Fundgrube (Freiberg) 
[Z.: Eduard Heuchler, 1857, TU Bergakademie Freiberg, Universitätsbibliothek]
    Bergarbeiter beim Abteufen eines Schachtes, ⚒ Himmelfahrt Fundgrube (Freiberg) [Z.: Eduard Heuchler, 1857, TU Bergakademie Freiberg, Universitätsbibliothek]

Abzugsrösche

Eine Abzugsrösche ist ein schwach geneigter streckenartiger Grubenbau, der zur Abführung von genutztem Aufschlag- und gehobenem Grundwasser bestimmt ist.

  • Mundloch der Gesellschafter Abzugsrösche, 
⚒ Gesellschaft Fundgrube (Schneeberg-Neustädtel) [F.: J. Kugler, 2008]
    Mundloch der Gesellschafter Abzugsrösche, ⚒ Gesellschaft Fundgrube (Schneeberg-Neustädtel) [F.: J. Kugler, 2008]

Abwetter

Als Abwetter [Antonym: Frischwetter] bezeichnet man die in Bergwerken verbrauchte Luft.

  • Wetterüberhauen 32, 
⚒ BHK Albert Funk, Grube Altenberg (Altenberg) 
[F.: J. Kugler, 2013]
    Wetterüberhauen 32, ⚒ BHK Albert Funk, Grube Altenberg (Altenberg) [F.: J. Kugler, 2013]

Argentan

Argentan [Synonym: Neusilber, Alpaka, Minargent, Packfong] ist die Bezeichnung für eine feste, korrosionsbeständige Legierung aus Kupfer, Nickel und Zink.

  • Werbung für verschiedene erzgebirgische Produkte, darunter Argentan. (Aue, Auerhammer) 
[Anf. 20. Jh., Wikimedia Commons]
    Werbung für verschiedene erzgebirgische Produkte, darunter Argentan. (Aue, Auerhammer) [Anf. 20. Jh., Wikimedia Commons]

Arschleder

Das Arschleder [Synonym: Fahrleder, Grubenleder] ist eine von den Bergleuten über der Hose und dem Gesäß getragene Schutzkleidung aus starkem gefetteten Leder. Es schützte beim untertägigen Sitzen vor Nässe und Kälte.

  • Bergmann mit Barte und Arschleder auf dem Weg zur Grube (Marienberg) 
[Z.: Wilhelm Dilich: 1626/1629, TU Bergakademie Freiberg, Universitätsbibliothek]
    Bergmann mit Barte und Arschleder auf dem Weg zur Grube (Marienberg) [Z.: Wilhelm Dilich: 1626/1629, TU Bergakademie Freiberg, Universitätsbibliothek]

Aufbereitung

Aufbereitung ist die Bearbeitung der geförderten Rohstoffe, um ihnen zur Weiterverarbeitung oder Nutzung geeignete, gleichmäßige Eigenschaften zu geben. Zur Trennung der Komponenten werden deren physikalische, chemische oder optische Eigenschaften genutzt.

  • Aufbereitung, ⚒ Kalkwerk Lengefeld (Lengefeld/Erzg.) [F.: J. Kugler, 2006]
    Aufbereitung, ⚒ Kalkwerk Lengefeld (Lengefeld/Erzg.) [F.: J. Kugler, 2006]

Auffahren

Auffahren ist die Tätigkeit des Herstellens eines untertägigen Grubenbaues durch Herausarbeiten des Gesteins. Man unterscheidet die Auffahrungen der Aus- und der Vorrichtung.

  • Streckenvortrieb mit Überkopf-Wurfschaufellader PML 63 (Freiberg) 
[F.: Unbekannt, Mitte 20. Jh., TU Bergakademie Freiberg, Universitätsbibliothek]]
    Streckenvortrieb mit Überkopf-Wurfschaufellader PML 63 (Freiberg) [F.: Unbekannt, Mitte 20. Jh., TU Bergakademie Freiberg, Universitätsbibliothek]]

Aufschlagwasser

Aufschlagwasser bezeichnet das für über- und untertägige Wasserkraftmaschinen zur Verfügung stehende Wasser. Es galt im 18./19. Jh. die quantitative Einheit: „1 Rad Wasser“ = 37,85 l/s.

  • Aufschlagwasser, 
Überlauf am Frohnauer Hammer (Frohnau bei Annaberg-Buchholz) 
[F.: J. Kugler, 2005]
    Aufschlagwasser, Überlauf am Frohnauer Hammer (Frohnau bei Annaberg-Buchholz) [F.: J. Kugler, 2005]

Aufschlagrösche

Aufschlagrösche ist ein untertägiger Wasserlauf zur Bereitstellung von Aufschlagwasser für Wasserkraftmaschinen.

  • Mundloch der Aufschlagrösche, 
⚒ Christbescherung Erbstolln (Großvoigtsberg) 
[F.: J. Kugler, 2009]
    Mundloch der Aufschlagrösche, ⚒ Christbescherung Erbstolln (Großvoigtsberg) [F.: J. Kugler, 2009]

Ausbau

Ausbau [Synonym: Grubenausbau] bezeichnet die technischen Einbauten zum Offenhalten untertägiger Grubenbaue durch stützende Elemente. Ausbauelemente gibt es aus Holz, Natur- oder Kunststein oder Metall.

  • In den 30er Jahren des 20. Jahrhundert mit Klinker- und Profileisen ausgebauter Stolln, 
⚒ Anna-Stolln (Rothenfurth bei Großschirma) 
[F.: J. Kugler, 2021]
    In den 30er Jahren des 20. Jahrhundert mit Klinker- und Profileisen ausgebauter Stolln, ⚒ Anna-Stolln (Rothenfurth bei Großschirma) [F.: J. Kugler, 2021]

Ausfahren

Ausfahren beschreibt den Vorgang des Verlassens eines Bergwerks.

  • Steiger Hatsch bei der Schachtausfahrt (Schneeberg-Neustädtel) 
[F.: Hugo Claus: 1.H. 19. Jh, Museum für bergmännische Volkskunst Schneeberg]
    Steiger Hatsch bei der Schachtausfahrt (Schneeberg-Neustädtel) [F.: Hugo Claus: 1.H. 19. Jh, Museum für bergmännische Volkskunst Schneeberg]

Literaturverzeichnis

Bergmännisches Wörterbuch. Darinnen die deutschen Benennungen und Redensarten erkläret und zugleich die in Schriftstellern befindlichen lateinischen und französischen angezeiget werden (1778). Chemnitz: Stößel.

Bischoff, Walter (1979): Das kleine Bergbaulexikon. 2., neu bearb. u. erw. Aufl. Essen: Verlag Glückauf.

Gätzschmann, Moritz Ferdinand (1859): Sammlung bergmännischer Ausdrücke. Freiberg: Craz & Gerlach.

Koehler, G. (1885): Wörterbuch der bei Bergbau und Aufbereitung angewendeten technischen Ausdrücke. Clausthal: Groß.

Minerophilo (1784): Neues und wohleingerichtetes Mineral- und Bergwerks-Lexicon, worinnen nicht nur alle und iede beym Bergwerk, Schmelz-Hütten, … vorkommende Benennungen, sondern auch derer Materien, Gefäße … enthalten, alles nach der gebräuchlichen bergmännischen Mund-Art. Dritte und verbesserte Ausgabe. Chemnitz: Stößel und Putscher. Online verfügbar unter digital.slub-dresden.de/id377434248.

Roessler, Balthasar; Goldberger, Johann Christoph (1700): Speculum metallurgiae politissimum. Dresden: bey Johann Jacob Wincklern [Winkler].

Roschlau, Horst (1984): ABC Erzbergbau. Über 3500 Begriffe mit 386 Bildern u. 14 Tabellen. Leipzig: Dt. Verl. f. Grundstoffindustrie.

Selbach, Karl (1907): Illustriertes Handlexikon des Bergwesens. Leipzig: Scholtze (Junghans) Verl. für Architektur Technik u. Gewerbe.

Veith, Heinrich (1871): Deutsches Bergwörterbuch. Mit Belegen. Breslau: Korn. Online verfügbar unter data.onb.ac.at/ABO/%2BZ258189506.

Wenckenbach, Friedrich (1864): Bergmännisches Wörterbuch. Nebst einem Anhang über Herzogl. Nass, Mas und Gewicht. Wiesbaden: Limbarth.