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Eine Region bewahrt „ihr“ Erbe – Welterbe als „Bottom-Up-Projekt“

Das UNESCO-Welterbeprojekt „Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohoří“ ist in mehrfacher Hinsicht ein Projekt der Region – und zwar gleichermaßen auf sächsischer und auf tschechischer Seite.

Idee und Förderung des Welterbeantrages erfolgten sowohl auf sächsischer als auch auf tschechischer Seite maßgeblich auf Initiative von Bürgern und Bürgerinnen der Region, die sich beiderseits der Grenze zu Fördervereinen aus der Überzeugung heraus zusammenschlossen, dass das bedeutende kulturelle Erbe des Montanwesens der Region es verdient, dauerhaft bewahrt und weltweit bekannt gemacht zu werden. Von dieser Idee ließen sich schließlich die Kommunen und dann auch die Landkreise bzw. Bezirke im sächsischen und böhmischen Erzgebirge überzeugen, die 2010 bzw. 2011 mit der Montanregion Krušné hory – Erzgebirge gGmbH  auf tschechischer Seite und dem Welterbekonvent Erzgebirge  auf sächsischer Seite die Trägerschaft des Projekts übernahmen.

Bei der Auswahl und Festlegung der nominierten Bestandteile fand ein beispielgebendes Verfahren Anwendung, das auf Transparenz, Kommunikation und Mitwirkung aller relevanten Akteure vor Ort gründete. Im Rahmen von 27 Umsetzungsstudien, erstellt durch die Welterbe-Projektgruppe am IWTG in enger Zusammenarbeit mit den jeweils betroffenen Kommunen, Fachbehörden, Objekteigentümern, Vereinen, Unternehmen und Bürgern, konnte für die Auswahl und Nominierung aller Bestandteile des seriellen Gutes eine breite und umfassende Zustimmung in der Region erzielt werden.

Neben der Auswahl der Bestandteile konnte durch diesen Prozess frühzeitig der Schutz und Erhalt der sich weiter entwickelnden Kulturlandschaft mit den erforderlichen wirtschaftlichen und infrastrukturellen Planungen in ein Gleichgewicht gebracht werden. Darüber hinaus wurde durch diesen Partizipationsprozess das Bewusstsein für das Thema „UNESCO-Welterbe“ in der Region nachhaltig gestärkt.