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##LINK##05.01.2021
Pressemitteilung der Sparkasse Erzgebirge dazu:
Erzgebirge – gemeinsame Leidenschaft
Die viertgrößte ostdeutsche Sparkasse – die Erzgebirgssparkasse – verknüpft in ihrer Kampagne »Nur bares ist Wahres« erfolgreich die Geschäftsfelder mit einer Wertedebatte. Das Finale der Kampagne bildet ein 3-minütiger Film, der seit 16. November zu sehen ist.
Gedreht wurde der außergewöhnliche Kurzfilm, unter Regie von Peter Haueis, an drei Tagen und an drei einzigartigen Locations im Erzgebirge. Der Film entführt die Zuschauer in eine Welt zwischen unten und oben. Zwischen dem was war, was ist und was sein kann. Er erzählt vom Ehrgeiz der Menschen, von Perspektiven, die sich eröffnen und von Chancen, die ein Miteinander bieten.
Tief unten im Berg – im UNESCO-Welterbeobjekt Markus-Röhling-Stolln – nimmt Prof. Dr. Helmuth Albrecht den Zuschauer mit auf die Spuren der 800-jährigen Bergbaugeschichte. Zeugnisse der Zeit werden sichtbar und das Welterbe erlebbar.
Ulrike Schröder-Schubert, Inhaberin der Orthopädieschuhtechnik Schwarzenberg GmbH, erklärt das alte Schuhmacherhandwerk. Dabei wird deutlich, dass wirklich Bleibendes von Hand gefertigt werden muss. Damit dieses kostbare Wissen um das Handwerk, um Material und Umweltbewusstsein lebendig bleibt, braucht es Manufakturen wie diese.
Hoch oben – auf den Schanzen von Geyer – wirkt alles da unten ganz winzig. Dennoch: nichts dort ist klein. Da gibt es einen aktiven Verein, ein großartiges Team – stark genug, um Olympiasieger hervorzubringen, wie Eric Frenzel, der hier seine beispielhafte Karriere begann.
Debatte Werte vs. Geld
Vergleicht man Gleiches mit Gleichem – also Bares mit Barem – wird man im Erzgebirge sehr schnell feststellen, dass es hier so viel Erlebbares, Kostbares, Unbesiegbares, Wunderbares, Machbares, Teilbares … gibt. Nicht ganz ohne Stolz können die Erzgebirger also sagen: Ja, hier ist Bares noch Wahres!
Roland Manz (Vorstandsvorsitzender der Erzgebirgssparkasse) erklärt: „Wir als Erzgebirgssparkasse sind seit über 180 Jahren Teil der Region. Ihre Werte und ihren Schöpfergeist über die Grenzen hinaus – aber auch in das Erzgebirge hinein – zu kommunizieren, sehen wir als eine unserer wichtigsten Aufgaben. Aus diesem Gedanken entwickelte die agentur designesgleichen aus dem Erzgebirge diese Imagekampagne, die seit Mitte 2018 läuft. Den Abschluss dieser Kampagne bildet nun dieser besondere Film, der auf allen bekannten Kanälen und auch in den Kinos im Erzgebirgskreis zu sehen sein wird.“
Hintergrund:
Botschafter des Erzgebirges
Die Protagonisten des Films sind drei von inzwischen 128 Botschaftern des Erzgebirges. Erzgebirgsbotschafter sind Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Bildung, Kultur, Sport, Gesellschaft und Politik, die mit besonderem Engagement und außergewöhnlichen Leistungen die Entwicklung des Erzgebirges als Wirtschaftsstandort und lebenswerte Region unterstützen. Sie werden seit März 2010 vom Regionalmanagement Erzgebirge als Multiplikatoren der Region ernannt. Das Botschaftermarketing ist fester Bestandteil der Standortkampagne.
Link zum Film: https://youtu.be/7-FwBpgXzOs
Bildrechte: designesgleichen
Kontaktdaten
Nähere Informationen zur Erzgebirgssparkasse
André Leonhardt
Bereich Vorstandsstab | Bereichsleiter
Große Kirchgasse 18
09456 Annaberg-Buchholz
Telefon: 03733 139-3700
Mobil: 0170 4587209
E-Mail: andre.leonhardt@erzgebirgssparkasse.de
www.erzgebirgssparkasse.de
Nähere Informationen zum Regisseur und Drehbuchautoren
Peter Haueis
https://peterhaueis.de
Nähere Informationen zur Agentur
designesgelichen
agentur für kommunikationsgestaltung GmbH
www.agentur-designesgleichen.de
Die Grubenbaue des Gößner Bergwerks (benannt nach Andreas Gößner, dem Besitzer des Annaberger Reviers um 1510) befinden sich unter der Annaberger Altstadt, direkt gegenüber der 1499-1525 erbauten St. Annenkirche. Die Grube verkörpert ein typisches frühmodernes Bergbau-Unternehmen, das, wie in vielen anderen Bergstädten des Erzgebirges, den oberflächennahen Untergrund der Stadt prägt. Seit 1995 ist die Grube mit ihren kleinen engen Strecken aus den Jahren um 1500 für die Öffentlichkeit über einen Besucherschacht zugänglich. Dies umfasst eindrucksvolle Schächte im Inneren, die im Liegenden des Erzgangs auf 24 m Tiefe abgeteuft wurden, 260 m an Strecken entlang dem Verlauf der Erzgänge sowie Streckenkreuze, welche auf zwei Niveaus über Blindschächte miteinander verbunden sind. An Abbaustellen und Ausbissen des Erzgangs wird das Prinzip der Auffahrung des Grubengebäudes nach Lage und Orientierung der Erzgänge deutlich.
Die Annaberger Stadtkirche ist eines der bedeutendsten, spätgotischen Bauwerke Sachsens. Die für die Gotik charakteristischen aufragenden Gewölbeelemente werden in der St. Annenkirche durch neue Formen sowie leichte Gewölbevarianten ersetzt. Sowohl bei den Altären als auch bei verschiedenen Bauelementen sind bereits Renaissanceelemente erkennbar. Im planmäßig angelegten Stadtgrundriss war bereits ein exponierter Standort für die zukünftige Stadtkirche festgelegt. Die Grundsteinlegung der steinernen Kirche erfolgte im Jahre 1499. Die Kirche weist einige bautechnische Besonderheiten auf. Sie ist als dreischiffige Hallenkirche erbaut, ihre Pfeiler haben keine tragende Funktion. In der Dachkonstruktion werden die vom Dach ausgehenden Kräfte senkrecht auf die Außenmauern der Kirche abgeleitet. Herausragend ist das 1518 gefertigte Portal zur Alten Sakristei, das als eines der ältesten Renaissanceportale in Sachsen gilt. In den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts wurden die Altäre aufgestellt. Im Jahr 1525 wurde der Bau der St. Annenkirche vollendet. In den folgenden Jahrhunderten erfolgten mehrere Veränderungen an der Bausubstanz. Nach umfangreichen Sanierungen zeigt sich die St. Annenkirche heute wieder im ursprünglichen Zustand des 16. Jahrhunderts. In der Kirche befinden sich zahlreiche Epitaphe, auch von bekannten Persönlichkeiten des Montanwesens.
Die Stadtbefestigung bestand aus der annähernd 2,5 km langen Stadtmauer, fünf Toren, zwei Pforten und 19 Türmen. Der Bau der Stadtbefestigung wurde 1503 begonnen und war 1540 vollendet. Finanziert wurde sie zum großen Teil durch die städtischen Bergwerksanteile. Die Stadtmauer bestand aus mit Kalk gemauerten Bruchsteinen. Sie hatte fünf Stadttore, nämlich das Böhmische Tor, das Buchholzer Tor, das Frohnauer Tor, das Mühltor und das Wolkensteiner Tor. In die Stadtmauer integriert waren das am BöhmischenTor gelegene Malzhaus, der Pulverturm, der Schlachthof und das Kornhaus. Bestandteil der Verteidigungsanlagen war im Südosten der eingebundene Schutzteich, vormals auch als Pferdeteich bezeichnet. Von der Stadtmauer sind gegenwärtig noch längere Abschnitte vorhanden. Zudem sind mehrere der im 19.Jhrdt. baulich umgestalteten, teils als Wohngebäude genutzte Wehrtürme erhalten. Im Zusammenhang mit dem teilweisen Abbruch der Stadtmauer steht die Errichtung der städtischen Promenaden.
Das ehemalige Franziskanerkloster wurde 1502-12 errichtet. Bei dem Klosterbau handelte es sich ursprünglich um ein von vier hohen Gebäuden bzw. Klostermauern vollständig umschlossenes Areal. Den Hauptzugang zur Kirche des Klosters bildete die „Schöne Tür“, vormals auch „GoldenePforte“ genannt. Unmittelbar an das Kloster grenzte der bis zur Stadtmauer und zum Klosterpförtchen reichende Klostergarten. Bereits im Jahr 1539 erfolgte die Säkularisierung. Verschiedene kunsthistorische Objekte sowie die Klosterbibliothek haben sich erhalten. Im Jahr 1577 setzte man die„Schöne Tür“ von der inzwischen baufälligen Klosterkirche in die St. Annenkirche um. Der Hochaltar der Klosterkirche ist heute der Hauptaltar der St. Katharinenkirche in Buchholz. Anfang des 19. Jhrdts. erfolgten umfangreiche Abrissarbeiten. Heute sind vom Kloster lediglich eine Chorwand der Klosterkirche mit sechs Fensteröffnungen, die Reste der Umfassungsmauern sowie verschiedene Kelleranlagen erhalten.
Die zwischen 1502 und 1511 erbaute Kirche befindet sich an der Nordwestseite des Annaberger Marktplatzes. Die Bergkirche St. Marien ist die einzige, ausnahmslos durch eine Knappschaft finanzierte Kirche des Erzgebirges. Bezahlt wurde der Bau durch die Büchsenpfennige der Annaberger Knappschaft. Bis zum Ende des Bergbaus im Annaberger Revier diente die Bergkirche ausschließlichden Andachten der Bergleute sowie Berggottesdiensten zu Bergquartalen und an Bergfeiertagen. Die Bergkirche wurde mehrfach bei Bränden zerstört. Die heutige Gestalt der Bergkirche geht auf das Jahr 1736 zurück. Zum bemerkenswerten historischen Inventar der Kirche gehören unter anderem die Bergmannskanzel und das historische Knappschaftsgestühl. Die seit der der Neueröffnung 2005 in der Kirche gezeigte Bergmännische Krippe ist das bergmännisch-historische Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Im Ersten Weltkrieg wurde die historische Bergglocke eingeschmolzen. Im Jahr 1996 wurde eine neue Glocke geweiht. Im Jahr 2005 wurde die Bergkirche nach einer umfassenden Sanierung wieder eröffnet.
Das große Annaberger Rathaus gehört zu den prächtigen Profanbauten der Bergstadt. Das Rathaus befindet sich an der Nordostecke des Marktplatzes. Es wurde zwischen 1535 und 1538 errichtet, nachfolgend durch Brände mehrfach zerstört. 1731 wurde für das neu zu erbauende Rathaus durch den Dresdner Hofarchitekten JOHANN CHRISTIAN NAUMANN (*1664 †1742) ein Entwurf erarbeitet, den man mit dem Bau 1752 nur teilweise umsetzte. Sehenswert sind neben den Resten des steinernen Wendeltreppenturmes aus dem16. Jahrhundert, vor allem die Gewölbe im Erdgeschoss und das rekonstruierte Bergmeisterzimmer. In letzterem finden sich neben bedeutenden Wappendarstellungen auch Darstellungen von Bergleuten aus dem 17. Jahrhundert. Im Jahr 2002 erfolgten umfangreiche Sanierungsarbeiten.
Bei dem Bergamt Annaberg handelt es sich um ein dreistöckiges Reihenhaus in der Großen Kirchgasse, der Verbindungsstraße zwischen Marktplatz und St. Annenkirche. Das Bergamt besitzt eine im barocken Stil bemalte Fassade. Auf dem Satteldach des Gebäudes befinden sich aufgebaute Dachhäuschen. Im Hausflur haben sich die originalen Gewölbe erhalten.
Das Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Klostergeländeerbaute Annaberger Bergmagazin ist ein massiver dreigeschossiger Bau mit ausgebautem Dachgeschoss. Es diente als Bergmagazin ursprünglich vorrangig für die Einlagerung von Getreide aber auch anderer Produkte. Im Eingangsbereich des Erdgeschosses haben sich die originalen Gewölbe erhalten. Trotz des umfangreichen Umbaus des ehemaligen Speichergebäudes, ist der massive charakteristische Baukörper dieses vormaligen Speicherbaus erhalten.
Bei dem kleinen zweigeschossigen Reihenhaus handelt es sich um das 1496/97 erbaute Haus des Rechenmeisters ADAM RIES (*1492 †1559). Das in späterer Zeit mehrfach umgebaute Gebäude wurde im 16. Jahrhundert als Wohnhaus und Rechenschule genutzt. In den Jahren 1981-83 sowie 2010 wurde es umfassend saniert und ab 1984 als Museum genutzt.
Das Gebäude wurde im Jahr 1507 als Wohnhausdes kurfürstlichen Berg- und Münzmeisters ALBRECHT VON SCHREIBERSDORF errichtet. Etwa 100 Jahre später, seit 1604, diente es als Gasthof. Im 18. Jahrhundert erfolgte ein Zusammenschluss mit dem benachbarten Gebäude. 1835 setzte man ein drittes Stockwerk auf. Die Umgestaltung der Fassade erfolgte 1920. Bei dem Gebäude handelt es sich heute um einen gestreckten Baukörper mit zwölf Achsen und einem Walmdach. Das Erdgeschoss besitzt verschiedene gewölbte Räume, der Flur des Hauses besitzt ein Zellengewölbe. Im Gastraum befindet sich eine aufwändig gestaltete Holzbalkendecke.
Um 1500 wurde durch HANS STRUNTZ ein großes steinernes eingeschossiges Gebäude erbaut. Es erhielt im Erdgeschoss ein bemerkenswertes Zellengewölbe. Nur wenige Jahre nach dem Bau des Hauses, 1508, wird als neuer Besitzer der Bergbauunternehmer LORENZ PFLOCK genannt. Unter ihm wurde das Haus erweitert. Zu den Besitzern des Hauses gehörte später auch die FAMILIE UTHMANN. Nach 1847 wurde auf das zweistöckige Gebäude ein drittes Stockwerk aufgesetzt. Seit 1935 beherbergt dieses Gebäude eine Bibliothek, die heutige Stadt- und Kreisbibliothek. Das dominante Gebäude besitzt ein Eingangsportal mit einem Spitzbogen und der früher als Durchfahrt genutzten Eingangshalle. Von dieser zweigt der Zugang zum Treppenhaus seitlich ab. Die Räume des Erdgeschosses sind durch die genannten Zellen- und Sterngewölbe gekennzeichnet. Ebenfalls gewölbt ist dasTreppenhaus. Das Obergeschoss besitzt eine historische Kassettendecke. Die Türen bzw. Abgänge besitzen Portale mit Stabgewänden.
Bei diesem Haus handelt es sich um ein großes, massives, in seinen Grundmauern spätestens aus dem 16. Jahrhundert stammendes zweigeschossiges Bürgerhaus. Es besitzt starke, auf historischen Kellergewölben aufgesetzte Grundmauern. Das nach Bränden ebenfalls mehrfach in Mitleidenschaft gezogene Haus wurde später neu aufgebaut und entsprechend baulich verändert. Bedeutendster Besitzer dieses Hauses soll der in Annaberg geborene LAZARUS ERCKER (*(um) 1528 †1594) gewesen sein. Der als Münzmeister und Guardein in Dresden, später in Kuttenberg (Kutná Hora - Böhmen) sowie in Goslar tätige ERCKER gehört zu den bedeutendsten Söhnen der Bergstadt Annaberg. Internationale Bekanntheit erlangte er durch sein in zahlreichen Auflagen weit verbreitetes und erstmalig 1574 erschienenes Probierbuch: Beschreibung der allerfürnemsten Mineralischen Erzt und Bergwerksarten.
Das Besucherbergwerk „Markus-Röhling-Stolln“ ist ein beeindruckendes Zeitzeugnis der Industriekultur und zeugt von gleich mehreren Bergbauepochen. Nach etwa 600 m Fahrt mit der Grubenbahn, entdecken Sie gemeinsam mit einem Gästeführer die Welt unter Tage. 500 Jahre Geschichte - von Silber- und Kobaltbergbau, bis hin zum Uranbergbau - zeugen von harter Arbeit und fleißigen Bergleuten, die die erzgebirgische Kultur und Geschichte bis heute prägen.
Als Teil des UNESCO Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří trägt das Besucherbergwerk dazu bei, das kulturelle Erbe zu bewahren und bietet ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie!
Egal, ob Sie geschichtsinteressiert, ein neugieriger Abenteurer oder auf der Suche nach einem unvergesslichen Erlebnis sind - der Markus-Röhling-Stolln heißt Sie mit einem Glück Auf herzlich willkommen!
Der Frohnauer Hammer besteht aus dem Eisenhammer mit Flutergraben, einem kleinen Werkstattgebäude und dem Herrenhaus. Das Hammerwerk ist aus einer Getreidemühle hervorgegangen, deren Ursprünge vermutlich bis in die Frühzeit des Dorfes Frohnau reichen. 1621 erfolgte ein grundlegender Umbau zu einem Hammerwerk, in dem kurzzeitig Silber, später Kupfer und schließlich Eisen geschmiedet wurde. 1692 brannte das Hammerwerk nieder und wurde kurz darauf wieder aufgebaut. 1904 endete der Betrieb des Hammerwerkes. Der 1907 gegründete Hammerbund erwarb ein Jahr später die Anlage und bereits 1909 konnte der Museumsbetrieb aufgenommen werden. Das durch Wasserkraft angetriebene Hammerwerk mit L-förmigem Grundriss ist ein aus Bruchsteinen gemauertes Gebäude mit schindelgedecktem Walmdach. Der Antrieb erfolgt durch das Wasser des Flusses Sehma, das rund 300 m oberhalb des Hammerwerkes durch ein Wehr in einen separaten Flutergraben geleitet wird.
Das neu ausgemauerte Mundloch des Stollns 81 ist zugleich Zugang zum Besucherbergwerk Markus Röhling. Südlich vom diesem befindet sich das historisch bedeutsame Mundloch des Markus Röhling Stollns, der ursprünglich als St. Anna Stolln angelegt wurde und eine Gesamtausdehnung von etwa 8,6 km besitzt. Die Mundlochmauerung des Stollns stammt aus dem Jahre 1831.
Um 1768 wurde gleichzeitig mit den Huthaus das Pulverhaus der Fundgrube "Markus Röhling" erbaut. Das Pulverhaus liegt ca. 150 Meter in nördlicher Richtung vom Huthaus entfernt. Im Pulverhaus wurde das Schwarzpulver zum Sprengen in den untertage Grubenbauen gelagert.
Die Bergbaulandschaft Frohnau ist ein ausgedehntes Bergbaugebiet, das über- und untertägig von zahlreichen montanhistorischen Sachzeugen geprägt ist. Dazu gehören die ausgedehnte Haldenlandschaft mit kleinen, den Erzgängen folgenden Halden aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, den größeren, ab dem 18. Jahrhundert angelegten Zentralschachthalden sowie den großen Halden des ehemaligen Uranerzbergbaus des 20. Jahrhunderts. Die Halden unterscheiden sich in ihrem Erscheinungsbild und ihrer Beschaffenheit durch das abgelagerte Material und den Bewuchs. Größtenteils sind sie strauch- und baumbestanden. Die ursprünglich zu den Schächten gehörigen Tagesgebäude haben sich mit Ausnahme des Bereiches der Grube Malwine und der Grube Markus Röhling nicht erhalten. Auf bzw. bei der großen Halde des Treibeschachtes der Grube Markus Röhling befindet sich der historische Gebäudekomplex, bestehend aus der ehemaligen Bergschmiede, dem Huthaus und der etwas abseits gelegenen Ruine vom Pulverhaus.
Das gegenüber dem Hammerwerk befindliche Herrenhaus wurde 1697 erbaut. Die Jahreszahl ist im Schwellenbalken über der Eingangstür sichtbar. Das Gebäude hat im Erdgeschoss ein Bruchsteinmauerwerk, darauf ein Fachwerkobergeschoss mit Andreaskreuzen. Das Walmdach ist mit Schiefer gedeckt und mit mehreren Gaupen bestückt.
Bereits um 1400 begann vermutlich der Bergbau auf Zinn- und später Kupfer- und Silbererze im Bereich der jetzigen Pinge hinter der Skihütte. In diesem Bereich ist eine Gangschaarung oder ein Gangkreuz abgebaut. Auf einem nordöstlich an der Tagesoberfläche ausstreichenden Erzgang begann parallel der Abbau.
Der nicht mehr erkennbare „Obere St. Briccius Stolln“ löste die Fundgrube vom Wasser, wurde jedoch bald bedeutungslos durch den tiefer gelegenen „Mittleren St. Briccius Stolln“.
1442 wurde die Grube „St. Briccius“ bereits beim Bergamt Geyer bestätigt und urkundlich 1468 belegt.
Von der Haldengalerie vor der Pinge hat man bei entsprechender Sicht eine beeindruckende Aussicht in Richtung Wolkenstein, Marienberg, Mildenau und Großrückerswalde. In den Sommermonaten bietet die Skihütte Sonntags einen Imbiss an. Es bietet sich eine Sitzgelegenheit für Wandergruppen.
Der „Tiefe St. Briccius Stolln“ war im 16. Jahrhundert der wichtigste Stollen des Kupferbergbaus am Osthang des Pöhlberges.
Das jetzige Mundloch wurde vom Verein „St. Briccius“ 2011 errichtet.
Der Stollen war über lange Zeit verbrochen, wird aber aktuell durch den Verein wieder erschlossen und gesichert.
Die Auffahrungen verlaufen überwiegend auf dem „Rothpfützner Spatgang“, dabei diente der Stollen der Wasserhaltung, als auch der Gesteinsförderung, wovon die große Halde eindrucksvoll zeugt.
Die vor dem Stollen befindliche Vereinskaue ist in Anlehnung der „Kauen“ des historischen Bergbaus errichtet. Auf der Halde bieten sich Sitzgelegenheiten für Wandergruppen. Eine Übersichtstafel zeigt Wanderwege und die Lage der Stollen am Osthang des Pöhlberges.
Der „Mittlere St. Briccius Stolln“ wurde bereits im 15. Jahrhundert begonnen, diente später vorwiegend der Bewetterung und von 1702 bis 1708 der Zuführung von Aufschlagwasser für das über dem „Tiefen Briccius Stolln“ hängende Kunstrad.
Das heutige Stollmundloch wurde vom Verein „Gewerkschaft St. Briccius“ e.V. 1998 errichtet. Durch den Verein wurden auf dieser Sohle über 500 m Stollenauffahrungen zugänglich gemacht. Beeindruckende Zeugnisse des Altbergbaus (Schächte, Firstbaue, Gedingezeichen etc.) sind erhalten, ebenso können geologische Aufschlüsse (tektonische Verwerfungen, Sinterbildungen, Gangaufschlüsse etc.) entdeckt werden.
Im Stollen sind nach Voranmeldung Besucherführungen möglich, dabei sind Trittsicherheit und angepasste Ausrüstung notwendig.
Der „Freudenstolln“ wurde bereits 1592 von Jacob Uthmann begonnen, der Vortrieb musste von ihm allerdings vor dem Erreichen der Tiefbaue von „St. Briccius“ aus finanziellen Gründen eingestellt werden.
Nach seiner Fertigstellung im 19 Jhdt. war er später der tiefste Entwässerungstollen der Grube und brachte 35 Lachter (ca. 70m) saigere Teufe unter dem „Tiefen Briccius Stolln“ ein und entwässert ebenso die Grube „Heilige Dreifaltigkeit“. Dabei wurde der ursprünglich geschlägelte Stollen durch das zwischenzeitlich eingeführte „Schießen“ im Querschnitt erweitert.
1796 wurde das erhalten gebliebene Huthaus errichtet und erst 1892 wurde der Bergbau auf silberhaltige Kupfererze am Osthang des Pöhlberges endgültig eingestellt.
Auf der Halde befindet sich ein Rastplatz mit Sitzgelegenheiten für Wandergruppen.
Der relativ kurze obere Stollen der „Heiligen Dreifaltigkeit“ war Zugang zum teilweise über 11 Meter mächtige Erzlager der Grube. Diese Lagerstätte hatte jedoch nur geringe Kupfergehalte und es war durch den Zinkblendeanteil schwer die Erze mit den im 16. Und 17. Jhdt. zu verhütten. Entsprechend erlebte die Grube in der Mitte des 19. Jhdt. eine letzte Blüte.
Das jetzige Stollenmundloch wurde vom Bergbauverein „St. Briccius e.V.“ im Jahr 2000 errichtet.
Die Halde wurde im Zuge des Wegebaus in der zweiten Hälfte des 20 Jhdt. teilweise abgetragen. Für einzelne Wanderer bietet sich an der Rückseite der kleinen Kaue eine Sitzgelegenheit und bei entsprechenden Wetter ein beeindruckender Blick nach Jöhstadt (Windkraftanlagen), Königswalde und zum Erzgebirgskamm mit Fichtelberg und Keilberg.
Dieser Stollen wurde bereits vor 1561 als „St. Christoph Stolln“ begonnen und ab 1679 in „Tiefer Freudenstolln“ umbenannt.
Er wurde jedoch niemals, wie geplant bis in die Baue von „St. Briccius“ durchschlägig. Der Stollen hätte damit der Grube etwa 30-40 Lachter (ca. 60-80m) Wasserlösung unter dem „Freudenstolln“ am Huthaus eingebracht. Dennoch erreicht der Stollen eine Gesamtlänge von über 1300 m.
Noch bis ins 20 Jhdt. wurde das Wasser des Stollens industriell in Geyersdorf nachgenutzt.
Das lange Zeit verbrochene Mundloch wurde im Jahr 2007 von der Projektgruppe „Ökocamp“ in Zusammenarbeit mit dem Verein Gewerkschaft „St. Briccius“ e.V. aufgewältigt und in originalgetreuer Ellipsenmauerung wieder hergestellt.
Der Stollen ist in Mundlochnähe verbrochen und kann nicht befahren werden.
Die sich über große Gebiete erstreckenden Raithalden sind Zeugnisse des Zinnerzbergbaus im Buchholzer Stadtwald. Das Waldgebiet bezeichnete man deshalb als Seifenwald. Bei diesen Halden handelt es sich um unregelmäßige mehrere Meter hohe heute meist baumbestandene und bewachsene Halden. Sie sind Zeugnis des bereits im 15. Jahrhundert auf Zinnstein betriebenen Seifenbergbaus. Ausgehend von den Zinnseifen entdeckte man die Gangerzlagerstätten, die man auch mit dem Abbauverfahren Feuersetzen in die Tiefe verfolgte. Von den dabei entstandenen großen untertägigen bis in 112 m Tiefe reichenden Abbauen zeugen die langgestreckten Pingen der Alten und der Flachen Thiele. Die größte Pinge innerhalb eines Pingenzuges ist etwa 70 m lang, 4 bis 10 m breit und bis 15 m tief.
Der Richtplatz der Stadt Buchholz befand sich südwestlich der Stadt am Galgenberg. An den Standort der ehemaligen Richtstätte erinnern neben dieser Bezeichnung die Galgensteine. Dabei handelt es sich um einen großen Felsen, der zahlreiche Buchstaben und Jahreszahlen aus dem 15./16. Jahrhundert aufweist. Etwas südlich des Felsens wurden weitere Buchstaben und Jahreszahlen aus dem16. Jahrhundert in den anstehenden Fels eingeschlagen. Die Kürzel bezeichnen Umbauten an der Richtstätte bzw. benennen die zu diesem Zeitpunkt zuständigen Richter.
Die landschaftsprägende Doppelkegelhalde und eine im Gelände weniger auffällige südwestlich gelegene große Tafelhalde sind markante Zeugen des intensiven Uranerzbergbaus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Buchholzer Flur. Sie gehören zu dem um 1948 bis in 186,7 m Tiefe niedergebrachten Schacht 116. Bei den beiden stumpfkegligen Terrakonikhalden handelt es sich um charakteristische Bergbauhalden des Uranerzbergbaus, deren Form aus der Ablagerung mit einem Schrägaufzug resultiert. Während solche Halden in der Zeit des Uranerzbergbaus prägend für die betreffenden Regionen waren, gehören dieDoppelkegelhalden zu den wenigen erhaltenen Sachzeugen ihrer Art. Die derzeit unbewachsenen Halden haben einen natürlichen Schüttungswinkelvon 30 bis 45°. Die größere der beiden Halden hat einen Durchmesser von 60 m und eine Höhe von etwa 30 m, die nordöstlich angrenzende kleinere Halde einen Durchmesser von 40 m und eine Höhe von etwa 20 m. Der Schacht und die Tagesgebäude befanden sich nordöstlich der Terrakonikhalden. Trotz der inzwischen abgeschlossenen Sanierung des Haldengeländes, einer teilweisen Neuprofilierung der Halden und dem vollständigen Abriss der ehemaligen Tagesgebäude sind sie dessen ungeachtet originale und zugleich landschaftsprägende Sachzeugendes historisch bedeutsamen Uranerzbergbaus.
Freigelegt durch die Gewinnung von Sand, Kies und Basalt dienten die imposanten, bis zu 30 Meter hohen Basaltsäulen des Scheibenbergs um 1800 als Referenzobjekt im berühmten Wissenschaftsstreit (Plutonisten-Neptunistenstreit) um die Entstehung der Erde. Der Streit zwischen dem Freiberger Gelehrten…
Einer der wenigen original erhaltenen Sachzeugen der einstmals zahlreichen Verarbeitungsstätten von Roheisen im Erzgebirge ist die Eisenhütte Schmalzgrube. Der acht Meter hohe, 1659 aus Bruchsteinen gefertigte Hochofen und das 1776 errichtete Hammerherrenhaus dokumentieren als letzte erhaltene…
Die Bergschmiede des Segen Gottes Erbstollns wurde im 18. Jahrhundert als zweigeschossiges Gebäude (Erdgeschoss in Bruchsteinbauweise, Obergeschoss als Fachwerk) errichtet. Das Gebäude besitzt ein Satteldach und einen nordwestlich gelegenen Scheunenanbau. Zusammen mit dem Huthaus und einem weiteren jüngeren Gebäude schließt der Komplex einen kleinen Hof ein.
Bei dem im Jahr 1756 erbauten bergmännischen Tagesgebäude handelte sich ursprünglich um das Treibehaus des Pferdegöpels, unmittelbar über dem Alten Treibeschacht. Später wurde der Pferdegöpel abgetragen und das Treibehaus zum Huthaus der Grube umgebaut. Das Haus ist ein zweigeschossiger Fachwerkbau, von dem Teile des Fachwerks im Erdgeschoss durch massive Mauerung ersetzt wurden.
Der im 18. Jahrhundert erneuerte Untere Krebsteich ist der ältere und der einzige noch wassergefüllte Kunstteich der Grube. Gespeist wurde er, wie auch der Obere Krebsteich, durch das Wasser des Krebsbaches. Die Länge des Teichdammes beträgt ungefähr 120 m. Im Osten befindet sich der gemauerte Flutwasserüberlauf des Teiches. Westlich vom Unteren Krebsteich führt der Obere Kunstgraben vorbei. Der Untere Kunstgraben beginnt am Damm des Kunstteiches.
Das steinerne Grubenwehr in der Freiberger Mulde gehört zu den beeindruckenden wasserbaulichen Sachzeugen des sächsischen Montanwesens. Das Ende des 18. Jahrhunderts errichtete Wehr ist trotz mehrerer Hochwasser weitestgehend gut erhalten geblieben. Über den Wäschgraben wurde die Erzaufbereitung der Grube von hier aus mit dem notwendigen Aufschlagwasser versorgt.
Der Untere Kunstgraben führte vom Unteren Krebsteich zur ehemaligen, heute verbrochenen Teichrösche und nachfolgend bis zur Unteren Rösche vom Joseph Schacht und wurde nur bis Ende des 18. Jahrhunderts genutzt. Der weitestgehend wasserfreie Kunstgraben, dessen ursprünglicher Grabenverlauf im Gelände sichtbar ist, wird an verschiedenen Stellen durch Kunstgrabenbrücken überquert. Die Mundlöcher verschiedener Aufschlagröschen, darunter die gemauerten Mundlöcher der Oberen und Unteren Aufschlagrösche vom Joseph Schacht sowie das Mundloch der Aufschlagrösche vom Daniel Schacht, sind noch erhalten.
Der 1844 angelegte Obere Kunstgraben führte von der heute verbrochenen Krebsteich Rösche das Wasser am westlichen Ufer des Unteren Krebsteichs vorbei zur Oberen Aufschlagrösche vom Joseph Schacht. Später wurde das Wasser des Kunstgrabens über eine Rösche dem Daniel Schacht zugeführt. Der Kunstgraben ist heute wasserfrei. Er wird an mehreren Stellen durch Kunstgrabenbrücken überquert.
Die Hohe Esse der Hütte Halsbrücke wurde zwischen 1888 und 1889 in Ziegelmauerung erbaut. Der 140 m hohe Schornstein ist bis heute eine bedeutende Landmarke und galt lange Zeit als höchster Industrieschornstein der Welt. Zur Stabilisierung wurden bereits bei der Erbauung eiserne Ringe angebracht. Mit den Schmelzhütten in der Talsohle ist er durch einen 500 Meter langen Rauchgaskanal verbunden.
Bei den Röschen der Grabentour handelt es sich um bergmännische aufgefahrene, untertägige Wasserführungstrecken.
Ein Novum im sächsischen Montanwesen stellte Ende des 18. Jahrhunderts die Einrichtung eines Schlackenbades dar. Dabei wurde das über heiße Schlacken gegossene Wasser, welches enthaltene Elemente und Mineralien aufnahm, zum Baden benutzt. Das Schlackenbad wurde sowohl von den Berg- und Hüttenleuten, als auch von Gästen genutzt. So entstand in Halsbrücke allmählich ein kleiner Kurbetrieb. Das Schlackenbad ist ein zweigeschossiger Bruchsteinbau mit Krüppelwalmdach. Im Schlussstein über der Eingangstür des Gebäudes findet sich das Baujahr 1804 und das Monogramm vom Erbauer Johann Ernst Spiess.
Gegenüber der Hütte Halsbrücke, östlich des Aquädukts des Amalgamierwerkes, befinden sich vier Hüttenarbeiterhäuser. Es handelt es sich um zweigeschossige Fachwerkgebäude. Die Häuser besitzen Krüppelwalmdächer, die entweder mit Betondachsteinen, Falzziegeln oder Biberschwänzen gedeckt sind. Ein Teil der Häuser besitzt Anbauten. Zwei der Fachwerkgebäude wurden bereits denkmalgerecht instandgesetzt.
Zu den erhaltenen Objekten der Hüttenkomplex von Halsbrücke gehören unter anderem ein Teil des Aquäduktes für das Amalgamierwerke. Es diente der Wasserzufuhr für die Feuerlöschanlage, welche man nach dem kompletten Niederbrennen des Amalgamierwerkes und anschließendem Wiederaufbau nach 1792 installierte. Die Feuerlöschanlage befand sich in einem zentralen Druckwasserturm mit Pumpwerk und wurde wie die Maschinen des Amalgamierwerkes durch ein Wasserrad angetrieben. Das Wasser zu dem Druckwerk, gelangte über ein Aquädukt vom Roten Graben zum Amalgamierwerk und Druckwasserturm. Das Löschwasser wurde mit einer Wassermenge von 40 l/s aus Strahlrohren gepresst.
Der Bau des ersten Abschnitts des Erzkanals (Churprinzer Erzkanal) begann 1788 und wurde 1789 vollendet. Der Kanal selbst war bis in die Halsbrücker Hütte verlängert und verlief teilweise in einer Höhe von 7 m über der Mulde. Der Transport der Erze erfolgte in Lastkähnen. Diese wurden in Ladehäusern mit 2–3 t aufbereitetem Erz beladen. Wöchentlich verschiffte man etwa 30 t Erz. Jeder Kahn wurde von drei Bergleuten befördert. Die Fahrzeit einer Strecke zwischen der Grube Churprinz Friedrich August Erbstolln und der Hütte Halsbrücke betrug etwa drei Stunden.
Die Arbeiten am zweiten Abschnitt (Christbescherunger Erzkanal) im Bereich der Grube Alte Hoffnung Gottes Erbstolln folgten zwischen 1790 und 1792. U.a. wurde ein zweites Kahnhebehaus in Großvoigtsberg errichtet. Die Gesamtanlage des Kanals betrug mehr als 11 km. Mit den Schleusen und Kahnhebehäusern sollten insgesamt ca. 40 m Höhenunterschied bewältigt werden. Im Jahr 1868 wurde die Kahnförderung der Erze beendet.
Etwa 130 m nordwestlich der Altväterbrücke, im Bereich der 1823 errichteten neuen Wehranlage, befindet sich ein Schleusensystem, das durch vorhandene bauliche Reste erkennbar ist. Die Schleusen dienten - gemeinsam mit den Kahnhebehäusern und Wehren - der Überwindung des Höhenunterschieds von insgesamt rund 40 m. Auch an anderen Stellen des Erzkanals begann man mit dem Bau von Schleusen und technischen Einrichtungen.
Das auf Halsbrücker Flur 1788/89 erbaute Kahnhebehaus ist das erste Bauwerk dieser Art weltweit. Von hier sollten die Erzkähne zur Hütte Halsbrücke getreidelt (gezogen) werden. Im Bereich des Kahnhebehauses wurde der Erzkanal einschließlich der Ausweichstelle rekonstruiert. Umfangreiche Veränderungen des Muldentals in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die Beseitigung des südlich in der Mulde gelegenen Wehres führten dazu, dass das Kahnhebehaus heute isoliert von der heutigen Mulde steht. Unmittelbar südwestlich neben dem Oberbecken des Kahnhebehauses befindet sich eine Ausweichstelle.
Von der Kanalführung des Christbescherunger Erzkanals (erbaut 1790 bis 1792) haben sich nur wenige Relikte erhalten. Erst nach dem Muldenbogen 400 m nördlich der Grube Churprinz Friedrich August Erbstolln ist der Erzkanal nunmehr durchgängig bis zur Grube Christbescherung erhalten. Das Kahnhebehaus dieses Erzkanals wurde 1791/1792 errichtet, es ist jedoch nicht nachweisbar, ob es in Betrieb genommen wurde. Von hier sollten die Erzkähne zur Hütte Halsbrücke getreidelt werden. In das Kahnhebehaus baute man nach der Stilllegung des Christbescherunger Kanalabschnitts im 19. Jahrhundert eine Pulverkammer ein.
Die Altväterbrücke entstand von 1680 bis 1715 über dem Tal der Freiberger Mulde. Ziel war es, die Grube St. Anna samt Altväter mit Aufschlagwasser aus dem Münzbachtal bzw. dem verlängerten Roten Graben zu versorgen. Das ursprünglich 188,5 m lange Aquädukt bestand aus zwölf Steinbögen mit je einer Spannweite von 10 bis 14 m und maximal 24 m Höhe. Als 1752 der Betrieb der Grube eingestellt wurde, lieferte die Altväterbrücke bis 1795 Wasser an die benachbarte Grube Isaak Erbstolln. Im Jahr 1893 wurde das Aquädukt aufgrund starker Bauschäden gesprengt und abgebrochen. Noch erhalten sind vier Pfeilerreste.
Das um 1700 errichtete Huthaus der Grube Churprinz Friedrich August Erbstolln erhielt bei einem Umbau im Jahre 1747 sein heutiges Erscheinungsbild. 1806 wurde ein Uhrwerk eingebaut und 1820 ein durch sechs Säulen getragener Glockenturm aufgesetzt. Die ursprünglich im Glockenturm vorhandene Bergglocke ist nicht erhalten. Das Gebäude wird von einem Krüppelwalmdach gedeckt. Im Huthaus befanden sich die Betstube, die Gast- und Schankstube, Gezähekammern und Wohnungen für Grubenbeamte. Hangseitig gab es unmittelbar am Huthaus einen Laubengang.
Die Grube Churprinz Friedrich August Erbstolln besaß mehrere Kunstschächte mit ihren untertägigen Kunstgezeugen. Ein Bestandteil dieser Anlagen waren die Wächter, mit Glockentürmen und darin befindlichen kleinen Kunstglöckchen. Diese waren mit den untertägigen Kunsträdern über Gestänge verbunden, um die Funktion der untertägigen Kunstgezeuge zu überwachen. Der erhaltene Untere Wächter wurde im Jahr 1825 erbaut. Untertägig ist in der Radstube ein kleines eisernes Wasserrad erhalten. Nicht erhalten sind hingegen die kleinen Glocken des Wächters. Der Untere Wächter besitzt einen Aufbau aus Bruchsteinen mit einer neogotischen hölzernen Laube. Auf diese sind zwei Glockentürmchen aufgesetzt. Der zur Laube führende Aufgang wird von gusseisernen neogotischen Geländern flankiert.
Wenige Meter nordwestlich vom Huthaus befindet sich die Bergschmiede, ein eingeschossiger, massiver Bau mit einem Satteldach. Ihm gegenüber steht das eingeschossige, massiv errichtete Zimmerhaus der Grube.
Bei dem Zimmerhaus handelt es sich um einen eingeschossigen massiven Bruchsteinbau mit einem Krüppelwalmdach. Es befindet sich wenige Meter östlich vom Huthaus der Grube.
Die Grube Churprinz Friedrich August Erbstolln besaß am Muldenhang drei, im 18. Jahrhundert errichtete Pochwerke. Sie wurden nach ihrer Lage als Oberes, Mittleres und Unteres Pochwerk bezeichnet. Das Obere Pochwerk ist (als Wohnhaus umgebaut) erhalten. Beim Umbau erfolgte eine Aufstockung um ein Geschoss, der Dachfirst wurde um 90° gedreht und das ursprünglich mit Dachaufbauten versehene Walmdach durch ein flaches Dach ersetzt. Unmittelbar über dem Hauszugang an der Ostseite hat sich eine Inschrift zum Andenken an den Namensgeber der Grube Churprinz Friedrich August erhalten. Das Mittlere und das Untere Pochwerk wurden bei der Umnutzung der Grubenanlagen ebenfalls umgebaut.
Das Pulverhaus der Grube Churprinz Friedrich August Erbstolln wurde 1795 auf einer alten Halde errichtet. Es besitzt eine kreisrunde Grundfläche und ist durch die Inschrift im Türsturz als Pulverturm bezeichnet. Ursprünglich wurde im Pulverhaus Schwarzpulver, ab 1867 auch Dynamit, gelagert. Das Pulverhaus ist massiv aus Bruchsteinen errichtet und besitzt ein mit Biberschwanzziegeln gedecktes Kegeldach. Am Blitzableiter des Gebäudes befindet sich nach historischem Vorbild eine Windharfe.
Der Kunstgraben der Grube Alte Hoffnung Gottes Erbstolln war ursprünglich auch als Erzkanal geplant und wurde bereits um 1784 angelegt. Der Kunstgraben folgt dem Muldenverlauf und wurde teilweise in den anstehenden Fels eingehauen. Er beginnt am ehemaligen Hohentanner Mühlenwehr. Von diesem Wehr zweigt linksseitig der etwa 2,2 km lange Kunstgraben ab. Er lieferte das Aufschlagwasser für die Wasserkraftmaschinen der Grube. Das Wasser wurde durch die Kunsträder, das Kehrrad und die Aufbereitung der Grube genutzt. Von den östlichen und unterhalb der Aufschlagrösche erbauten Aufbereitungsanlagen haben sich nur Relikte erhaltenen.
Der aus Sandstein gefertigte Schlussstein datiert das mit einer zweiflügeligen Brettertür versehene Mundloch in das Jahr 1844. Das Mundloch ist aus Bruchsteinen aufgesetzt. Die Aufschlagrösche diente gleichzeitig mit einer Huntelaufbahn zum Erztransport von einer Erzrolle am Einigkeiter Schacht zur Aufbereitung der Grube. Nur wenige Meter südlich des Mundlochs befindet sich das zweite, mit Ziegeln ausgemauerte Mundloch der Aufschlagrösche, in welches das Wasser aus dem Kunstgraben in die Rösche eingeleitet wurde.
Der Einigkeiter Kunst- und Treibeschacht der Grube Alte Hoffnung Gottes Erbstolln entwickelte sich seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zum Hauptschacht der Grube. Mit einer Schachttiefe von 531 m war dieser Schacht lange Zeit der tiefste Schacht im Freiberger Revier. Die große, hohe Halde des Einigkeiter Kunst- und Treibeschachtes kennzeichnet den Schacht. Sie besitzt eine Nord-Süd-Erstreckung von 240 m und eine Ost-West-Erstreckung von 120 m. Die Halde erreicht im südlichen Teil eine Höhe von 20 m über der Geländeoberkante. Die teilweise durch Mauerungen gesicherten Haldenböschungen mit einem natürlichen Schüttungswinkel sind heute durch Pionierpflanzen bewachsen. Auf dem Haldenplateau befinden sich die ursprünglichen Tagesgebäude der Grube und weitere, später errichtete Gebäude.
Das 1874 errichtete Verwaltungsgebäude ist als eingeschossiges, unterkellertes Bauwerk ausgeführt. Das flache Satteldach besitzt auf der Nordseite mittig ein Dachhäuschen. Etwa 25 m westlich des Verwaltungsgebäudes befindet sich am originalen Standort der aus Sandstein gefertigte Meridianstein der Grube.
Etwa 40 m östlich vom Huthaus befindet sich das Steigerhaus der Grube Alte Hoffnung Gottes Erbstolln. Dieses Gebäude ist ein weitgehend ursprünglich erhaltenes typisches bergmännisch genutztes Wohnhaus des 18. Jahrhunderts, das zeitweise auch von Grubenbeamten bewohnt wurde. Das etwa 10 m lange und 6 m breite Gebäude besitzt ein massives Erdgeschoss und ein Fachwerkobergeschoss. Die Fenster sind nicht symmetrisch angeordnet.
Das Huthaus der Grube Alte Hoffnung Gottes Erbstolln befindet sich etwa 200 m südwestlich vom Einigkeiter Kunst- und Treibeschacht und wurde 1769 unmittelbar auf der bereits bestehenden Halde des Caspar Schachtes errichtet. Ursprünglich enthielt das Huthaus im östlichen Teil des Erdgeschosses eine Bergschmiede. Durch den Neubau einer Bergschmiede konnte dieser Raum als Betstube umgenutzt werden. Im westlichen Teil des Erdgeschosses befanden sich eine Scheidebank und weitere Funktionsräume. Im Obergeschoss gab es eine Schankstube und Wohnräume. Ein Teil des zweigeschossigen Gebäudes weist seit einem Umbau im Jahr 1872 Ziegelmauerwerk auf. Im Jahr 1773 erhielt das Gebäude eine Bergglocke, die 1818 erneuert wurde und sich noch heute im achteckigen Glockenturm befindet. Das geschwungene Zeltdach des Glockenturmes ist mit Blech gedeckt. Die Wetterfahne am Blitzableiter des Glockenturmes trägt die Symbolik Schlägel und Eisen, die Buchstaben AHG (= Alte Hoffnung Gottes) sowie die Jahreszahl 1843.
Etwa 25 m westlich des Verwaltungsgebäudes befindet sich am originalen Standort der aus Sandstein gefertigte Meridianstein der Grube.
Etwa 70 m nördlich des Huthauses befindet sich das Pulverhaus der Grube. Das 1795 massiv aus Bruchsteinen errichtete, fensterlose Gebäude diente der Aufbewahrung von Sprengmitteln für den Grubenbetrieb. Es besitzt einen Durchmesser von etwa 6,5 m, ist mit handgestrichenen Dachsteinen gedeckt und mit einem Blitzableiter versehen. Der Zugang befindet sich auf der Südseite. Am Haus befindet sich eine Holztafel aus der Betriebszeit mit der Aufschrift Pulverturm.
Der Reiche Zeche Richtschacht ist der Hauptschacht des Lehr- und Forschungsbergwerkes der TU Bergakademie Freiberg. Der 724 m tiefe Schacht wurde ab der Mitte des 19. Jahrhunderts als neuer Zentralschacht der Himmelfahrt Fundgrube im nördlichen Grubenfeld niedergebracht. Ursprünglich war der Schacht mit einem Kehrrad zur Förderung und einer Wassersäulenmaschine zur Wasserhaltung ausgestattet. Nach dem Einkommen des Rothschönberger Stollns wurde in diesem Niveau eine neue Wassersäulenmaschine eingebaut. Seit 1886 nutzte man zur Förderung Dampfkraft. Nach der Stilllegung des Bergbaus wurden auf dem Haldengelände der Reichen Zeche verschiedene Forschungs- und Institutsgebäude der Bergakademie Freiberg errichtet. Seit den 1980er Jahren wurde die Schachtanlage als Lehrbergwerk ausgebaut und in den 1990er Jahren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Neben der großen Halde des Richtschachtes haben sich, teilweise umgebaut oder technisch erneuert das Fördergerüst mit dem Treibehaus, das Maschinenhaus mit dem angebauten Kesselhaus und der Schornstein der Dampfgöpelanlage erhalten.
Die große Tafelhalde des Abraham Schachtes ist teilweise von mächtigen Haldenstützmauern umgeben. Zwei Erzrollenmundlöcher liegen östlich des Treibehauses am Fuß der Haldenmauer vor der Scheidebank, eine weitere Rollenschnauze befindet sich an der nördlichen Haldenkante, unmittelbar beim Erzbahntunnel.
Zwei Erzrollenmundlöcher liegen östlich des Treibehauses am Fuß der Haldenmauer vor der Scheidebank, eine weitere Rollenschnauze befindet sich an der nördlichen Haldenkante, unmittelbar beim Erzbahntunnel. Für die in der Mitte des 19. Jahrhunderts eingerichtete Pferdeeisenbahn wurde der zweigleisige, komplett ausgemauerte Tunnel durch die Halde des Abraham Schachtes angelegt. Das südliche Mundloch des Schachtes hat eine Höhe von 2,20 m und eine lichte Weite von 2,65 m. Die seitlichen Begrenzungen der Mundlochmauerung gehen oben in zwei Pfeiler und in eine Brüstung über. Das Mundloch des Erzbahntunnels befindet sich an der Nordseite der Halde und ist in die Haldenmauer eingefügt. Es hat eine Höhe von 1,95 m, eine lichte Weite von 2,60 m und entspricht weitgehend dem vorher beschriebenen Mundloch. Die Erzrolle befindet sich an der nordwestlichen Ecke der Halden unmittelbar neben dem nördlichen Mundloch des Erzbahntunnels.
Das zentrale Verwaltungsgebäude der Grube wurde 1846 erbaut. Das Bauprojekt stammt von Eduard Heuchler [*1799 †1979], dem Architekten und Zeichenlehrer der Freiberger Bergakademie. Der Bedeutung der Grube entsprechend wurde das neue Verwaltungsgebäude modern und repräsentativ gestaltet. Es ist massiv aus Gneis errichtet und besitzt eine quadratische Grundfläche. Für die Tür- und Fenstergewände nutzte man Sandstein. Das zweieinhalbstöckige Gebäude besitzt ein stark gegliedertes Zeltdach. Das Gebäude schließt im hinteren Teil an die Halde an. Ein Zwischenstockwerk mit niedrigen Fenstern liegt zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss und diente als Rissarchiv. Das Obergeschoss mit sehr hohen Räumen diente als Wohnung des Betriebsdirektors.
Das 1813 massiv aus Bruchsteinen erbaute und verputzte Huthaus am Abraham Schacht befindet sich neben der Setzwäsche und dem neuen großen Verwaltungsgebäude. Die Fenster- und Türgewände bestehen aus Sandstein. Das Haus hat auf der nordöstlichen Traufseite zwei originale Türen, darunter eine zweiflügelige Tür mit fischgrätenartigem Brettbeschlag. Der Schlussstein im Türsturz zeigt den Buchstaben H (= Himmelfahrt) und die Jahreszahl 1813. Früher enthielt das Huthaus im Südostteil des Erdgeschosses die Betstube. Im Nordwestteil waren die Hutmannsräume mit Schankraum untergebracht und im Dachgeschoss befanden sich Verwaltungsräume sowie die Hutmannswohnung.
Die 1842 errichtete Scheidebank gehörte zu den größten ihrer Art im Freiberger Revier. Die 22,5 m lange und 12 m breite Scheidebank ist massiv aus Bruchsteinen errichtet. Auf beiden Seiten befindet sich mittig jeweils ein Hauszugang. Über dem nördlichen Hauszugang befindet sich ein Schlussstein mit dem Signum „H“ für Himmelfahrt Fundgrube sowie der Jahreszahl 1840, dem Baubeginn der Scheidebank. Die großen Fenster des Erdgeschosses dienten dem ausreichenden Lichteinfall zum Scheiden der Erze. Die Inneneinrichtung der Scheidebank ist nicht erhalten, die Räumlichkeiten wurden nach dem Ende des Bergbaus umgenutzt und daher umgebaut.
Das Mannschafthaus ist unmittelbar an das alte Huthaus angebaut und geht mit seinem Fachwerkobergeschoss in die angrenzende Halde über. Das alte Huthaus ist ein eingeschossiger Bau mit einem Fachwerkgiebel im Satteldach. Das Dach besitzt kleine Dachhäuschen als Dachaufbauten und hölzerne Fenstergewände. Das Fachwerkobergeschoss des Mannschaftshauses geht unmittelbar in das Dach des Alten Huthauses über. Vor dem südöstlichen Teil des Mannschaftshauses befindet sich im Bodenniveau des Obergeschosses ein über eine Natursteintreppe erreichbares Haldenplateau.
Die unmittelbar nördlich des Schachtes gelegene Bergschmiede war mit zwölf Schmiedefeuern eine der größten Bergschmieden des Freiberger Reviers. Sie wurde im Jahr 1834 erbaut. Im aus Gneis errichteten Erdgeschoss befinden sich unmittelbar nebeneinander verhältnismäßig viele und große Fenster. Alle Fenster- und Türöffnungen besitzen Sandsteingewände. Die unsymmetrisch in der Südwestseite liegende Tür wird von einem separaten Oberlicht abgeschlossen. Das hohe Ziegeldach mit den beiden kleinen Krüppelwalmen zeichnet sich durch die auf den beiden Langseiten übereinander liegenden, lang gestreckten Dachgaupen aus. Die beiden an den Giebeln aufragenden Schornsteine sind in dieser Form nur an dieser Bergschmiede angebaut. Die Rauchrohre wurden im Mauerwerk jeweils im Pfeiler zwischen zwei Fenstern nach außen geführt, durch Konsolplatten abgefangen und im Folgenden schräg nach der Giebelmitte im Dachgeschoss gezogen und zu einem Schornstein vereinigt.
Das hohe, turmartige Treibehaus steht unmittelbar über dem Abraham Schacht. Es wurde 1839 errichtet, besitzt einen quadratischen Grundriss und ist massiv über drei Etagen bis in den Giebel mit Bruchsteinen gemauert. Sein Satteldach besitzt zweiseitig Schleppgaupen sowie mittig auf dem Dachfirst ein Dachhäuschen und darüber ein Wächterhäuschen. Sandsteingewände umfassen die Fenster- und Türöffnungen. Auf der Nordseite befindet sich eine Tür auch im Mittelgeschoss, von der aus eine Brücke auf die in gleichem Niveau gelegene Halde führt.
Die Setzwäsche ist ein eingeschossiger Bruchsteinbau mit einem ziegelgedeckten Krüppelwalmdach. Abgesehen von den fehlenden Fachwerkgiebeln und dem aufgesetzten Krüppelwalmdach entsprach die Setzwäsche äußerlich weitgehend dem benachbarten Huthaus. Sie ist über einen Zwischenbau mit dem Huthaus verbunden. Ursprünglich führte zum Materialtransport in die Wäsche von der Schachthalde ein hölzernes Viadukt in das Dachgeschoss des Hauses. Die Setzwäsche wurde nach Beendigung des Bergbaus als Wohngebäude umgebaut.
Das Zimmerhaus befindet sich am Haldenrand auf der Haldenmauer zur Himmelfahrtsgasse. Es ist ein lang gestrecktes, eingeschossiges, in Bruchsteinmauerwerk aufgeführtes Gebäude mit heute ziegelgedecktem Satteldach. Die davor liegende Fläche bis zum Verwaltungsgebäude wird als Zimmerplatz bezeichnet. Das Gebäude wurde nach 1839 errichtet. Nach Beendigung des Bergbaus wurde das Zimmerhaus umgebaut und wird heute als Wohnhaus genutzt.
Beim Pferdestall handelt es sich um einen rechteckigen Klinker-Fachwerkbau mit einem flachen Satteldach. Er befindet sich gegenüber dem Zimmerhaus. Auf der östlichen Giebelseite war früher eine große Türöffnung vorhanden. Der Pferdestall wurde vermutlich erst nach 1860 errichtet.
Im Gegensatz zur 200 m nördlich vom Schacht gelegenen Halde des bereits seit Anfang des 16. Jahrhunderts bekannten mittelalterlichen abgestuften Schachtes der Grube Alte Elisabeth besitzt die Halde eine größere Grundfläche und Höhe. Die fünf annähernd geraden Haldenkanten haben schwachen Bewuchs mit Pioniergehölzen, während das Haldenplateau gegenwärtig weitgehend baumfrei ist.
Unweit des Schornsteins befindet sich ein aus der Halde herausragender, mit Bruchsteinen gemauerter Baukörper, der unmittelbar an die vorbei führende Straße angrenzt. An seiner Stirnseite fallen zwei gemauerte Entlastungsbögen auf, bei denen es sich um zugesetzte Erzrollenschnauzen handelt. Diese gehörten zur ehemals auf diesem Baukörper gelegenen Scheidebank. Das in der Scheidebank geschiedene Erz wurde in die Rollen verstürzt und konnte über das Anschlussgleis der Pferdeeisenbahn in Hunte abgezogen und zur Aufbereitung transportiert werden.
Das den Gebäudekomplex der Alten Elisabeth nach Südosten abschließende Kesselhaus befindet sich unmittelbar an der vorbei führenden Straße, etwas unter der Ebene des Haldenplateaus. Dies vereinfachte den Brennstofftransport für den Grubenbetrieb. Auf der kleinen südwestlich des Kesselhauses gelegenen Wiese befand sich ursprünglich ein Kohlenschuppen. Nordwestlich an das Kesselhaus schließt der Rauchkanal an, der zum Schornstein führt. Die originalen Kessel der Dampfmaschine sind nicht mehr vorhanden, stattdessen befindet sich heute in diesem Raum ein Förderhaspel der Maschinenbaufabrik Obergruna. Diese ermöglicht gegenwärtig in einem Fahrtrum die Seilfahrt bis in das Niveau der ehemaligen 3. Gezeugstrecke.
Im Maschinenhaus des Gebäudeensembles der Alten Elisabeth ist die im Jahr 1848 in Betrieb genommene 9 kW Balancier-Dampfmaschine von der Chemnitzer Firma Pfaff erhalten. Sie kann heute mit Pressluft angetrieben in Bewegung gesetzt werden. Bei dieser Dampfmaschine handelt es sich um eine kombinierte Balancier-Förder- und Wasserhaltungsmaschine. Mit dieser Maschine konnte man aus einem Teufenniveau von 200 -400 m bei einem maximalen Fördergewicht von 5 – 6 t fördern. Im Maschinenhaus selbst sind derzeit verschiedene andere Maschinen museal aufgestellt. Zu ihnen gehört eine kleine Wassersäulenmaschine, die ursprünglich auf dem 8. Lichtloch des Rothschönberger Stollns bei Halsbrücke eingesetzt war und eine ebenfalls bei diesem Schacht eingesetzte mehrmännige Handhaspel.
Das teilweise in Fachwerkbauweise errichtete Treibehaus enthält bis heute die komplette Schachtförderanlage für den tonnlägigen Schacht. Dazu gehört die Schachtfördereinrichtung, eine originale Fördertonne und ein Hunt. Der Fußboden im Treibehaus besteht ebenso wie in den anderen Räumen der Anlage aus Gneisplatten. Die Signaleinrichtungen des Schachtes stammen aus der letzten Bergbauperiode. Im Gebäude des Treibehauses, unmittelbar an die Betstube angrenzend, befinden sich eine Scheidebank mit drei Scheideplätzen sowie eine kleine Zimmerwerkstatt.
Auf dem Haldenplateau, etwa 70 m nördlich von den anderen Tagegebäuden des Schachtes, steht die Bergschmiede. Es handelt sich um einen eingeschossigen Ziegelbau. Das Satteldach des Gebäudes wird von zwei Schornsteinen überragt. Die in der Schmiede vorhandene Inneneinrichtung mit Schmiedefeuer, Blasebalg und dem Gezähe stammt ursprünglich aus der Bergschmiede vom IV. Lichtloch des Rothschönberger Stolln und wurde in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts eingebaut.
Unmittelbar angrenzend an das Treibehaus befindet sich die Betstube. Sie besitzt eine kleine Orgel. Der mit Gneisplatten ausgelegte Raum besitzt gegenwärtig einen hölzernen Fußbodenaufbau.
Neben dem Treibehaus befindet sich der quadratische, 18 m hohe Schornstein, der über einen gemauerten Fuchs mit dem Kesselhaus in Verbindung steht. Der ziegelgemauerte und verputzte Schornstein der Grube ist mit erneuerten Eisenbändern versehen. Er gehört zu den ältesten sächsischen Schornsteinen.
Wenige Meter nordwestlich des Gebäudekomplexes steht ein eingeschossiger Fachwerkbau. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Schutzbau, der ursprünglich nicht zu den bergmännischen Tagesgebäuden gehörte. Er beherbergt mehrere Hüttengebläse. Das bedeutendste und größte Gebläse ist das sog. Schwarzenberg Gebläse. Es wurde vom Kunstmeister CHRISTIAN FRIEDRICH BRENDEL [*1776 †1861] 1826 für die Antonshütte in Antonsthal entworfen. Nach Stilllegung dieses Hüttenwerkes wurde das Gebläse in die Schmelzhütte Halsbrücke umgesetzt. Bis 1925 nutzte man das Gebläse, 1936 wurde es auf die Halde der Grube Alte Elisabeth umgesetzt und nachfolgend mit dem Gebäude umbaut. Das gusseiserne Gebläse ist ein Meisterstück der Ingenieurskunst im gotischen Stil und markiert für die Schmelzbetriebe des sächsischen Erzgebirges den Übergang von der vorindustriellen Holzkohle basierten Verhüttung zur industriellen Koks basierten Verhüttung. Zusätzlich sind im Gebläsehaus ein Kastengebläse und ein großer Blasebalg aufgestellt.
Das Bergbaugebiet der Himmelfahrt Fundgrube ist durch eine ausgeprägte Bergbaulandschaft gekennzeichnet. Der bedeutendste, einem Erzgang folgende, in etwa Nordost-Südwest verlaufende Haldenzug ist der des Hauptstollngang Stehenden. Der Gang erstreckt sich vom Tal der Freiberger Mulde bei Halsbrücke bis auf die Flur Brand-Erbisdorfs. Auf diesem Gang soll im Jahr 1168 das erste Silbererz der Region gefunden worden sein. Bei den Halden handelt es sich um Aufschüttungen aus verschiedenen historisch bedeutenden Schächten. Sie sind meist baum- und strauchbestanden und stehen häufig im Zusammenhang mit den Bergbauaktivitäten aus der ersten Periode (1168-1450) und einer Wiedernutzung ab dem 17. Jahrhundert. Durch zahlreiche Bergschäden in den letzten Jahrzehnten ist belegt, dass sich in diesem Gebiet eine wesentlich größere Anzahl von heute unbekannten Schachtanlagen befunden hat.
Der Verträgliche Gesellschaft Stolln wurde Anfang des 19. Jahrhunderts durch eine Gewerkschaft neu aufgenommen. Der in nahezu gerader Linie mit großem Profil aufgefahrene Stolln erreicht nach 2,3 km und einem 6,4 m hohen Gespränge auf dem Hohe Birke Stehendenden Tiefen Fürstenstolln für den er im Bedarfsfall die Wasserabführung gewährleistet. Für die Wasserkraftmaschinen und Kunstgezeuge der bedeutendsten Schachtanlagen David Schacht, Abraham Schacht und Thurmhofschacht diente der Stolln seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Wasserabführung in den Roten Graben. Links und rechts vom Mundloch befinden sich seitliche, trocken gesetzte Bruchsteinmauerungen. Ebenfalls ist eine Replik einer eingesetzten Fundtafel von 1801 zu finden. Der Stolln dient heute der Kühlwasserabführung aus dem Gewerbegebiet Freiberg Süd.
Der Thurmhofer Hilfsstolln gehört zu den ausgedehnten Stollnanlagen des Freiberger Bergbaus und besitzt eine Gesamtlänge von mehr als 13 km. Der Stolln sollte auf dem Thurmhof Stehendendem, dem tiefsten und wichtigsten Stolln des Reviers zu Hilfe kommen. Nach 20 Jahren konnte dieses Projekt abgeschlossen werden. Im Zusammenhang mit dem Stollnbau steht die Einführung einer neuen effektiven Auffahrungstechnologie ab 1767. Nach Fertigstellung des Stollns wurde dieser im großen Umfang durch Mauerungen dauerhaft ausgebaut. Mit dem später eingebrachten Verträgliche Gesellschaft Stolln und den weit tiefer liegenden Rothschönberger Stolln wurde der Thurmhofer Hilfsstolln weitgehend überflüssig und diente nachfolgend vor allem der Ableitung von Oberflächenwasser. Im Korbbogengewölbe vom Mundloch befindet sich ein Schlussstein, überdeckt mit einer großen überkragenden Gneisplatte. Der Stolln ist über bestimmte Abschnitte im Forschungsbergwerk der TU BergakademieFreiberg befahrbar.
Unmittelbar am Thurmhofer Hilfsstolln, zwischen dem Roten Graben und der Freiberger Mulde, befindet sich ein Huthaus. Bei diesem handelt es sich um das Huthaus, welches möglicherweise für den Thurmhofer Hilfsstolln im 18. Jahrhundert erbaut wurde und später ebenfalls für den Verträgliche Gesellschaft Stolln genutzt wurde. Es ist ein eingeschossiges Gebäude mit einem Satteldach, auf dem sich beidseitig zahlreiche Dachhäuschen befinden.
Der etwa 7,5 km lange Rote Graben ist einer der bekanntesten Kunstgräben des Freiberger Reviers. Er führte ursprünglich von der Mittleren Ratsmühle Halsbach nach Halsbrücke. Später wurde er bis zur Grube Churprinz in Großschirma weitergeführt. Erbaut wurde der Rote Graben 1614/15. In diesem Graben wurde das Wasser der links im Muldental austretende Stolln eingeleitet. Unmittelbar am Roten Graben befinden sich die Mundlöcher mehrerer Stolln. Ende des 19. Jahrhunderts führte der Rote Graben eine Wassermenge zwischen 800 und 1.000 l/s. Der Rote Graben lieferte Aufschlagwasser für die Kunstgezeuge und Wassergöpel wichtiger Gruben auf dem Halsbrücker Spat und später einen großen Teil des Aufschlagwassers für die Hütte Halsbrücke. Der Rote Graben ist heute teilweise verlandet und deshalb seine originale Ausdehnung schwer erkennbar. Ursprünglich besaß er ein Profil von nahezu 4 m², bei einer Breite von 2,7 m und einer Tiefe bis zu 1,4 m.
Im Tal der Freiberger Mulde wurde auf dem Hauptstollngang Stehenden das Mundloch des bedeutendsten und längsten Freiberger Stollns angesetzt. Dieser im ausgehenden Mittelalter durch den sächsischen Landesherrn freigekaufte Stolln trug deshalb später die Bezeichnung Fürstenstolln. Das Mundloch des Alten/Tiefen Fürstenstollns besitzt eine Mauerung, die in das 18. Jahrhundert datiert werden kann. Das Mundloch selbst ist Bestandteil einer trocken gesetzten Flügelmauer. Über den senkrechten Stößen befindet sich ein Korbbogen, einschließlich eines Wappensteins mit dem sächsischen Wappen. Im Mundloch befindet sich am linken Stoß eine große Sandsteintafel, die den Reviernullpunkt für den 1850-52 angefertigten und später nachgetragenen Revierprofilriss des Freiberger Reviers markiert.
Das Mundloch und der Stolln wurden zwischen 1822 und 1850 angelegt. Der Hauptstollnumbruch ist eine parallele Auffahrung zum wenige Meter nordwestlich verlaufenden Alten/Tiefen Fürstenstolln. Er leitet das Wasser des Fürstenstollns ab. Der Stolln wurde unter Anlage von acht Lichtlöchern im Gegenortbetrieb aufgefahren. Er endet im Bereich der Roten Grube in Freiberg, wo ein Wasserrad für eine Pumpenkunst und zur Förderung (Kehrrad) installiert wurde. Der Stolln selbst hat mit einer Breite von mehr als 2 m und einer Höhe von über 5 m außergewöhnliche Dimensionen. Das Mundloch mit erneuertem Schlussstein ist in beispielhafter Grubenmauerung ausgeführt. Der gesamte Bereich vor dem Mundloch ist mit großen Gneisplatten ausgelegt. Das eigentliche Mundloch wurde im unteren Bereich beim Einbau eines großen Grubenlüfters etwas erweitert. Durch den Lüfter wird das Freiberger Krankenhaus mit Frischluft versorgt.
Unmittelbar am Roten Graben (ca. 250 m nordöstlich vom Hoffnung Kunst- und Treibeschacht) befindet sich das Mundloch der Aufschlagrösche der Grube "Oberes Neues Geschrei". Das elliptisch gemauerte Mundloch mit abgesetzter Stirnmauer wurde 1844 errichtet. Der Schlussstein benennt und datiert das Mundloch. Über die Aufschlagrösche wurde aus dem Roten Graben das für zwei Wasserräder benötigte Aufschlagwasser zugeführt. Die Anlagen dienten den Pumpenkünsten und der Förderung von Erz- und Bergemassen.
Die ehemalige um 1840 erbaute Erzwäsche der Grube Oberes Neues Geschrei markiert den Endpunkt des Roten Graben. Die Wäsche enthielt ursprünglich ein Pochwerk und drei Stoßherde. Das massiv aus Bruchsteinen errichtete etwa 15,5 m lange und 9,5 m breite Gebäude besitzt ein Stockwerk. Das mit Biberschwanzziegeln gedeckte Satteldach besitzt Dachaufbauten.
Das Huthaus I ist das älteste Gebäude am unteren Hüttenhof. Die Erbauungszeit des Gebäudes datiert vermutlich in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts. Später erhielt das Gebäude durch Umbauten seine heutige Gestalt. Das zweigeschossige Gebäude wurde im Erdgeschoss massiv mit Bruchsteinen und im Obergeschoss in Fachwerkbauweise errichtet. Das ziegelgedeckte Satteldach erstreckt sich über zwei Geschosse und weist keine Dachaufbauten auf.
Das Schachtofengebäude wurde zwischen 1886 und 1887 im nordöstlichen Bereich des Hüttenhofes errichtet. Östlich des Gebäudes befindet sich der Gichtvorplatz, südlich schließt sich in Richtung Hüttenhof der Schlackenplatz mit Granulierbecken an. Sein aktuelles Erscheinungsbild erhielt das Schachtofengebäude I bei einem Umbau 1938/39. Aus der ersten Bauphase sind noch Bruchsteinmauern in der Nordost- und Nordwestfront sowie der Turmanbau an der westlichen Gebäudeecke erhalten. Während des Umbaus wurde im Schachtofengebäude ein neues Ofenaggregat installiert. Diese, Ende der 1980er teilweise erneuerte, technische Anlage ist heute noch nahezu vollständig erhalten und dominiert den Innenraum des Gebäudes. Neben dem Ofenaggregat sind im Gebäudeinneren und am Gichtvorplatz sowie hofseitig am Stützmauersystem und der Pattinsonhütte noch Teile der in den 1920er Jahren errichteten Hängebahnkonstruktion erhalten.
Das turmartige Gebäude wurde massiv in Bruchsteinbauweise errichtet. Im oberen Gebäudebereich befindet sich eine Fachwerkskonstruktion, die durch ein schlichtes Satteldach abgeschlossen wird. Südlich des Wassertonnenaufzuges schließt sich ein weiterer Abschnitt der Schlackensteinmauer an, der noch Anschlussreste der ehemaligen Gasanstalt aufweist. Das Stützmauersystem endet im Bereich der Nordfassade des Huthauses I.
Das Gebäude der Raffinier- und Saigerhütte befindet sich im westlichen Bereich des Hüttenhofes. Entstanden ist die heute noch vorhandene, zweiteilige Bebauung Mitte des 19. Jahrhunderts. Spätere An- und Umbauten prägen das heutige Erscheinungsbild. Die Saigerhütte wurde massiv in Bruchsteinbauweise errichtet und ist vollständig verputzt. Die als nordöstlicher Gebäudeteil ebenerdig errichtete Raffinierhütte besteht aus verputztem Bruchsteinmauerwerk. Die Giebel sind in Fachwerkbauweise errichtet und mit Ziegeln ausgekleidet. Entlang der nordwestlichen Gebäudefront erfolgte gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein eingeschossiger Anbau, in welchem die Zinkschaumdestillation untergebracht wurde. Das Satteldach der Raffinierhütte hat einen durchlaufenden Dachreiter zur Entlüftung. Ein Anbau mit Pultdach schließt auf der nordöstlichen Gebäudeseite an.
Südwestlich des Schachtofengebäudes I befinden sich die Pattinsonhütte und das Zinkentsilberungsgebäude. Die Pattinsonhütte wurde um 1855/56 in massiver Bruchsteinbauweise errichtet. Bis 1864 wurde das Bauwerk in nordöstliche Richtung erweitert und die beiden baugleichen Schornsteine errichtet. Um 1886 wurde der westliche Gebäudebereich für den Prozess der Zinkentsilberung umgebaut. Pattinsonhütte und Zinkentsilberungsgebäude haben ein Satteldach mit einem durchlaufenden Dachreiter zur Entlüftung. Im Inneren des Gebäudes sind keine Einbauten mehr vorhanden. Lediglich im nordöstlichen Raum befindet sich im Fundament ein betoniertes Becken.
"Die heutige Schlossanlage geht auf den Standort der markgräflichen Burg zurück, die unmittelbar nach der Entdeckung der ersten Silbererze errichtet wurde. Das Schloss hat in der sächsischen Landesgeschichte eine bedeutende Stellung. In der Zeit von 1566 bis 1577 wurde das es unter dem kursächsischen Landbaumeister Hans Irmisch (1526-1597) als vierflügelige Renaissanceanlage neu gestaltet. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde es als Lazarett, Gefängnis, Waisenhaus oder als Speicher genutzt und mehrfach dementsprechend ausgebaut. Infolge dieser Umbauten haben sich nur wenige Reste des ursprünglichen Renaissancebauwerkes erhalten. Dazu gehören der Schlossgrundriss, das Treppenhaus im Langen Haus, die Wendelsteine am Rundturm und diverse Fenster- und Türgewände.
Schloss Freudenstein beherbergt die Terra Mineralia, eine Sammlung von 3500 Mineralen, Edelsteinen und Meteoriten, die größte und schönste Mineralienschau in ganz Deutschland. Auf „Expeditionen“ kann man erfahren, wie Minerale den Alltag bestimmen und unsere Kultur und Technik verändern."
"Die am Buttermarkt gelegene Nikolaikirche gehört als spätgotischer Sakralbau zu den ältesten Freiberger Kirchen. Sie besitzt zwei romanische, um 1530 bzw. 1631 umgebaute Westtürme. Der Baubeginn der Kirche fällt in die Frühzeit der Freiberger Stadtgründung. Die Nikolaikirche war die Pfarrkirche des späteren Siedlungsgebietes der Freiberger Handwerker und Kaufleute. Die große ursprüngliche Saalkirche brannte bei den verheerenden Stadtbränden mehrfach ab. So auch bei dem letzten großen Stadtbrand 1484.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtete man das heute vorhandene dreischiffige Langhaus und im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts erhielt die Kirche eine flache Kassettendecke. Ab 1750 wurde die Kirche im Inneren, teils auch außen, im Stil des Barock umgebaut. Aus dieser Zeit stammen die Rokokokanzel [1752], der Hochaltar [1752] und der Taufstein [1753]. Von der 1845 eingebauten Orgel ist heute nur noch der Prospekt vorhanden.
Im Jahr 1976 wurde die Kirche entweiht und nachfolgend, nunmehr als städtisches Eigentum, als Depot genutzt. Im südlichen Turm ist eine Glocke aus der berühmten Freiberger Glockengießerwerkstatt der Familie Hilliger aus dem Jahr 1487 erhalten.
Im Zeitraum von 1990 bis 1996 fanden archäologische Untersuchungen statt. Nachfolgend sanierte man die Kirche vorbildlich denkmalgerecht und baute sie zum städtischen Konzert- und Veranstaltungszentrum aus."
Die ursprünglich 2,7 Kilometer lange Freiberger Stadtmauer umschloss ein nahezu 0,5 km² großes Gebiet. Die mächtige (durchschnittlich 1,5 bis 2 m starke), mit Bruchsteinen aus Gneis hergestellte Stadtmauer wurde mit Lehm bzw. mit Kalk aufgeführt und hatte eine Höhe von 6 bis 10 m.
Sie bestand von innen nach außen aus verschiedenen Segmenten: (1) der Ring- oder eigentlichen Stadtmauer, (2) der mit Schießscharten und Pforten ausgestatteten Zwingermauer und (3) dem eigentlichen Zwinger in Form eines Wallgrabens mit einer Breite von etwa 8 - 10 m. Der Stadtgraben konnte durch den angestauten Münzbach bzw. den Saubach abschnittsweise geflutet werden.
Stellenweise ist die Stadtmauer durch hervortretende Pfeiler stabilisiert. Etwa aller vierzig Meter war ein vor die Stadtmauer hervorkommender Stadtmauerturm, der gleichfalls ihrer Stabilisierung diente, vorhanden. Ursprünglich gab es 39 Stadtmauertürme, von denen sich 9 vollständig oder rudimentär erhalten haben.
Das spätgotische Freiberger Kornhaus ist einer von ursprünglich mehreren Speicherbauten im Freiberger Stadtgebiet. Es ist in die Freiberger Verteidigungsanlagen integriert. Stadtauswärts befinden sich in den massiven Außenwänden entsprechende Schießscharten. Im ersten Obergeschoss sind Schießluken in das Kornhaus eingelassen. Beidseitig grenzten an den Kornspeicher zwei Stadttürme. Östlich befand sich der 1864 abgebrochene Rote-Hirsch-Turm und westlich der erhaltene Kalkturm. Der Kornspeicher ist ein dreistöckiger Bau mit einem mächtigen Satteldach. Wesentliche Teile der beeindruckenden spätgotischen Dachkonstruktion stammen noch aus der Erbauungszeit um 1510. Bemerkenswert sind die beiden originalen Blendnischengiebel am mächtigen Gebäude.
Der Obermarkt ist der Hauptmarkt von Freiberg und war nicht nur Handels- und Verkehrsschwerpunkt, sondern auch ein Ort, an dem sich sowohl historische Begebenheiten der Stadt- als auch der sächsischen Landesgeschichte ereigneten. Dazu gehört beispielsweise die öffentliche, historisch bedeutsame Hinrichtung des Adligen KUNZ VON KAUFFUNGEN im Jahr 1455, der die sächsischen Prinzen ERNST und ALBRECHT entführt hatte. Bis zum heutigen Tag war und ist der Obermarkt ein Ort für Großveranstaltungen unterschiedlichster Art, zu denen u.a. Aufwartungen oder Bergparaden gehören. Der Freiberger Obermarkt zeichnet sich durch geschlossene Ansichten der drei und viergeschossigen Bürgerhäuser des 15. und 16. Jahrhunderts mit ihren mehrgeschossigen meist traufseitigen steilen Satteldächern aus. Der Platz ist der städtebauliche Höhepunkt der Freiberger Altstadt. Gleichzeitig gilt er als einer der architektonisch wertvollsten Marktplätze von Sachsen.
Das Rathaus (Obermarkt 24) dominiert den Freiberger Obermarkt und ist eines der markantesten, profanen Bauwerke der Altstadt. Der älteste Teil des Rathauses stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde anstelle des aus dem 13. Jahrhundert stammenden Vorgängerbaus errichtet.
Über dem heutigen Haupteingang ist das aus dem Jahr 1510 stammende farbige historische Stadtwappen von Freiberg angebracht. Neben dem Rathausturm, an der zum Marktplatz zugewandten Rathausseite, dominiert ein Renaissance-Erker aus dem Jahr 1578.
Im Jahr 1986 wurde in den Turm ein Porzellan-Glockenspiel aus Meißner Porzellan eingebaut. Zu den weiteren, bemerkenswerten Elementen des Rathauses zählen die spätgotische Balkendecke im Ratssaal, das Ratssitzungszimmer und das historische Ratskästchenzimmer mit Kreuzgewölbe. Die 1635 eingebauten Kammerkästchen dienen bis in die Gegenwart der Aufbewahrung wichtiger historischer Dokumente. In den Rathausfluren hängen zahlreiche großformatige Ölgemälde sächsischer Landesherren.
Das dreigeschossige Monhaupthaus (Petersstraße 46) wurde um 1530 erbaut. Es wird über die gesamte Hausbreite von vier, unmittelbar nebeneinanderliegenden Fenstergewänden geprägt. Die Inschrifttafel mit Bibelzitat ist auf das Jahr 1529 zu datieren. Der Hauszugang mit spätgotischem Sitznischenportal besitzt Stabwerksarchivolten. Auch die profilierten Fenstergewände zeichnen sich durch sich kreuzende Stäbe aus. Das Erdgeschoss des Hauses besitzt ein beeindruckendes aber gegenwärtig durch Mauerungen abgeteiltes Gewölbe. Im Erdgeschoss befindet sich auch ein spätgotisches Portal mit Rundbogenprofil. Der Treppenaufgang ins Obergeschoss zeichnet sich durch Kreuzgewölbe aus. Als Besonderheit des Hauses findet sich hofseitig ein Sitznischenportal aus Hilbersdorfer Quarzporphyrtuff.
Der repräsentative Gebäudekomplex des Oberbergamtes (Kirchgasse 11) aus dem 16. Jahrhundert besteht aus dem Hauptgebäude an der Kirchgasse und dem rechtwinklig angebauten Hintergebäude. Ursprünglich handelte es sich bei dem Komplex um den ehemaligen Freihof der angesehenen Freiberger Familie von Schönlebe. Das spätgotische Hauptgebäude des Freihofes wurde nach dem großen Stadtbrand (1484) um 1510 errichtet. Das dreigeschossige massive Gebäude besitzt im straßenseitigen Eingangsbereich des Erdgeschosses ein prächtiges Sternrippengewölbe mit doppelt gekehlten Rippen. Spätgotisch sind auch die Netzgewölbe im ersten Obergeschoss. Im Haus selbst finden sich stabwerksgeschmückte Innenportale. Die Mehrzahl der vorhandenen Türen mit ihren Beschlägen sind original erhalten.
Im Bereich des heutigen Hauptgebäudes der TU Bergakademie Freiberg wurde in der Zeit kurz nach 1500 ein repräsentatives, spätgotisches Gebäude errichtet. Im Jahr 1705 wurde das Gebäude umfassend umgebaut. Nach der Gründung der Freiberger Bergakademie im Jahre 1765 wurde seit 1766 der Lehrbetrieb im Erdgeschoss des Hauses des Oberberghauptmannes in eigens dazu angemieteten Räumen aufgenommen. Umfangreiche bauliche Veränderungen und Erweiterungsbauten am Hauptgebäude erfolgten in den 1830er und 1850er Jahren. Errichtet wurde ein dreigeschossiger, zwölfachsiger Baukörper mit Eckrisaliten und großen Rundbogenfenstern. Original erhalten ist der ursprüngliche Eingangsbereich des sogenannten Oppel´schen Hauses sowie die Aula dieses Gebäudes. Im Erdgeschoss findet sich auf starken gusseisernen Säulen ein Kreuzgratgewölbe. Unmittelbar über dem Eingang weist eine Sandsteintafel auf die ehemalige Funktion des Gebäudes hin.
Zwischen 1904 und 1906 wurden die an das Bergschulgebäude angrenzenden aus dem 16. Jahrhundert stammenden Wohngebäude abgerissen. An ihrer Stelle wurde nachfolgend ein großes zweigeschossiges neues Bergakademiegebäude erbaut. Dieser imposante Erweiterungsbau galt als das modernste Gebäude der Bergakademie. Das Haus besitzt neun Achsen, die großen Fenster sind vorwiegend als Rundbogenfenster angelegt. Der Türzugang besitzt einen Schlussstein mit der Aufschrift Bergakademie sowie Schlägel und Eisen.
Die 1776/1777 gegründete Bergschule Freiberg, die älteste deutsche Bergschule, befand sich seit 1859 in einem der Vorgängergebäude. 1893 wurde auf den Grundmauern über den ursprünglichen Kellergewölben ein moderner Zweckbau im Stil der Gründerzeit mit Klinkerfassade, einem Ziergiebel und Mansarddach errichtet. 1919 erfolgte die Verlegung der Bergschule in das Gebäude „Goldener Adler“ auf der Burgstraße, fünf Jahre später wurde sie geschlossen. Zwischen 1904 und 1906 wurden die an das Bergschulgebäude angrenzenden, aus dem 16. Jahrhundert stammenden Wohngebäude abgebrochen. An ihrer Stelle wurde nachfolgend ein großes zweigeschossiges neues Bergakademiegebäude (Prüferstraße 9) erbaut.
Der sogenannte Abraham Gottlob Werner Bau (Brennhausgasse 14) geht auf die Initiative von Oberbergrat Professor Dr. Richard Beck (1858-1919) zurück. 1912 erfolgte die Grundsteinlegung. Das Gebäude selbst gehört zu den frühen Stahlbetonbauten in Sachsen. Das Schmuckportal, der zentral gelegene Vordereingang des Gebäudes, zeigt neben naturkundlichen und montanistischen Plastiken die berühmten Freiberger Mineralogen Abraham Gottlob Werner (1749-1817) und Johann Friedrich August Breithaupt (1791-1873). Das Gebäude enthält im Keller Werkstätten und Laboratorien, im ersten und zweiten Geschoss Arbeitsräume und Vorlesungsräume, das dritte Obergeschoss beherbergt die geowissenschaftlichen Sammlungen und Ausstellungen. Schmuckelemente in den Ausstellungsräumen sind beispielsweise Konsolsteine mit den Stadtwappen der sächsischen Bergstädte.
Dieses, ursprünglich im romanischen Stil erbaute, Gotteshaus entstand zwischen 1185 und 1190. Damit ist es die zweitälteste Kirche Freibergs. Von der romanischen Bausubstanz sind heute im Wesentlichen noch die Türme erhalten – wobei ab 1750 die Umgestaltung zur heutigen barocken Ansicht erfolgte.
Heute wird das Bauwerk mit seiner kunstvollen Ausgestaltung als Konzert- und Tagungshalle genutzt und bietet ein eindrucksvolles Ambiente für eine Vielzahl von Veranstaltungen und Ausstellungen.
Das 1861 vom Freiberger Altertumsverein gegründete Museum zählt zu den ältesten bürgerlichen Museen Sachsens und präsentiert heute seine hochkarätigen Sammlungen im schönsten spätgotischen Profanbau der Stadt Freiberg, dem ehemaligen Domherrenhof. Einzigartig sind die Ausstellungen mit Meisterwerken bergbaulicher Kunst sowie spätgotischer Sakralkunst Obersachsens. Die Verbindung von repräsentativer spätgotischer Architektur mit kunstvollen Gewölben und den kostbaren Kunstobjekten vermittelt dem Besucher einen besonderen Eindruck von der Historie der Bergstadt Freiberg. Zu den Highlights der Expositionen zählen u.a. Gemälde von Lucas Cranach d.J., der älteste Schwibbogen der Welt, einmalige Goldschmiedekunst und die ältesten Bergbauschnitzereien Sachsens.
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Marienkirche errichtet. Papst Sixtus IV. erhob sie 1480 zum Dom, der seit 1537 ein evangelisch-lutherisches Gotteshaus ist. Der Name "Sankt Marien" ist geblieben. Das ist gut so, denn Maria ist eine biblische Person wie Joseph auch. Der Dom ist berühmt für seine Goldene Pforte, die beiden Silbermannorgeln, die Bergmanns- und die Tulpenkanzel, den Lettner, die Fürstengrablege und manches mehr und lockt dadurch jährlich viele Gäste an. Aber er ist kein Museum, und manche staunen, weil sie ihn z.B. während einer Hochzeit nicht besichtigen können. Gotteslob hat Vorfahrt! Und täglich kann man ihn besuchen. Herzlich willkommen zum Singen, Staunen, Stillesein!
Der Friedhof ist in der Form eines Ovals von 125 x 150 m Größe angelegt. Am westlichen Zugang befindet sich ein großes Torhaus, das nach den Plänen von Eduard Heuchler (*1799 †1879) von 1836 bis 1839 errichtet wurde. Östlich grenzt der Historische Donatsfriedhof an den Neuen Friedhof an. Der Donatsfriedhof gehörte zur 1225 erstmalig genannten Kirche St. Donati. Ab 1567 umgab man den Friedhof mit einer etwa zwei Meter hohen Mauer mit gemauerten mit z. T. noch erhaltenen Schwibbögen und Familiengrüften. Heute sind auf dem Gelände des alten Donatsfriedhofes annähernd 150 meist aus Sandstein bestehende Grabmäler vorhanden. Unter den hier bestatteten Personen befanden sich auch Vertreter des Montanwesens. Außergewöhnlich ist der große, aus Serpentinit bestehende Würfel auf dem Grab von Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra (*1740 †1819).
Der insgesamt 390 m tiefe Schacht ist im oberen Teil senkrecht, nachfolgend tonnlägig. Die Nord-Süd ausgerichtete, weitgehend baumbestandene Halde des Drei-Brüder-Schachtes besitzt eine Länge von etwa 150 m und eine Breite von 90 m.
Das ursprüngliche Wassergöpeltreibehaus wurde 1913 für einen Schachthausneubau des Elektrizitätswerkes abgebrochen. Sowohl architektonisch als auch in seiner landschaftlichen Wirkung lehnt sich das 1913/14 errichtete dreistöckige Gebäude an das ursprüngliche Treibehaus an. Im hinteren Giebel des Treibehauses befindet sich in einem Funktionsbau mit Flachdach die Schaltwarte des ehemaligen Kraftwerks. Von hier erfolgte über Stromleitungen die Einspeisung der erzeugten Elektroenergie in das öffentliche Landesnetz. Das Gebäude haust das Stahlfördergerüst ein. Die im Maschinenhaus befindliche Fördermaschine war ursprünglich Bestandteil der Dampffördermaschine vom Reiche Zeche Richtschacht in Freiberg. Sie wurde 1898 auf den Röschenschacht der Grube Beschert Glück in Zug umgesetzt und kam 1913, als der Umbau für das Kavernenkraftwerk erfolgte, auf den Drei-Brüder-Schacht. Im Jahr 1915 wurde die Fördermaschine mit einem Gleichstrommotor ausgerüstet.
Neben der Haldenauffahrt befindet sich die 1820 erbaute Scheidebank. Sie ist das älteste Gebäude des Ensembles Drei-Brüder-Schacht. Das eingeschossige, mit verputzten Bruchsteinmauern errichtete Gebäude trägt ein mit Ziegeln gedecktes Krüppelwalmdach. Es wurde in den letzten Jahren denkmalgerecht instandgesetzt und wird als Vereinshaus genutzt.
Mit der Einstellung des Bergbaus 1913 im Freiberger Revier stand die bis dahin für den Bergbau genutzte Wasserkraft weiterhin zur Verfügung. Die Ansiedlung von Nachfolgeindustrien erforderte gleichzeitig Elektrizität im großen Umfang. Dies führte zur Nutzung der zur Verfügung stehenden Wasserkraft zur Elektroenergiegewinnung. In den Jahren 1913/14 erfolgte der Umbau des Drei-Brüder-Schachtes zu einem untertägigen Wasserkraftwerk. Dabei wurden unter Nutzung vorhandener Räumlichkeiten die erforderlichen untertägigen Maschinenräume (Kavernen) und notwendigen Wasserführungsstrecken aufgefahren. Das Kraftwerk ging am 24.12.1914 in Betrieb. Die Wiederaufnahme des Bergbaus nach 1945 führte zu umfangreichen Änderungen bei der Bereitstellung des für die Kraftwerke notwendigen Aufschlagwassers. Trotz des Bergbaubetriebes blieben die Kraftwerke meist als Spitzenlastkraftwerke in Betrieb. Im Jahr 1968 erfolgte der Beschluss zur Einstellung Wasserkraftwerks mit anschließender Schließung im Jahr 1972.
Der Haldenzug steht in Zusammenhang mit verschiedenen, aber in gleicher Richtung (Nord-Süd) streichenden Erzgängen. Sie unterscheiden sich durch ihre Mineralisation und ein unterschiedliche Neigungen. Der Haldenzug beginnt im Norden mit einer auf freiem Feld stehenden Einzelhalde etwa 200 m östlich der Drei Kreuze, erstreckt sich über eine Länge von 1,7 km und endet bei der großen Halde der Grube Beschert Glück. Die kleineren im nördlichen Gangbereich vorhandenen Halden gehörten zur Grube Herzog August, die südlichen zur Grube Beschert Glück. Der etwa mittig liegende Drei-Brüder-Schacht wurde ursprünglich als gemeinsamer Schacht niedergebracht, betrieben und später von der letztgenannten Grube übernommen.
Die große Halde des Röschen- und Neuen Kunstschachtes der Grube Beschert Glück erstreckt sich in Richtung des Erzganges von Nordost nach Südwest und steigt durch das abfallende Geländeniveau in südwestliche Richtung an. Die heute größtenteils bewachsene Halde besitzt eine Länge von etwa 250 m und eine Breite von annähernd 100 m. Stellenweise ist sie zum Schutz der vorbeiführenden Straßen mit Bruchsteinmauern gesichert. Durch die Halde führt eine Rösche, in der ehemals das Wasser einerseits auf die Wasserkraftmaschinen der Grube, andererseits zu einer westlich gelegenen Schachtanlage geführt werden konnte. Daneben ist eine sich über die gesamte Haldenhöhe erstreckende Gneismauer erhalten. Die Mauer besitzt zwei Rollenschnauzen. Diese Erzrollen dienten dem Abtransport der Erze zur weiteren Erzaufbereitung bzw. zum Abtransport der Erze in die Hütte. Über eine Treppe gelant man zu den Erzbunkern mit den mit großen Gneisplatten abgedeckten Einfüllöffnungen.
Das 1786 massiv erbaute Huthaus der Grube Beschert Glück ist eingeschossig und weist mehrere, durch bogenförmige Stürze abgeschlossene Eingänge auf. Die Fenster sind nach historischem Vorbild mit Bretterfensterläden versehen. Der Ostgiebel ist in Fachwerkbauweise errichtet, der Westgiebel ist heute massiv ausgeführt. Dort befand sich in den letzten Betriebsjahren der Grube ein über das Haus herausragendes Fördergerüst. Auf der Mitte des Dachfirstes, symmetrisch zu den Gaupen, sitzt ein schlanker Dachreiter mit achteckigem Grundriss und einer Laterne. Früher mit Holz beschlagen und mit Schindeln gedeckt war er Uhr- und Glockentürmchen zugleich. Heute ist das Türmchen mit Schiefer beschlagen, besitzt aber noch die ursprüngliche Gestalt. Darüber befindet sich die Wetterfahne mit der Bergmannssymbolik Schlägel und Eisen sowie dem Monogramm der Grube und die Jahreszahl 1815. In der offenen Laterne des Türmchens hängt die Bergglocke. Im Innern befand sich die Betstube und die Hängebank des Röschenschachtes.
Die Scheidebank, deren westlicher Teil gleichzeitig das Schachthaus vom Neuen Kunstschacht war, wird als die älteste Scheidebank im Freiberger Revier bezeichnet. Nach den architektonischen Formen und der Inschrift sind als Bauzeit die Jahre um 1800 anzunehmen. Das weitestgehend in seinem originalen Zustand erhaltene Haus weist einen rechteckigen Grundriss und ein aus Bruchsteinen errichtetes Erdgeschoss auf. Die östliche Tür wurde zu einem Fenster umgebaut. Die große Dachfläche gliedert sich durch Gaupen. Die mittlere Tür führt in den großen Flur. Durch die westliche Tür gelangt man zum heute verwahrten Kunstschacht. Vom Gebäude führt eine Steintreppe zu den Erzrollen.
Gegenüber dem westlichen Giebel des Huthauses befinden sich das ehemalige Kessel- und Maschinenhaus. Diese Gebäude wurden mit dem Bau der Dampfförderanlage im Jahr 1898 errichtet und beinhalteten im hinteren, höheren Teil des Gebäudes die Kesselanlage und im vorderen niedrigeren Teil die Dampffördermaschine selbst. Der Schornstein ist nicht erhalten. Heute dient das Gebäude als Wohnhaus und wurde entsprechend umgebaut. Zum Teil sind noch die gemauerten Fensterüberwölbungen erhalten.
Auf der Halde nordöstlich vom Huthaus haben sich die Schuppen erhalten, die unter anderem als Lagergebäude für die Radwellen der zahlreichen Kunst- und Kehrräder der Grube dienten. Der Wellenschauer mit Satteldach besteht aus zwei im rechten Winkel angeordneten, massiv mit Bruchsteinen gemauerten Schuppen. Die Giebel und zum Teil auch der obere Bereich der Mauern ist noch mit dem ursprünglichen Bretterbeschlag versehen.
Die Halde des Mendenschachtes ist außergewöhnlich groß. Da das Gelände in südliche Richtung ansteigt, geht die Halde allmählich in das Geländeniveau über und ihre Grenze ist durch Bewuchs und Bebauung schwer erkennbar. Lediglich aus östlicher Richtung nimmt man die Größe der baumbestandenen Halde in vollem Umfang war. Die Halde wird von der Straße „An der Zugspitze“ geschnitten. Im Bereich des Mendenschachtes an der östlichen Haldenkante und beim Erzbahndamm besitzt die Halde hochaufragende Bruchsteinmauern. Die bis zu 10 Meter hohen Mauern sind teils als Trocken-, teils als Kalkmauerung aufgeführt.
Der Hof des Tagesanlagenkomplexes des Mendenschachts ist von der Straße „An der Zugspitze“ über ein Eingangstor zwischen dem sogenannten Bethaus und dem Huthaus zu erreichen. Den Eingangsbereich flankieren große Bäume. Der Hof besitzt eine Größe von etwa 40 x 40 Meter. Er wird im Westen vom Bethaus, im Süden vom Huthaus und im Osten von der Bergschmiede begrenzt, nördlich schließt eine kleine Parkanlage an. Alle Häuser stehen traufseitig zum Hof und besitzen Beschriftungen zu ihrer ehemaligen Funktion vom Anfang des Jahrhunderts. In Verlängerung der südlichen Giebelfluchten vom Bethaus und der Bergschmiede, in 10 Meter Entfernung vom Huthaus, befindet sich ein Brunnendenkmal. In dessen Zentrum steht auf einem quadratischen Sockel die Skulptur eines Gerbereiarbeiters, die an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Arbeiter des Lederwerkes Stecher erinnert.
Das um 1820 errichtete neue Huthaus der Alten Mordgrube ist ein eingeschossiger Bruchsteinbau mit einem ausgebauten Mansarddach. Das mit Biberschwänzen ziegelgedeckte Dach besitzt auf der Nordseite dreieckig angeordnete Fledermausgaupen. Die Giebel des Huthauses sind mit Brettern beschlagen. Das Huthaus hat etwa eine Länge von 17 Meter und eine Breite von 10,7 Meter. Die symmetrische Fensteranordnung besitzt traufseitig sieben und giebelseitig vier Achsen. Der Hauptzugang befindet sich ebenso wie bei den anderen Gebäuden hofseitig. Die denkmalgerecht erneuerten Fenster des Gebäudes sind sechsfach geteilt.
Bei dem Bethaus handelt es sich um das größte der um den Hof gruppierten Gebäude. Es ist ein markanter eingeschossiger Bau mit einem ausgebauten Dachgeschoss. Das Bethaus wurde 1853 als Material- und Zimmerhaus errichtet, aber später zum Bethaus der Grube umgebaut. Es besitzt ein schiefergedecktes Satteldach mit Dachaufbauten und einem markanten schieferbeschlagenen Glockenturm. Die heute anstelle der ursprünglichen Bergglocke eingebaute Stahlglocke hängt frei im Glockenturm, wobei die Schallluken nicht mehr vorhanden sind. Im unteren Bereich des Glockenturmes befindet sich hofseitig das Ziffernblatt der Turmuhr.
Die am Mendenschacht 1854 im Zusammenhang mit der Umstellung auf Dampfkraftförderung errichteten Tagesgebäude wurden unmittelbar neben dem ehemaligen Wassergöpeltreibehaus errichtet. Dabei handelte es sich um das zweigeschossige, ehemals in Fachwerkbauweise errichtete Treibehaus, das unmittelbar südlich angrenzende eingeschossige Maschinenhaus sowie das Kesselhaus mit dem heute nicht mehr vorhandenen Schornstein. Dabei entspricht diese staffelförmige Gebäudeanordnung der Bauweise anderer Dampfgöpelanlagen des 19. Jahrhunderts. Nach der Verwahrung des Schachtes und dem Abbruch des benachbarten Wassergöpeltreibehauses wurden die Schachtgebäude umgebaut, im nördlichen Bereich erweitert und werden seit 1906 mit zeitlichen Unterbrechungen als Gaststätte genutzt.
Wenige Meter südlich der Bergschmiede, unmittelbar am Weg gelegen, befindet sich über einem auf die Aufschlagrösche führenden Tagesschacht die Kaue. Die von Neuglück und Drei Eichen herbeigeführte Rösche lieferte ab dem 19. Jahrhundert das erforderliche Aufschlagwasser für die Wasserkraftmaschinen der Alten Mordgrube. Entsprechend ihrer Funktion wurde die Kaue als Wasserhebehaus bezeichnet. Die aus dem 19. Jahrhundert stammende Kaue besitzt eine typische Form. Von dergleichen, einst die Bergbaulandschaft prägenden Kauen, haben sich nur wenige bis in die Gegenwart erhalten.
Etwa 15 Meter östlich vom Kesselhaus der Dampfgöpelanlage befindet sich ein massives, ursprünglich als Kohlehaus zur Aufbewahrung von Feuerungsmaterial genutztes Gebäude. Das 1924 aufgestockte und mit einem Krüppelwalmdach ausgestattete Gebäude war ursprünglich nur eingeschossig. Es besitzt eine Länge von etwa 18 Metern und eine Breite von 9 Metern. Südlich am Haus befindet sich ein Anbau, der im Erdgeschoss klar erkennen lässt, dass er Bestandteil des alten Kohlhauses war.
Die 1856 als Neubau errichtete Bergschmiede befindet sich an der östlichen Hofseite des Tagesanlagenkomplexes der Alten Mordgrube. Es handelt sich um einen eingeschossigen Bau von etwa 21 Meter Länge und 13 Meter Breite. Auf dem kunstschiefergedeckten Satteldach befinden sich unregelmäßig angeordnete Giebelgaupen. Der Hauptzugang befindet sich ebenfalls auf der Hofseite. Nach der Beendigung des Bergbaus und der Umnutzung der Bergschmiede als Wohnhaus erfolgte die Änderung der ursprünglichen Raumaufteilung. Die Lage der Fenster- und Türöffnung wurde der neuen Nutzung angepasst.
Zur Förderung der übertägig geschiedenen und sortierten Erze zur Aufbereitung der Grube erbaute man 1829/30 eine 268 Meter lange Eisenschienenbahn. Die umgangssprachlich als Eisenbahn bezeichnete Anlage wurde von den untertägig in die Halde eingebauten Erzrollen nahezu horizontal auf einem Erzbahndamm geführt. Die von den Bergleuten geschobenen Hunte hatten ein Fassungsvermögen von 0,3 m³. Die Spurkranzräder dieser Hunte liefen auf eisenbeschlagenen Kanthölzern. Dort, wo der Erzbahntunnel über ein gemauertes Mundloch zu den untertägigen Erzrollen führt, befindet sich eine hohe Bruchsteinmauer. Wenige Meter östlich befindet sich auf einem etwas tieferen Niveau das Röschenmundloch, über welches das von Neuglück und Drei Eichen herangeführte Wasser in einen Kunstgraben dem Constantin Teich zugeführt wird.
Der Haldenzug auf dem Junge Mordgrube Stehenden / Aller Welt Heyland Flachen befindet sich südlich des Mendenschachtes. Die den Verlauf des Erzganges markierenden baumbestandenen Halden besitzen eine Höhe von 5 bis 10 Meter und einen Durchmesser zwischen 29 und 60 Meter. Die ab dem 16. Jahrhundert entstandenen Halden sind ein typisches Beispiel für den einem Erzgang folgenden Haldenzug.
Bei der Halde des Hörnig Schachtes handelt es sich um eine der großen Bergehalden der Region. Die Grundfläche der Halde bildet ein in nordnordöstliche Richtung gestrecktes Oval mit einer Länge von ca. 220 m bei einer Breite von etwa 65 m. Ihre Höhe beträgt bis zu 20 m. Auf der Halde findet sich etwa 25 m vom westlichen Giebel des Huthauses die freigelegte Mauerung der Schachtaufsattlung des verwahrten und im oberen Teil verfüllten 240 m tiefen Schachtes. Am Fuß der Halde findet sich 25 m südwestlich des westlichen Huthausgiebels das Mundloch der Aufschlagrösche. Das aus Bruchsteinen gemauerte Röschenmundloch ist durch den Schlussstein auf das Jahr 1845 datiert. Über dieses Mundloch wurde das Aufschlagwasser den im Schacht eingebauten Wasserkraftmaschinen zugeführt. Der Verlauf des vorbeiführenden Röschenweges entspricht dem ursprünglichen Kunstgrabenverlauf. Die Wasserzuführung zum Hörnig Schacht erfolgte über den Kohlhäusler Kunstgraben.
Das Huthaus mit innen liegender Bergschmiede ist durch eine Jahreszahl im Türsturz auf das Jahr 1837 datiert. Das zweigeschossige Haus ist mit Bruchsteinen massiv ausgeführt und verputzt. Die obere Etage befindet sich in gleicher Höhe wie die ehemalige Hängebank des Schachtes. Das Türgewand des Obergeschosses enthält die Jahreszahl 1837. Unmittelbar über dem Türsturz befindet sich eine Sandsteintafel mit der Inschrift „Huthaus zu Einigkeit Fdgr.“ Die Fläche vor dem Huthaus ist ebenso wie Teile im Huthaus selbst mit großen Gneisplatten ausgelegt. Im Zusammenhang mit dem Museumsumbau wurden die originalen Türen aufgearbeitet und denkmalgerechte neue Fenster eingebaut. Der dem Huthaus südlich vorgelagerte und als Garten genutzte Bereich ist mit einer Bruchsteinmauer umgeben.
Am östlichen Haldenrand auf dem Haldenplateau etwa 90 m nordnordöstlich vom Huthaus befindet sich das um 1840 erbaute Pulverhaus. Das eingeschossige, mit rechteckigem Grundriss, etwa vier Meter lange Gebäude diente der Aufbewahrung des in der Grube benötigten Sprengstoffs.
Die zahlreichen mit dem Thelersberger Stolln in Verbindung stehenden Tagesschächte sind heute übertägig größtenteils anhand der Halden zu lokalisieren. Bisweilen haben sich bei den Schächten einzelne denkmalgeschützte bergmännischeTagesgebäude erhalten. Die heute meist baumbestandenen Halden der Bergbaulandschaft im Goldbachtal stehen beispielhaft als Halden der kleinen hier vorhandenen Gruben bzw. der Stollnschächte desThelersberger Stollns. Vom Standpunkt aus nach Norden blickend sind auf ein annähernd 180° weites Blickfeld mehrere solcher Einzelhalden zu sehen.
Beginnend von seinem Mundloch folgt der Thelersberger Stolln der weit aushaltenden geologischen Störung mit der Bezeichnung Stolln Spat. Die an Störungszonen (Auflockerungszonen) gebundenen Erzgänge ermöglichten anfänglich einen schnellen Vortrieb des Stollns, erforderten aber später umfangreichen Ausbau bzw. lokale Umbrüche. Nicht standsichere Bereiche und intensiv bergbaulich beeinflusste Bereiche an Schächten sowie bei Abbauen wurden dauerhaft ausgebaut. Die in sehr großem Umfang im Stolln vorhandene Grubenmauerung bzw. der Ausbau kann hinsichtlich der verwendeten Materialien (Bruchsteine, Klinker, Profileisen) und den angewandten Bauformen unterschieden werden. Der Thelersberger Stolln gilt hinsichtlich seiner Grubenmauerung als beispielhaft und ist nicht nur ein montanhistorisch bedeutendes Objekt, sondern auch das Winterquartier von ca. 3.000 Fledermäusen.
Im 1850 errichteten Treibehaus sind noch Original Einrichtungsgegenstände vorhanden und es wurden die oberen Teile der Radstubenmauern frei gelegt.
Das hölzerne, mehrgeschossige Treibehaus des VII. Lichtloches von 1850 wurde in Fachwerkbauweise errichtet. Das Fachwerk selbst ist mit Brettern verschlagen. Im Schachthaus haben sich im Erdgeschoss die originale Hängebank und im Obergeschoss eine mehrmännige Vorgelegehaspel erhalten. Diese gehörte ursprünglich zur Grube Beihilfe und wurde später in das Treibehaus umgesetzt. Im Dachgeschoss befinden sich die Seilscheiben. Von den beiden ursprünglich nebeneinander liegenden Radstuben für das Kunst- und das Kehrrad haben sich in der ehemaligen Halde die Außenmauern erhalten. Gleichzeitig zum Abbruch der Radstubenkaue wurden nach 1901 die Radstuben verfüllt. Die heute wieder im oberen Bereich freigelegten und gesicherten Mauern verdeutlichen die Größe dieser technischen Einrichtungen.
Das im Bobritzschtal am rechten Talhang etwa mittig der Grabentour gelegene V. Lichtloch besaß neben dem Treibehaus eine Bergschmiede und ein Pulverhaus.
Das im Bobritzschtal am rechten Talhang etwa mittig der Grabentour gelegene V. Lichtloch besaß neben dem Treibehaus eine Bergschmiede und ein Pulverhaus. Die zum großen Teil unbewachsene Halde am V. Lichtloch erstreckt sich vom Tal der Bobritzsch bis zu den Fundamenten desTreibehauses. Die Grundmauern des Treibehauses, ausgeführt als eine Schachtaufsattlung, haben sich als letztes Relikt der Tagesgebäude erhalten. Ein großer Schachtmarkierungsstein kennzeichnet das Lichtloch. Zudem hat sich noch der Standstein zur bergmännischen Vermessung erhalten. 1911 wurde der Schacht teilweise, später vollständig, verfüllt.
Die Tagesanlagen des Lichtlochs sind nicht erhalten, statt dem nur wenige Grundmauern, u. a. die der Schachtaufsattlung.
Die Tagesanlagen des Lichtlochs, das Kessel-, Maschinen- und Treibehaus sowie die Schmiede sind nicht erhalten. Wenige Grundmauern -darunter die Reste der Schachtaufsattlung - finden sich neben Haldenresten in einem kleinen, wild bewachsenen Areal.
Das zentral vom Muldenhals umflossene VII.Lichtloch mit seiner Bergehalde wurde in der letzten Bergbauperiode komplett bis ins Niveau der Hängebank mit den Aufbereitungsrückständen des Halsbrücker Bergbaus umstürzt. Unmittelbar an das Areal des Lichtlochs schließt sich die Ende des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts erbaute Bergbausiedlung der Grube Beihilfe an. Eine 591 m lange Aufschlagrösche führte das Wasser für die Wasserräder und spätere Wassersäulenmaschinen aus dem Roten Graben dem Lichtloch zu. Da die Wassersäulenmaschine den Anforderungen nicht genügte, wurde sie 1868 durch eine Schwamkrugturbine ersetzt. Da ihre Inbetriebnahme eine immense Aufschlagwassermenge erforderte, führte die dies zur Einstellung des Erztransports auf dem Erzkanal. Vom VII. Lichtloch zweigen untertägig die verstuften Stollnflügel zur Grube Beihilfe und zur Grube Churprinz Friedrich August ab. Unmittelbar am Lichtloch ändert der Rothschönberger Stolln zum VIII. Lichtloch seine Richtung. Wenige Dekameter nach dem Lichtloch besitzt der Rothschönberger Stolln ein verkleinertes Stollnprofil.
Der in den Jahren 1844 bis 1877 aufgefahrene Rothschönberger Stolln ist der tiefste und bedeutendste Entwässerungsstolln im Freiberger Revier. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt der über 50 km lange Stolln als längster unterirdischer Bau der Welt. Der vordere, sog. fiskalische Teil des Stollens (bis Halsbrücke) hat eine Länge von 13,9 km, der Hauptstollntrakt innerhalb des Reviers 15 km und die Verzweigungen zu den Gruben 22 km. Der Rothschönberger Stolln brachte im Freiberger Revier eine Tiefe von annähernd 128 m unter dem Tiefen Fürstenstolln ein und gab damit dem Bergbau im Freiberger Revier bis zur vorläufigen Stilllegung 1913 noch einmal einen wesentlichen Impuls. Er entwässert bis in die Gegenwart alle über dem Stolln liegenden Grubenbaue der Bergbaugebiete Halsbrücke, Großschirma, Freiberg und Brand-Erbisdorf. Der Stolln besitzt zwei Mundlöcher zur Triebisch. Neben dem Hauptstollnmundloch existiert noch das Mundloch der Triebisch-Rösche. Die Mundlöcher liegen in der Gemeinde Klipphausen in der Nähe des Ortsteiles Rothschönberg.
Über das untere Röschenmundloch werden bis in die Gegenwart die vom Stolln abgeführten Grubenwässer in die Vorflut entlassen. Es ist aus Sandsteinquadern errichtet und wird von zwei schmucklosen Pilastern flankiert. Ein aus Sandsteinquadern erbauter Flutgraben mit seitlichen Flügelmauern und einer ausgebauten Sohle führt das Wasser mit hoher Geschwindigkeit in die Triebisch ab. Das Mundloch ist mit einem Stahlgitter gesichert. Vor dem Mundloch befindet sich ein kleines brückenartiges Bauwerk. Die zum Mundloch zugehörige Halde befindet sich westlich des Mundlochs.
Das im Jahr 2004 restaurierte, klassizistische Hauptmundloch ist das größte und prächtigste Stollnportal im Freiberger Revier. Die Stirnmauer besitzt Zierelemente und Pilaster. Diese sind, ebenso wie die Abdeckplatten und das eigentliche elliptische Mundloch, aus Sandstein gearbeitet. Für die übrige Mauerung fanden bearbeitete Gneisbruchsteine Verwendung. Über dem Mundloch befinden sich zwei gusseiserne Tafeln mit Schlägel und Eisen-Symbolik sowie eine Namensinschrift. Durch die massive, zweiflügelige Eisentür des Mundloches wird ein kleiner überbauter Vorraum erreicht, von dem eine Treppe auf das mehrere Meter tiefer liegende Stollnniveau führt.
Im Haldenplateau wird von Westen kommend der Kunstgraben von dem unteren Mundloch der Reinsberger Rösche zur Radstubenkaue herangeführt. Das Mundloch der unteren Reinsberger Rösche befindet sich 170 m westlich des Huthauses.
Die Abzugsrösche wurde im Jahre 1851 angelegt. Aus dieser Zeit stammt das Mundloch der Rösche mit elliptischer Trockenmauerung. Über die 184,5 m lange obere Abzugsrösche wurden das durch das Kunst- und Kehrrad verbrauchte Aufschlagwasser sowie das gehobene Grundwasser in den Dorfbach eingeleitet.
Das auf der Halde befindliche und als Zimmerhaus genutzte Gebäude wurde als Ersatz für das östlich vom Schacht gelegene, abgerissene Zimmerhaus neu errichtet. Es ist ein mit Ziegeln ausgefachter einfacher Fachwerkbau. Das sich in zwei Teile gliedernde Gebäude besitzt ein mit Dachpappe gedecktes überstehendes Satteldach. Das halbhohe Obergeschoss ist verbrettert. Der Zugang zum Gebäude erfolgt über verschiedene Türen von der Ostseite. Der südliche Teil des Gebäudes besitzt zur Aufbewahrung von Materialien einen Boden.
Im Huthaus befand sich die Verwaltung des fiskalischen (staatlich beauftragten) Teils des Stollns. Zudem befanden sich Expeditionsräume, Verwaltungsräume und die Wohnungen des Stolln-Steigers und des Hutmanns im Gebäude. In diesem Haus wurden sämtliche Betriebsunterlagen, Risse und Grubeninventar aufbewahrt. Seit 2011 erfolgte eine umfangreiche denkmalgerechte Sanierung dieses Gebäudes. Das Huthaus hat eine Grundfläche von 15 x 9 m, ist zweigeschossig errichtet und unterkellert. Es besitzt traufseitig fünf und giebelseitig zwei Fensterachsen. Das Obergeschoss des Gebäudes und die Giebel sind verbrettert. Über dem mittig gelegenen Hauszugang befindet sich eine eingelassene Sandsteintafel mit der Inschrift Huthaus zum Rothschönberger Stolln 1844“.
Die annähernd 20x7 m, eingeschossige Bergschmiede befindet sich am östlichen Ende des Haldenkörpers. Die Giebel der Bergschmiede besitzen ein freiliegendes Fachwerk. Die Westfront des Gebäudes ist verbrettert. Das Inventar der Bergschmiede wurde Mitte der1980er Jahre in die Bergschmiede der Alten Elisabeth gebracht. Inzwischen wurde die Bergschmiede nach historischem Vorbild wieder mit historischem Inventar ausgestattet. In der Bergschmiede befand sich zudem ein Pferdestall.
Die beiden Radstuben sind ein hervorragendes Beispiel für die Grubenmauerung untertägiger Maschinenräume des 19. Jahrhunderts. Akkurat mit leicht elliptischem Grundriss beherbergten sie das Kunst- und das Kehrrad mit 11,9 m Durchmesser. Der Standort der unmittelbar an die Welle des Kehrrades angeschlossenen Seilkörbe zeigt sich in der Mauerung. Das Treibeseil wurde von Seilkörben zu den im Dachgeschoss befindlichen Seilscheiben und über diese in den Schacht geleitet. Während das Kunstrad ursprünglich eine Breite von 0,8 m hatte, besaß das Kehrrad mit 1,6 m die doppelte Breite. Das Kunstrad trieb ein südlich gelegenes und zum Schacht führendes Gestänge an. Dieses betätigte die Kunstgezeuge. Das Wächterglöckchen auf dem Dach des Treibehauses signalisierte akustisch den ordnungsgemäßen Gang des Kunstgezeugs.
Die Halde vom Lichtloch IV befindet sich linksseitig des Reinsberger Dorfbachs. Im natürlichen Schüttungswinkel steigt sie von der ehemaligen Eisenbahntraße auf und geht im Süden in das ansteigende Gelände über. Die Halde ist im Wesentlichen ohne Bewuchs. Unmittelbar auf der Halde befinden sich die Tagesanlagen des Lichtloches.
Das auf einer in der Halde versteckten Schachtaufsattlung ruhende Treibehaus hat eine quadratische Grundfläche mit einer Länge von etwa 9 m. Das zweistöckige Gebäude besitzt im Erdgeschoss die originale Hängebank des Schachtes. Im Obergeschoss des Gebäudes befindet sich die 1891 eingebaute viermännige Handhaspel. Die Radstubenkaue mit den Abmessungen von 17x10 m überdacht die beiden mächtigen in der Halde eingelassenen Radstuben, deren Sohle unter dem Niveau des Dorfbachs liegt. Zum Schutz der Maschinen wurde über den Radstuben die Kaue mit einer hängenden Dachkonstruktion aufgebaut. Das Satteldach des Treibehauses besitzt einen Glockenturm für das ehemalige Wächterglöckchen des Kunstrades.
Die Aktive Revierwasserlaufanstalt Freiberg (RWA) wurde auf Befehl des Sächsischen Kurfürsten August I. zur Versorgung des Freiberger Bergbaus mit Aufschlagwasser angelegt. Der Bau begann 1558, erstreckte sich aber über drei Jahrhunderte bis 1882. Bei der RWA handelt es sich um ein über 70 km langes System bergbaulicher Anlagen der Wasserwirtschaft, bestehend aus insgesamt elf Teichen sowie zahlreichen Kunstgräben und Röschen. Heute dient das in weiten Teilen noch immer funktionsfähige Wasserwirtschaftssystem der sächsischen Landestalsperrenverwaltung zur Bereitstellung von Trink- und Brauchwasser für die Freiberger, Dresdner und Chemnitzer Region, wird zur Naherholung genutzt und ist zugleich Lebensraum für zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten.
Die Anlegung des Großen Hüttenteiches geht auf das Reskript des albertinischen Kurfürsten August vom 23. Januar 1558 zurück. In diesem reagierte der Landesherr auf die anhaltenden Beschwerden Freibergs aufgrund der Entziehung der Wasser des Münzbachs durch den Bergbau auf dem Thurmhofer Zug. Gespeist wird der Hüttenteich durch den Münzbach. Darüber hinaus nimmt der Hüttenteich die aus dem umliegenden Gelände zuströmenden Flutwasser sowie die über den Bauerzuggraben zufließenden Wässer des Hohbirker Kunstgrabens auf. Aktuell bildet der Hüttenteich den Endspeicher in der Teichkaskade der Revierwasserlaufanstalt Freiberg. Er erfüllt als Ausgleichs- und Vorlagespeicher der Hüttenteichleitung sowie für die Wasserbilanz des Talsperrenverbundes unverzichtbare Aufgaben für die Betriebswasserversorgung Freiberger Gewerbe- und Industriegebiete. Die größte Dammbreite am Dammfuss beträgt 37 m, die Kronenbreite 8,5 m und die Kronenlänge des Dammes 443 m.
1565 wurde die Anlegung des Gewässers in einem Ratsprotokoll der Stadt Freiberg erstmals konkretisiert. Dabei sollte das Wasser des Kohlbaches und des Rathsbachs in den Rothbächer Teich eingeleitet und aufgestaut werden. Ab 1569 diente das Gewässer als Sammelteich für die Alte Mordgrube. Nach der Einstellung des Freiberger Bergbaues diente das Gewässer als Ausgleichsteich für das Revierelektrizitätswerk. 1936 erfolgte die Erhöhung des Teichdammes um 0,8 m und bis 1938 die Einbringung einer 0,60 m starken Lehmzunge als neuen Dichtungskörper auf der gesamten Länge des Dammes. Ferner wurden das Striegelhaus, das Abflussgerinne und die Hochwasserentlastung neu gebaut. Der Rothbächer Teich erfüllt die Funktion eines Ausgleichspeichers zwischen oberer- und unterer Wasserführung der Revierwasserlaufanstalt. Insbesondere dient er der Zwischenspeicherung und bedarfsabhängigen Verteilung von Rohwasser. Der Rothbächer Teich ist mit seinen Funktionen unverzichtbar für eine sichere Rohwasserbereitstellung für die Freiberger Industrie. Darüber hinaus wird der Rothbächer Teich als Angelgewässer genutzt.
Nach der planmäßigen Schließung der Gruben im Freiberger Bergrevier zwischen 1904 und 1914 sank die Abnehmerschaft der Wasser der Revierwasserlaufanstalt Freiberg. Neben der Brauch- und Trinkwasserbereitstellung wurden weitere Nachnutzungsmöglichkeiten für die Wasserbestände erwogen. Während dieser Überlegungen kam auch der Plan von der Erzeugung elektrischer Energie mit Hilfe der Wässer der Revierwasserlaufanstalt auf. 1927 erfolgte hiezu die Anlegung eines Teiches mit 25.000 m³ Stauvolumen südöstlich des Konstantin-Schachtes. Um Spitzen des Stromverbrauches abdecken zu können, erfolgten bereits ab 1934 Planungen für eine Teichvergrößerung auf 35.000 m³. Aus dem Sammelteich führte eine Rohrleitung durch die alte Aufschlagrösche in den Schacht, welche zwei Peltonturbinen im Maschinenraum versorgte. 1969 erfolgte die Schließung des Kraftwerkes im Konstantin-Schacht (Oberwerk), 1972 die des Kraftwerkes im Drei-Brüder-Schacht (Unterwerk). Der Konstantin Teich wird durch den Hohbirker Kunstgraben gespeist. Aktuell dient er zur Bereitstellung von Rohwasser für die Betriebswasserversorgung sowie als Angelgewässer.
Bereits mit den Planungen des Obersaidaer Kunstgrabens und verstärkt bei Bau des Obersaidaer Kunstgrabens in den Jahren 1606 bis 1607 wurde die Errichtung mehrerer Bergwerksteiche zu Obersaida erwogen. Aufgrund der erheblichen finanziellen Aufwendungen, welche der Bau der Obersaidaer Rösche sowie des gleichnamigen Kunstgrabens mit sich brachte, verzichtete man zunächst auf den Bau der Kunstteiche. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde der Plan jedoch wieder aufgegriffen. 1727 erteilte schließlich Kurfürst Friedrich August I. [*1670 †1733] den Befehl zum Bau des Teiches, der nunmehr aufgrund von Schwierigkeiten beim Bau des Mittleren Großhartmannsdorfer Teiches erforderlich war. Der Obersaidaer Teich konnte bereits im folgenden Jahr fertiggestellt werden. Der Damm besitzt eine Kronenlänge von 214 m und eine Kronenbreite von 6,25 m.
Der Untere Großhartmannsdorfer Teich zählt mit zu den ältesten Bergwerksteichen im Freiberger Bergrevier. Mit der Anlegung des Müdisdorfer Kunstgrabens und der begonnenen Herbeiführung der Großhartmannsdorfer Wasser bot sich der Erwerb des Unteren Großhartmannsdorfer Teiches, welcher zuvor dem Mühlenbetrieb und der Fischerei diente, als Wasserspeicher für den Bergbau zwangsläufig an. Die Errichtung des ersten Teichhauses auf der Dammkrone fand 1692 statt. In diesem wohnte der Oberröschensteiger, dem die Beaufsichtigung der Kunstgräben-, Röschen- und Teiche der 1684 gegründeten Kurfürstlichen Stolln- und Röschenadministration unterlag. Die Kronenlänge beträgt 494 m und die maximale Kronenbreite 17 m.
In den Jahren 1936 bis 1937 fanden der Umbau des Kunstgrabenstriegels und der Bau eines Striegels mit einer Turbine zur Stromerzeugung für das Teichhaus sowie der Werkstätten der Revierwasserlaufanstalt statt. Darüber hinaus wurde ein Dammweg für den Kraftfahrzeugverkehr errichtet. Seit 1967 befindet sich das Gewässer in einem Naturschutzgebiet und gilt als wichtiges Brutrevier verschiedener Vogelarten.
Aufgrund der anhaltenden Trockenheit während der 1710er und 1720er Jahre litt der Bergbau unter einem Mangel an Aufschlagwasser. Um diesem entgegenzuwirken ordnete der Landesherr den Bau eines weiteren Wasserspeichers an. Die Anlegung des Mittleren Großhartmannsdorfer Teiches geht auf einen kurfürstlichen Befehl Friedrich August I. vom 04.03.1712 an das Oberbergamt Freiberg zurück. Nach der Einstellung des Freiberger Bergbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts diente der Mittlere Großhartmannsdorfer Teich während der 1930er Jahre dem Betrieb des Revierelektrizitätswerkes und der Wasserversorgung. Heute dient er als Rohwasserspeicher für die Brauchwasserversorgung, der Fischzucht sowie als Badegewässer. Die Kronenlänge beläuft sich auf 632 m, die Kronenbreite auf 17,2 m.
Mit der Verlängerung des Kunstgrabensystems bis nach Dörnthal und der somit erzielten Herbeiführung der Wässer aus diesem Gebiet wurde in den Jahren 1778-1782 die Erhöhung des Oberen Großhartmannsdorfer Teiches um ca. 2,25 m notwendig. Diese Dammerhöhung erlaubte die Speicherung einer größeren Wassermenge. 1897 wurde der Teichdamm mit weiteren Drainagerohren versehen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte langanhaltender Regen am Oberen Großhartmannsdorfer Teich zu zwei Erdrutschen an der luftseitigen Dammböschung. Während der Reparaturen erfolgte der Einbau von Tragebögen aus Trockenmauerwerk. Darüber hinaus wurde eine 1,3 m hohe und 250 m lange Wellenschutzmauer errichtet. Der Damm verfügt über eine Kronenbreite von 9,7 m und eine Kronenlänge von 531 m.
Durch den steigenden Energiebedarf des Bergbaus im Freiberger Revier wurde die Herbeiführung von Wasser aus den Gegenden Mittelsaida, Haselbach, Dörnthal, Pfaffroda, Ullersdorf und später auch vom Flöhafluss bereits im 16. Jahrhundert in Erwägung gezogen. Dieses Vorhaben wurde neben der Errichtung des Obersaidaer Kunstgrabens auch durch die Anlegung des neuen Dörnthaler Kunstgrabens von Obersaida bis Dörnthal und der Schaffung eines Bergwerksteiches zu Dörnthal weiter verfolgt. 1787 befahl der damalige Landesherr Kurfürst Friedrich August III. die Anlegung eines neuen Bergwerksteiches in der Gegend zu Dörnthal sowie den Erwerb des hierfür erforderlichen Grundes. Der Dörnthaler Teich hat mit 18,2 m das höchste Absperrbauwerk der Kunstteiche der Revierwasserlaufanstalt. Die Kronenlänge des Dammes beträgt 300 m und die Kronenbreite 13,3 m. Im Kunstteich wird das in der Talsperre Rauschenbach gewonnene Rohwasser zwischengespeichert. Es gelangt über den Revierwasserlauf in die Stauanlage. Von hier erfolgt die bedarfsgerechte Abgabe in den Kunstgraben in Richtung Großhartmannsdorf oder in den Haselbach, welcher der Talsperre Saidenbach zufließt.
Mit dem Wiederaufblühen des Freiberger Bergbaus gegen Ende des 18. Jahrhunderts und dem daraus resultierenden Mangel an Aufschlagwasser entstand auch die Notwendigkeit der Anlegung des Dittmannsdorfer Teiches. Dies geschah in Zusammenhang mit dem Bau des gleichnamigen Kunstgrabes und der gleichnamigen Rösche. Zeitgleich mit der Anlegung des Gewässers errichtete man ein Teichhaus, die Wellenschutzmauer über die gesamte Dammlänge und eine Tarrasmauer. Die Kronenlänge beträgt 282 m, die Kronenbreite 11,3 m. Die Speisung des Gewässers erfolgt gegenwärtig hauptsächlich durch den Ullersdorfer Bach. Vordergründig dient der Dittmannsdorfer Teich heute dem Hochwasserschutz und der Fischzucht. Im Jahr 1999 wurde am Betriebsablass des Gewässers eine Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung in Betrieb genommen.
Der 3.200 m lange Hohbirker Kunstgraben ist neben Kohlbach- und Müdisdorfer Kunstgraben eine der ältesten und zugleich die Freiberg am nächsten gelegene Bergwerkswasserleitung im Anlagensystem der aktiven Revierwasserlaufanstalt Freiberg. Bereits Mitte des 16. Jahrhunderts erfolgte die Anlegung eines ersten Grabens. Nach Anlegung bzw. Nutzbarmachung des Rothbächer Teiches für den Bergbau 1569 konnte die Wasserversorgung der Privatgrube „Alte Mordgrube 3.4. Maaß“ mittels dieser seit 1567 bestehenden Grabenanlage realisiert werden, welche in den Jahren 1589 bis 1590 zum Hohbirker Kunstgraben ausgebaut wurde. Durch die Vergrößerung des Konstantin Teiches 1936 im Zusammenhang mit der Leistungserhöhung der Kavernenkraftwerke wurde auch der Hohbirker Kunstgraben teilweise eingeschüttet und verrohrt. Bis 1940 fanden weitere Neugestaltungsmaßnahmen an der Anlage zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit statt. Der Abschnitt des Hohbirker Kunstgrabens unterhalb des Konstantin Teich wird derzeit durch die Landestalsperrenverwaltung instandgesetzt und für künftige wasserwirtschaftliche Aufgaben nutzbar gemacht.
Der Bau des Müdisdorfer Kunstgrabens begann im Januar 1558 unter Aufsicht und Leitung von MARKUS RÖHLING. Im Befehl vom 13. Mai 1558 befiehlt der am Kunstgrabenbau stark interessierte und über den Baufortschritt zufriedene Kurfürst August „…damit solch Wasser den vorstehenden Winter über auch ganghaftig bleiben und nicht verfrieren möge, den Graben mit Holz zu decken, ihn später aber zu wölben (verröschen)“. Der Müdisdorfer Kunstgraben war nicht der erste Kunstgraben des Freiberger Reviers, aber der erste, welcher nicht ausschließlich dem Bergbau diente. Gemeinsam mit dem Kohlbachkunstgraben zählt er zu den ersten Anlagen, welche ein Wassereinzugsgebiet von außerhalb des Münz- und Rathsbachgebietes erschlossen. Hinsichtlich allgegenwärtiger Nutzungkonflikte der Wasser stellte er schließlich den „Wasserfrieden“ im Freiberger Revier vorübergehend wieder her.
Der Zethauer Kunstgraben weist eine Gesamtlänge von ca. 8.100 m auf. Er beginnt im Dorf Zethau und durchschneidet dabei die Flure Zethau, Helbigsdorf sowie Großhartmannsdorf und bildet den Hauptzulauf des Unteren Großhartmannsdorfer Teichs. Der Bau des Zethauer Kunstgrabens war notwendig, weil in den 1560er Jahren absehbar wurde, dass mit der bereits 1558 begonnenen Nutzbarmachung der Hartmannsdorfer Wasser der Bedarf des Motanwesens dauerhaft nicht gedeckt werden konnte. Die Anlegung des Zethauer Kunstgrabens erfolgte schließlich zwischen 1570 und 1572 mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit der Aufschlagwasserversorgung zu erhöhen. Auf der gesamten Länge des Zethauer Kunstgrabens durchläuft das Wasser sechs Schützengebäude und drei Röschen. Derzeit dient das Wasser des Zethauer Kunstgrabens vor allem der Brauchwasserversorgung sowie der Gewährleistung der gesellschaftlichen und wasserwirtschaftlichen Anforderungen (Naturschutz, Fischereiwirtschaft, Landschaftsschutz) die an den Unteren Großhartmannsdorfer Teich gestellt sind.
Zur Versorgung des Brander Revieres mit ausreichend Aufschlagwasser wurden bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts der Erzengler Teich, der Rothbächer Teich und die sogenannten Waldteiche angelegt. Da die im oberen Münzbachtal gelegenen Gewässer aufgrund ihrer geringen natürlichen Wasserzugänge nicht genügend Wasser aufspeicherten, kam es in den umliegenden Gruben in Trockenzeiten zu regelmäßigem Wassermangel. Laut Brander Chronik begann der Grabenbau in Großhartmannsdorf bereits im April 1556, womit der Kohlbachkunstgraben neben dem Hohbirker- und dem Müdisdorfer Kunstgraben einen der ältesten, sich aktuell im Bestand der aktiven Revierwasserlaufanstalt befindlichen Kunstgräben zur ehemaligen Wasserversorgung des Freiberger Bergreviers darstellt. Der Kohlbach Kunstgraben stellt ab Inbetriebnahme des Oberen Großhartmannsdorfer Teiches 1593 den Hauptabfluss des Teiches dar. Eine erneute Erweiterung samt Erhöhung der Kunstgrabenmauer des Kohlbach Kunstgraben fand im Jahr 1833 auf einer Länge von 272 m statt. In den 1820er und 1830er Jahren wurden Überwölbungen an einigen Teilstücken errichtet.
Im Juni 1599 begannen die Vermessungsarbeiten für den Bau der Obersaidaer Rösche um dem Aufschlagwassermangel im Bergrevier Freiberg durch Herbeiführung der Wasser des Obersaidaer Baches (Saidenbach) entgegenzuwirken. 1602 nahm man die Arbeiten zur Einleitung des Saidenbaches in den Oberen Großhartmannsdorfer Teich auf. Der Durchschlag der 980 m messenden Obersaidaer Rösche erfolgte im Jahr 1607. Im Jahr 1606 begann der Bau des mit der Rösche fertiggestellten Obersaidaer Kunstgrabens der die Verbindung zum Saidenbach herstellt. 1866 fand eine Erhöhung der Grabenwand des Obersaidaer Kunstgrabens auf einer Länge von 500 Metern um ca. 12 cm statt. Diese Maßnahme resultierte aus den vorangegangenen Beschwerden der Gemeinde Mittelsaida infolge von Wasseraustritten aus dem Kunstgraben, welche die Wiesen- und Weidewirtschaft beeinflussten.
Der Bau des Kunstgrabens begann 1786 und konnte 1790 abgeschlossen werden. Nach der Auswertung der Teichzettel der Jahre 1850 bis 1854, welche der Ermittlung und Dokumentation der Zu- und Abflussmengen dienten, erfolgte 1857 der Beschluss zur Erweiterung des Dörnthaler- und Obersaidaer Kunstgrabens sowie der Obersaidaer Rösche, da erhebliche Wassermengen wegen zu geringer Kapazitäten der Kunstgräben ungenutzt für den bergbau abflossen. Der Ausbau des Dörnthaler Kunstgrabens erfolgte vom Bielabach bis zum Grundbach. Der Dörnthaler Kunstgraben bildet einen Teil der Oberen RWA und durchläuft die Gemarkungen Dörnthal, Haselbach, Mittelsaida und schließlich Obersaida. Mit dem Bau wurden die Wässer des Wiesenbaches, des Dörnthaler Dorfbaches, des Haselbacher Rainbaches, des Bielabaches und des Mittelsaidaer Baches für den Freiberger Bergbau erschlossen. Der Dörnthaler Kunstgraben ist aufgrund seiner Bedeutung für die Rohwasserüberleitung komplett mit Betonplatten abgedeckt.
Im Zusammenhang mit der planmäßigen Einstellung des Freiberger Bergbaus in den Jahren 1903–1913 kam es mit finanzieller Hilfe des sächsischen Staates zur umfassenden Industrialisierung der Region. Das 1913 gegründete Elite Fahrzeugwerk in Brand-Erbisdorf stellt ein charakteristisches Beispiel für…
Die Porzellanfabrik Kahla wurde 1844 gegründet und entwickelte sich bis zum Ersten Weltkrieg zu einem der bedeutendsten Porzellanhersteller in Deutschland. 1904 entschloss sich die Firmenleitung zur Neuerrichtung einer Zweigfabrik in Freiberg, als der Bergbau kurz vor seiner Stilllegung lag. Bereits…
Das zweigeschossige Herrenhaus mit Satteldach ist Teil des Gebäudeensembles an der Westseite des Komplexes. Die Wände des Erdgeschosses bestehen aus massivem, verputzten Naturstein und die des Obergeschosses aus Schlackensteinen und Holzfachwerk. Die Fensterachsen verteilen sich unregelmäßig über den schlicht gestalteten Baukörper. Der Haupteingang befindet sich im Hof. Gartenseitig zieren zahlreiche Giebelgaupen das Dach des Gebäudes. Das Herrenhaus verfügt über einen kleinen Festsaal mit Deckenschmuck in Renaissanceformen. Im Rahmen der Restaurierung erfolgte die Freilegung der ursprünglichen, in pompejischem Stil ausgeführten Wandbemalung in der ehemaligen Badestube. Im Treppenhaus blieben gusseiserne Geländer sowie in einigen Räumen guss- und schmiedeeiserne Türen und Schlösser erhalten. Eine Gedächtnistafel im Eingangsbereich verweist auf die Besuche der königlichen Herrschaften Albert (1880), Carola (1890) und Friedrich August (1912).
Ausgangspunkt für die Besiedlung der Region und die Entwicklung der Stadt Schwarzenberg war das gleichnamige Schloss. Im Jahre 1212 erstmals urkundlich erwähnt und von 1555 bis 1558 zum Jagdschloss umgestaltet, prägt es bis heute maßgeblich das Stadtbild. Einst war hier die grund- und…
Ende des 18. Jahrhunderts findet sich der Name Martin Römer als Bezeichnung für den wichtigsten Stolln im Hohen Forst. Nach der Einstellung des Betriebes im Jahr 1817 verbühnte man die Schächte, die mit der Zeit zusammenbrachen, wodurch es zur Bildung von Pingen kam. Auch in den letzten Jahrzehnten entstanden neue oder vergrößerten sich alte Pingen. Eine erneute Befahrung im späteren Grubenfeld Martin-Römer im Hohen Forst erfolgte in den 1930er Jahren im Rahmen von Erkundungsarbeiten auf der Suche nach Wolframitlagerstätten. Dabei wurden an zwei Stellen Wolframerze gefunden, woraufhin 1940 mit den Schürfarbeiten begonnen wurde. Am 1. August 1945 erfolgte die Einstellung des Betriebs.
Das im Jahr 1807 errichtete Mundloch des Martin Römer Stolln ist 1 m hoch und ca. 0,60 m breit. Der Stolln wurde am Anfang auf eine Länge von ca. 8,50 m mit Granitsteinen ausgemauert.
Hier befindet man sich in den Relikten einer alten mittelalterlichen Turmhügelburg des Fürstenberg, die mit Wall und Graben umgeben war und eine ca. 2,80 m tiefe Zisterne aufweist. Die Anlage ist eine der größten im Landkreis. Auf dem Wall befindet sich eine Informationstafel.
Bei archäologischen Untersuchungen im Jahre 1989 wurde eine Mauer freigelegt, die ein ca. 20 m langes Gebäude vermuten lässt: ein Geviert, extra mit Wall und Graben umgeben, das feste Haus des Bergbauverantwortlichen.
Das gesamte Bergbauareal, ca. 10.000 m² umfassend, weist zahlreiche Pingen auf und die einstmalige Position von Grubenhäusern wird erkennbar.
Dieses Gebiet ist stark zerklüftet und weist drei große Pingen über dem Martin-Römer-Stolln liegend sowie mehrere kleine Pingen und haldenähnliche Erhebungen auf. In der nordwestlichen Ecke des Areals findet sich ein separat umwallter Bereich von 15 m mal 20 m, in welchem durch archäologische Untersuchungendie Reste eines eingetieften Gebäudes (Grubenhaus) sowie Keramikfragmente nachgewiesen werden konnten.
Das Mundloch des so genannten Engländerstollnsbefindet sich im nordöstlichen Bereichder Bergbaulandschaft. Die Anlage entstand im Zweiten Weltkrieg und sollte der Wolframitgewinnung dienen. Die Arbeiten in dem Stollnwurden jedoch bereits im August 1945 eingestellt. Dabei kamen englische und später südafrikanische Kriegsgefangene zum Einsatz.
Die Gesamtlänge der Stollnauffahrungen beträgt 388 m. Das 508 m über NN befindliche Mundloch ist ausgemauert und der Stolln in den ersten Metern betoniert.
1991 wurde das Mundloch durch das Oberbergamt Freiberg mit einer 6 m dicken Betonplombe verwahrt. Im Jahre 2001 kauften die Kirchberger Natur- und Heimatfreunde von der Treuhand das verwilderte Haldengelände und begannen dieses nach Überlieferungen zum Zechenplatz umzugestalten.
Im Jahre 2002 wurde der Lehrpfad öffentlich eingeweiht und mit Fahnenweihe die Kirchberger Bergbrüderschaft gegründet, die am 01.01.2003 dem Sächsischen Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Kappenvereine e.V. beitrat und seit dem an den Bergparaden teilnimmt.
Das Schneeberger Rathaus ist ein großer, den Marktplatz beherrschender klassizistischer Bau mit markantem Turmaufbau. An diesem befindet sich unmittelbar über dem Eingang (Rundbogenportal) ein großes Sandsteinrelief von 1911/12. Dieses erzählt die Sage vom ersten Schneeberger Erzfund. Darüber befindet sich ein großes farbiges gusseisernes Relief. mit dem Schneeberger Stadtwappen. Das Rathaus ist ein freistehender Vierflügelbau mit rechteckigem Innenhof. Die Vorderansicht des Rathauses wird durch Lisenen betont. An der Giebelseite befindet sich der unten quadratische, im oberen Bereich achtseitige flach gedeckte Rathausturm. Oberhalb des Wappens befindet sich an diesem Turm, gut sichtbar, ein von der Familie Schnorrgestiftetes Glockenspiel aus Meißner Porzellan. Im Inneren des 1911/12 grundlegend umgestalteten Rathauses sind bemalte Bleiglasfenster mit Schneeberger Motiven und Darstellungen der verschiedenen Gewerken vorhanden. An denFenstern sind die Stifter genannt. Die bemalte Kassettendecke stammt von Prof.Josef Goller. Die zentrale Eingangshalle besitzt eine flache Stuckdecke. Im Ratssaal befindet sich aufeinem großen Gemälde die Darstellung der Neustädtler Bergbaulandschaft im Heimatstil von Carl Lange aus dem Jahr 1937.
Das 1724/25 errichtete Bortenreuther-Haus, ein prachtvolles ehemaliges Verlegerhaus, wird gegenwärtig als das bedeutendste Schneeberger Barockgebäude angesehen. Die palastartige Vierflügelanlage mit quadratischem Innenhof ist mit reichem barocken Außen- und Innenschmuck ausgestattet. Es besitzt auf der dem Topfmarkt abgewandten Seite eine beeindruckende Fassade mit verschiedenen barocken Elementen und mehre Reliefbüsten. Im Inneren verfügt das Gebäude über zwei Eingangshallen mit Kreuzgratgewölben und Pfeilern.
Das sogenannte Fürstenhaus ist ein prächtiger zweigeschossiger Barockbau, der aus dem beim Stadtbrand zerstörten Vorgängerbau 1721 hervorging. Er wird Johann Christian Naumann zugeschrieben. Die während des ZweitenWeltkrieges 1945 zerstörte Fassade wurde von 1955 bis 1957 wieder aufgebaut.
Die Trinitatiskirche schließt den Fürstenplatz in nordwestliche Richtung ab. Der Name der Spital oder Hospitalkirche bezieht sich auf das frühere benachbarte, um 1500 gegründete Hospital. Der bis zum heutigen Tag etwa drei Hektar umfassende Friedhof St. Trinitatis bei der Kirche ist die zentrale Begräbnisstätte Schneebergs. Er wurde um 1529 unmittelbar neben dem Hospital angelegt und 1701 erweitert. Als Besonderheiten des Friedhofs sind das Epitaph des Hammerherrn Paul Lobwasser(† 1606) und die um 1800 errichtete Familiengruft der Familie Schnorr von Carolsfeld zu nennen. Bei der Trinitatiskirche handelt es sich um eine Saalkirche, die beim Brand 1719 teilweise zerstört wurde, aber bereits bis 1739 wieder aufgebaut war. Die Kirche ist ein Bruchsteinbau mit dreiseitig geschlossenem Chor und einer Doppelturmfassade. Die 1846 im Historismus erbauten Türme sind mit spitzen Helmen versehen. Sie sind eine Stiftung des Handelsherrn Carl Hänel. Gegliedert wird die Kirche durch Stichbogenfenster zwischen den Strebepfeilern. Der Saal in der Kirche besitzt ein hölzernes Spiegelgewölbe und an drei Seiten eingeschossige Emporen. Die ursprüngliche Ausstattung der Kirche ist nicht erhalten.
Das Trögersche- oder Schmeilhaus ist nach seinen zeitweiligen Besitzern im 17./18. Jahrhundert (Apothekerfamilie/Ratsmitglied) bzw. nach dem Verleger Karl Schmeil (er übernahm 1891 den Verlag Goedsche) benannt worden. Das zweigeschossige Eckhaus, Fürstenplatz 1, in unmittelbarer Nähe des Rathauses, umschließt einen unregelmäßigen Innenhof mit Rundbogenarkaden. Die beiden Eckfassaden sind mit umfangreichem, flachem Stuck (Blüten, Blätter,Rollwerk, Kartuschen, Tuchgehänge, Büsten131,Löwen u.a.) als Schaufassaden ausgestattet. Im Erdgeschoss des Hauses sind Stuckdecken überkommen und restauriert. Das Treppenhaus besitzt Kreuzgratgewölbe. An den Eckfassaden schließt das Haus ein schiefergedecktes Mansarddach ab. Durch den Haupteingang vom Fürstenplatz gelangt der Besucher in einen zentralen Eingangsbereich, der beispielhaft für die barocke Gestaltung nach 1720 gelten kann. Das Haus weist neben dem weißen Stuck einen hellen roséfarbenen Anstrich auf.
Die das Stadtbild prägende spätgotische St. Wolfgangs-Kirche wurde auf Anweisung des Kurfürsten Friedrichs des Weisen zwischen 1516 und 1540 erbaut. In den Bau wurde der kleinere Vorgängerbau einbezogen, der im Zusammenhang mit der Gründung der Bergstadt Schneeberg nach den großen Erzfunden nach 1470 entstanden war. Finanziert wurde der Kirchenbau über eine durch die Bergleute und Grubeneigner aufgebrachte Bergsteuer. Im 17./18. Jahrhundert wurde die Kirche im barocken Stil umgebaut. Bei dem großen Schneeberger Stadtbrand von 1719 wurde die Kirche schwer beschädigt, aber nachfolgend wiederhergestellt. Ein Fliegerangriff zerstörte im April 1945 die Kirche nochmals nahezu vollständig. Es blieben lediglich die äußeren Umfassungsmauern erhalten. Seit 1952 wurde die Kirche teilweise mit den historischen Baustoffen innen und außen rekonstruiert. 1996 konnte auch der inzwischen restaurierte kunst- und kulturhistorisch bedeutsame Altar neu geweiht werden.
Im Bereich der Grube Weißer Hirsch wird die große markante Halde, die neben Bergen auch Aufbereitungsrückstände enthält, zur ehemaligen Bahnstrecke durch hohe Haldenmauerungen begrenzt.
Über dem ehemaligen Schneeberg-Neustädtler Bahnhof steht auf der steilen, durch hohe Stützmauern begrenzten Sturzhalde, das bis 1852 erbaute Treibehaus der Fundgrube Weißer Hirsch. Es handelt sich hierbei um ein gut erhaltenes Wassergöpeltreibehaus mit Anbauten des späteren Dampfgöpels. Das Gebäude enthält zwei ausgebaute Stockwerke sowie das Dachgeschoss. Das Erdgeschoss ist in Bruchsteinmauerung ausgeführt. Das Obergeschoss besteht aus einem Fachwerkbau mit Brettverkleidung. Das Satteldach besitzt kleine Giebelwalme und ist mit Schiefer eingedeckt. Ein einfaches, rechteckiges, ebenfalls schieferverkleidetes Dachreitertürmchen sitzt mittig auf dem First und birgt in seiner Laterne das Wächterglöckchen.
Der mit dem Treibehaus in funktionalem Zusammenhang stehende Kehrradgöpel, die ursprüngliche Förderanlage des Schachtes, wurde 1853 in Betrieb genommen. In den Jahren 1890 bis 1891 wurde die Förderanlage auf Dampfkraft, 1912 auf elektrische Energie umgerüstet. Mit einigen Veränderungen wurden die technischen Anlagen bis zur endgültigen Stilllegung des Bergbaus genutzt und im Jahr 1957, nach erfolgter Gründung von der Bergsicherung Schneeberg übernommen. Um das Jahr 1972 wurde die eingebaute Technik entfernt. Das weithin sichtbare Treibehaus wurde in den Jahren 1994 bis 1996 schrittweise denkmalgerecht saniert.
Bei der im Liegenden des Schachtes in die Halde eingebauten Kehrradstube handelt es sich um einen großartigen und beeindruckenden Maschinenraum, der mit dem Wassergöpeltreibehaus eine technische Einheit bildet. In der Radstube befand sich ein Kehrrad, welches sich von anderen Wasserrädern durch eine doppelte Beschaufelung auszeichnete. Durch eine wechselseitige Beaufschlagung konnte die Umdrehungsrichtung des Rades verändert werden, was somit den Einsatz zur Förderung möglich machte. Das Kehrrad hatte einen Durchmesser von etwa 13,5 m und eine Breite von etwa 2 m. Vom Wellenmittel des Kehrrades wurde über einen separaten Schacht das Gestänge bis zum Seilkorb auf der Welle untertage, Öffnung über Korbraum für die Seile in das Treibehaus, geführt. Die nahezu vollständig mit Bruchsteinen ausgemauerte Radstube ist in der Firste mit einem Tonnengewölbe abgeschlossen. Standsicherheitsprobleme führten bereits im 19. Jahrhundert zu einer Teilsanierung der Radstube und dem Einbau großer Eisenanker. Die Radstube ist durch den neu geschaffenen Zugang von der Haldenkante, dem Niveau der Beaufschlagung, einsehbar oder vom Schacht aus befahrbar. Die etwa im Niveau des Vorfluters gelegene Abzugsrösche, deren Mundloch nicht mehr existiert, ist nur teilweise befahrbar. Die beiden Wellenmittel mit den Rundbögen kennzeichnen die Radstubenmitte. Die an den Schacht angeschlossenen untertägigen Grubenbaue sind bis in das Niveau des Markus Semmler Stollns wasserfrei.
Bei der Halde der Grube Sauschwart handelt es sich um eine dem Gelände angepasste Tafelhalde mit etwa 100 m Durchmesser. Direkt auf der heuteteils stark bewachsenen Halde befinden sich die Tagesgebäude der Grube. Aus der letzten Betriebsperiode ist auf dem Haldenplateau der ringförmig angelegte Huntelauf sichtbar. Ein aus der Kaue führender Huntelauf mit Haldensturz wurde vor einigen Jahren neu angelegt.
Über dem Schacht der Grube befindet sich die Kaue mit den Abmessungen von 6,5 x 7 m und einem südwestlichen Anbau von 3,5 x 3 m. In letzterem ist eine umgesetzte Fördermaschine aus dem Jahr 1949 vom Typ OK 1 untergebracht. Bei der Kaue handelt es sich um ein verbrettertes Fachwerkgebäude mit einem heute schiefergedeckten Satteldach und einem vom First über den Maschinenraum herausgezogenen Schleppdach. Mittig auf den First aufgesetzt, befindet sich zur Belüftung ein Dachhäuschen. In der Kaue ist beim erneuerten Füllort mitentsprechender Ausstattung eine elektrische Fördermaschine von 1949 aufgestellt. Ob in der überlieferten Bausubstanz der Kaue Reste der bereits zu Anfang des 18. Jahrhunderts erwähnten Kaue erhalten sind, ist nicht bekannt. Versicherungsakten geben als Baujahr der Kaue 1815 an. Zwischen 1980 und 1988 wurde das Gebäude grundlegend denkmalgerecht saniert. Die Schachtmauerung des tonnlägigen 46 m tiefen Schachtes der Grube Sauschwart mit überspringenden Bögen stammt aus dem Jahr 1776.
Das 1835 erbaute Huthaus ist ein eingeschossiger teilweise verbretterter Fachwerkbau mit einer Grundfläche von 13 x 11 m. Das heute mit Dachschiefer gedeckte Krüppelwalmdach besitzt zweireihig angeordnete Dachhäuschen. Es enthielt neben der Hutstube auch eine Schankstube und diente als Huthaus vermutlich bis zum Jahr 1927.
Das Steigerhaus der Grube wurde im Jahr 1837 an das bereits vorhandene Zimmerhaus angebaut. In ihm befand sich neben der Steigerwohnung auch eine Gezähekammer. Das Steigerhaus ist ein eingeschossiger Fachwerkbau, der an der Giebelseite an das benachbarte ältere Zimmerhaus stößt. Das durchgängige, mit Preolitschindeln gedeckte Dach besitzt über dem Eingang, im Bereich der Steigerwohnung, ein größeres und ein kleines Dachhäuschen. Das benachbarte alte Zimmerhaus ist ebenfalls ein eingeschossiger Fachwerkbau. Das Haus ist bis auf die südwestliche Seite verbrettert. Die Fenster beider Häuser sind mit hölzernen Fensterläden ausgestattet.
1487 begann der Bau des Erbstollns zur Wasserlösung in das Hohe Gebirge. Als eine der ersten Gruben durchfährt er das Grubenfeld der Grube Sauschwart. Im 18. Jahrhundert wurden vom inzwischen bereits ausgedehnten Stolln zu den Gruben Wolfgang Maßen und zum Schwalbener Flügel Stollnflügel angelegt. Nunmehr diente der Stolln nicht nur der Wasserabführung, sondern gleichzeitig auch der Aufschlagwasserbereitstellung für verschiedene Gruben. Das in sorgsam elliptischer Mauerung ausgeführte Mundloch des Stollns ist durch den Schlussstein auf das Jahr 1852 datiert und befindet sich 190 m östlich vom Huthaus der Grube Sauschwart. Vom Mundloch führt der abgedeckte sogenannte Griefner Graben zur Grube Gesellschaft. Der Stolln besitzt eine Gesamtlänge von mehr als zehn Kilometern.
Vom Kunst- und Treibeschacht der Grube Daniel hat sich die große markante Tafelhalde westlich der Tagesgebäude mit einer Länge von 160 m x 75 mbei einer Höhe von etwa 12 m erhalten. Kleine ältere Halden befinden sich östlich der Tagesanlagen.
Das Huthaus der Grube ist ebenfalls ein zweigeschossiges weitgehend original erhaltenes Fachwerkgebäude mit Satteldach. Es ist vollständig in Fachwerkbauweise errichtet, teilweise aber verbrettert. Es wurde anstelle eines Vorgängerbaus etwa 1730 als neues Huthaus der Grube errichtet. Im Jahr 1845 war nach der Übernahme umliegender Gruben und der damit erfolgten Betriebserweiterung eine Vergrößerung des Huthauses notwendig.
Von den ehemals vorhandenen Räumlichkeiten sind noch die Hutstube mit restauriertem eisernen Ofen, der Schankraum, die Schwarzküche, die Mannschaftsstube, die Gezähekammer und die Wohnung des Hutmanns erhalten geblieben. Heute wird das beispielhaft sanierte Gebäude als Wohnhaus genutzt.
Das Haus ist ein zweigeschossiger teilweisevollständig verbretterter Fachwerkbau mit L-förmigem Grundriss. Unmittelbar an den westlichen Giebel des Huthauses schließt sich die in Blockbohlenbauweise errichtete einstöckige Vorratskammer, die später eine andere Verwendung fand, an. Das Satteldach des Gebäudes ist mit hölzernen Dachschindeln gedeckt. Das Haus besitzt denkmalgerecht erneuerte Fenster mit 16-facher Teilung.
Die im Original erhaltene Erzvorratskammer wurde unmittelbar an das Huthaus der Grube in Blockbauweise errichtet. Das nordwestlich gelegene Zimmerhaus der Grube wurde 1988 abgerissen und in veränderter Form wieder aufgebaut.
Vom ursprünglich mit einem Pferdegöpel ausgestatteten Schacht haben sich die teilweise neu aufgemauerte und mit einem Schleppdach versehene Schachtaufsattlung sowie die für das Schneeberger Bergbaugebiet übliche Schachtmauerung mit überspringenden Bögen erhalten. Unterhalb der Hängebank sind in dem kurzen östlichen Schachtstoß zwei große Granitblöcke mit umfangreichen Inschriften vom Anfang des 18. Jahrhunderts erhalten. Der Schacht ist bis auf wenige Meter unverfüllt, weshalb die Schachtmauerung erkennbar ist.
Bei der 1839/40 errichteten Bergschmiede der Grube Daniel handelt es sich um ein zweigeschossiges massives im Obergeschoss in Fachwerkbauweiseerrichtetes Gebäude. Es besitzt ein heute schiefergedecktes Satteldach und zweireihig aufgesetzte Dachhäuschen. Der Hausflur des Gebäudes weist ein Kreuzgratgewölbe und einen Granitfußboden auf; die originalen Kassettentüren im Haus sind erhalten. Die Fenster- und Türlaibungen der Bergschmiede bestehen aus Granitgewänden. Die Fenster sind erneuert und modernisiert, die Brettfensterläden sind nicht mehrvorhanden. Das Gebäude wurde als Wohnhaus ausgebaut. Die originale Inneneinrichtung der Bergschmiede ist nicht mehr vorhanden.
Die etwas über 200 m lange Rösche wurde 1854 bis 1855 angelegt und das Mundloch der Rösche 1855 mit einer Mauerung ausgestattet. Die Rösche diente zur Wasserableitung des Gesellschafter Turbinengöpels zu den Pochwerken Daniel und Siebenschlehen. Gleichzeitig unterstützte die Rösche den Erztransport in das Tal des Lindenauer Baches. Am teilverwahrten Turbinenschacht haben sich Teile der einstigen Anlage erhalten.
Die große Halde der Grube liegt talseitig vom Schacht und den Tagesgebäuden. Von einigen Gebäuden haben sich nur noch Mauerreste erhalten.
Am teilverwahrten Turbinenschacht haben sich Teile der einstigen Anlage erhalten. Die hölzerne Kaue über dem Turbinenschacht der Fundgrube Gesellschafter Zug wurde als Schutzgebäude um 1984 erbaut. Sie steht auf einem Steinsockel und hat ein lang gestrecktes Spitzdach. Ursprünglich befand sich in diesem Bereich das zweigeschossige, hölzerne Treibehaus der Grube. Von der ehemaligen Schneidmühle, die sich unweit des Treibehauses befand, sind noch Teile der Mauern des Dampfmaschinengebäudes erhalten.
Das um 1830 erbaute Huthaus der Grube Gesellschaft ist das markanteste und größte Huthaus im Schneeberger Revier. Das zweistöckige Haus ist vollständig in Fachwerkbauweise errichtet und besitzt ein großes zweigeschossiges abgewalmtes Satteldach mit regelmäßig angeordneten Dachhäuschen, in zwei übereinander angeordneten Reihen. Der Westgiebel ist vollständig verbrettert. Die zahlreichen vollständig erneuerten Fenster besitzen einen grünen Schutzanstrich. Die ehemals im Erdgeschoss vorhandenen Brettfensterläden sind nicht mehr vorhanden. Seit 1947 beherbergte das Haus Arbeits- und Betriebsräume und nutzte es als Wohnhaus. Nach 1995 baute man es unter Einbeziehung der überkommenen Bausubstanz vorbildlich denkmalgerecht um.
Die Bergschmiede wurde als lang gezogenes, flaches, eingeschossiges massives Gebäude 1839 errichtet und besaß zwei Schmiedefeuer. Ab 1947 erfuhr sie eine Nachnutzung als Wohnhaus. Über der Eingangstür ist das Baujahr vermerkt. Das Satteldach sowie die Giebelseiten sind mit Schindeln verkleidet. Die originalen Fenster der Bergschmiede mit 16-facher Teilung sind einschließlich der Wintervorsatzfenster noch vorhanden.
Das Zimmerhaus der Grube ist ein holzverschalter eingeschossiger Bau mit Satteldach und Dachhäuschen, das mit Dachpappschindeln gedeckt ist. Die Fenster des Gebäudes sind erneuert worden.
Das Brunnenhaus der Fundgrube Gesellschaft, eine Zisterne, wurde vermutlich im 19. Jahrhundert in die Haldenstützmauer hineingebaut. In seiner äußeren Form hat das achteckige, unverputzte und mit einem schiefergedeckten Pyramidendach versehene Brunnenhaus Ähnlichkeit mit einem Pulverhaus.
Auf einer alten Halde, 150 m südwestlich der anderen Tagesgebäude dieser Grube, befindet sich das 1844 errichtete Pulverhaus, das wegen seines runden Grundrisses umgangssprachlich Pulverturm genannt wird. Es weist einen Durchmesser von 7 m und eine Traufhöhe von etwa 2 m auf. Das Pulverhaus ist massiv aus starken Bruchsteinwänden erbaut, besitzt eine starke eiserne, mit Bändern beschlagene erneuerte Tür, deren Türöffnung mit einem Korbbogen abschließt. Das Turmdach des Pulverhauses ist gegenwärtig mit Dachpappe gedeckt.
Etwa 25 m östlich vom Giebel der Bergschmiede befindet sich der 1838 von Prof. Julius Weisbach und Bergmechaniker Wilhelm Friedrich Lingke aufgestellte Meridianstein der Grube. Bei ihm handeltes sich um einen Granitwürfel mit etwa 0,5 m Kantenlänge, der auf einem Granitquader mit größerer Grundfläche ruht. Der Meridianstein besitzt nur die üblichen in Blei eingegossenen Messingmarkierungen. 180 m vom Meridianstein entfernt, hat sich auf einer Halde der südliche Standstein erhalten. Der Meridianstein, der die astronomische Nord/ Südrichtung markierte, war der verbindliche Bezugspunkt für die markscheiderischen Arbeiten im Grubenfeld. Er gehört zu den ältesten Meridiansteinen des sächsischen Bergbaus.
Der Filzteich ist einer der frühesten und gleichzeitig der größte Wasserspeicher des Schneeberger Bergbaugebietes. Seine geographische Lage ermöglichte sowohl direkt als auch indirekt die Wasserversorgung der meisten Gruben. Mit seinen verzweigten Wasserzuführungen bildet er die westliche Begrenzung der Schneeberg- Neustädtler Bergbaulandschaft. Der Filzteich hat von den umgangssprachlich Filz genannten Torfmooren im Einzugsgebiet seinen Namen. Im Filzteich wurden der Seifen- und der Filzbach angestaut. Seinen Namen erhielt Ersterer von den hier ehemals abgebauten Zinnseifen. Über den Filzbach gelangt das überschüssige Wasser durch den Ort Zschorlau nachfolgend nach Aue und mündet hier als Zschorlaubach in die Zwickauer Mulde. Ein Dammbruch 1783 führte zu Verwüstungen großer Gebiete in den abwärts gelegenen Tälern und forderte 18 Todesopfer. Als Folge des Dammbruchs baute man nachfolgend ein neuartiges Striegelwerk ein und stattete den Teich beim Wiederaufbau 1786 mit einem neuen Überlauf aus. Im Hartmannsdorfer Forst westlich des Filzteiches befinden sich die ausgedehnten Zuführungs- und Wassererschließungsgräben. Der Filzteich besitzt einen Erddamm mit wasserseitiger Lehmdichtung und einer Tarrasmauer. Der bogenförmig angelegte und den geographischen Verhältnissen angepasste Damm besitzt ein Ablass- und ein Überlaufbauwerk. Eine Wellenanschlagsmauer zum Schutz der Dammkrone ist nicht vorhanden.
Von der Wolfgang Maßen Fundgrube haben sich sowohl die kleinen vorrangig aus dem15. Jahrhundert stammenden Haldenzüge, als auch die große, vorrangig aus dem 18. - 20. Jahrhundert stammende, geschüttete große Halde des Treibeschachtes erhalten. Die Halde des Hauptschachtes besitzt eine Höhe von zehn Metern und eine Nord-Süd Ausdehnung von 190 m.
Vom ursprünglich mit einem Pferdegöpel, später miteinem großen Dampfgöpel ausgestatteten Schachthaben sich am Haldenrand die Grundmauern unddie in die Tiefe führende Schachtmauerung mitüberspringenden Bögen erhalten. Die Mauerungwurde aus Bruchsteinen hergestellt. Als Ecksteinefanden, insbesondere im übertägigen Bereich,Hausteine Verwendung.
Das Huthaus der Grube ist ein einstöckiges, ursprünglich vollständig in Fachwerkbauweise errichtetes, in der Hausmitte leicht abgewinkeltes Haus mit einem hohen, zweigeschossigen schiefergedeckten Mansarddach. Von dem schachtabgewandtenTeil des Gebäudes haben sich nur auf der Rückseite des Gebäudes Reste des Fachwerks erhalten. Der Giebel und der linke Teil der Vorderfront sind heute massiv aufgemauert.
Der vordere dem Schacht zugewandte Gebäudeteil weist noch Fachwerk auf. Dem abgewalmten Mansarddach sitzen auf der Vorder- und Rückseite in beiden Dachgeschossen Mansardenhäuschen auf. Die nordöstliche Hälfte ist mit Schiefer, die südwestliche Seite mit Dachpappschindeln gedeckt. Die Hausgiebel sind verbrettert. Das Haus besitzt sechsfach geteilte neuartige Dreh-Kippfenster sowie eine neue Eingangstür. Fensterbretter sind nichtmehr vorhanden.
Das 1816 – 1818 erbaute Pochwerk mit untertägiger Pochradstube ist ein zweigeschossiger Fachwerkbau. Das zweigeschossige Satteldach besitzt beidseitig zweireihig aufgesetzte Dachhäuschen. Auf der schachtabgewandten Seite sitzt dem Pochwerk ein Glockentürmchen auf. Das zum Glockentürmchen gehörige Uhrwerk ist erhalten. Das Pochwerk selbst wurde über zwei tonnlägige Gestänge über die entsprechenden Gestängebahnen, die im Pochwerk enden, mit der Energie vom untertägigen Pochwerkrad versorgt. Die Aufteilung der Innenräume ist im Wesentlichen original erhalten.
In der Nähe des Huthauses befindet sich das kleine eingeschossige Wohnhaus des Kunstwärters bzw. des (Kunst-)Steigers (Kunst im Sinne einer auf Wasserkraft basierenden Förder- oder Antriebstechnik im Bergbau). Dieses Haus ist auf das Jahr 1820 datiert. Das ursprünglich aus Fachwerk errichtete und heute massiv aufgemauerte Erdgeschoss trägt ein hohes Mansarddach mit zwei kleinen und einem hohen Mansardhäuschen. Das Dach ist heute zu unterschiedlichen Teilen mit Dachpappschindeln und mit Dachschiefer gedeckt. Haustür und Fenster sind erneuert und im Giebelbereich vergrößert. Fensterläden sind nicht vorhanden. Am nordwestlichen Hausgiebel ist eine massive Garage angebaut.
Wenige Meter nordöstlich vom Huthaus entfernt befindet sich das zweistöckige verbretterte, ursprünglich vollständig in Fachwerkbauweise ausgeführte und mit einem schiefergedeckten Satteldach versehene Steigerwohnhaus. Das Erdgeschoss des Hauses ist inzwischen zu großenTeilen massiv aufgemauert, das Obergeschoss nahezu vollständig verbrettert, bzw. mit Dachschindeln verblendet. Lediglich der südwestliche Hausgiebel besitzt noch über die gesamte Höhe das ursprüngliche Fachwerk, welches im Erdgeschoss durch einen Garagenanbau größtenteils verdeckt wird.
Die in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Bergschmiede ist ein kleines, massives, eingeschossiges Gebäude mit einem heute mit Dachpappschindeln gedeckten Satteldach. Die Tür- und Fensteröffnungen besitzen noch den originalen Korbbogenabschluss, auch die Brettfensterläden sind noch vorhanden. Wenige Meter vom südöstlichen Hausgiebel befindet sich unterhalb der Geländeoberkante das gemauerte Mundloch der Aufschlagrösche des Pochrades (Zuleitung des Aufschlagwassers auf das Antriebrad des Pochwerkes im NE).
Das Betriebswasser für das Pochwerk und die Wäsche bezog die Grube über den 600 m langen Pochwerksgraben aus dem Lindenauer Teich. Die älteren Wasserräder wurden ab 1852 durch zwei sechs Meter große Wasserräder ersetzt. Diese wurden in zwei separate steinerne Radstuben mit Satteldächern eingebaut. Das Pochwerk, heute bestehend aus mehreren aneinandergebauten Aufbereitungsgebäuden unterschiedlichen Alters, besitzt ein schiefergedecktes Satteldach. Das zweietagige Hauptgebäude ist mit einem Krüppelwalmdach mit Dachhäuschen gedeckt. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Fachwerkbau mit verbrettertem Obergeschoss. Von der Hangseite führt ein Aufschlagwassergefluter dem Wasserrad am Giebel des Pochwerkes das erforderliche Betriebswasser zu. Das Pochrad wurde maßstabsgetreu, ebenso wie die angeschlossenen Maschinen, Pochsätze und Stoßherde, erneuert.
Im Jahr 1830 wurde für den Pochwerksteiger, der zuvor im Pochwerk wohnte, ein eigenes Wohnhaus erbaut. Bei dem Haus handelt es sich um ein kleines einstöckiges Fachwerkhaus mit ausgebautem Dachgeschoss und einem schiefergedeckten Krüppelwalmdach mit kleinen Dachhäuschen. Das Haus besitzt zwei Eingänge und an einer Giebel- sowie den beiden Traufseiten je drei Fenster mit Brettfensterläden. Die Hutstube ist als Raum, ohne Einrichtung, erhalten.
Das Siebenschlehener Pochwerk entwickelte sich seit dem 18. Jahrhundert zur zentralen Aufbereitungsanlage für verschiedene Grubenanlagen von Neustädtel, die oft kein eigenes Pochwerk besaßen. Diese lieferten dem Pochwerk die Erze, welche in jeweils eigenen separaten Kobaltkammern verschlossen bis zu ihrer Verarbeitung aufbewahrt wurden. In Verlängerung der Achse des Steigerhauses befanden sich in einem Gebäude die Kobaltkammer der Grube Wolfgang Maßen und nachfolgend die der Grube Sauschwart. Mit der Erbauung eines eigenen Pochwerks wurden die erstgenannten Kobaltkammern überflüssig und später anderweitig genutzt. Wenige Meter nördlich, in zwei Blockwerkhäusern, hatte die Grube Priester (samt Leviten, westlich) und die Grube Adam Hebe r(östlich) ihre Kobaltkammern.
Der Untere Troster Stolln, im 16. Jahrhundert Summerschuch Erbstolln genannt, wurde erstmals 1526 verliehen. Seit im Jahr 1533 im Gegenortverfahren der Durschlag zu den Grubenbauenvon St. Anna erfolgte, fungiert dieser auch als Hauptwasserlösungsstolln für das Grubenfeld. Das Mundloch des Stollns liegt im östlichen Bereich der Bergbaulandschaft Zschorlau, wenige Meter über dem Niveau des Zschorlaubaches und wurde zwischen 1989 und 1990 durch den Verein IG HistorischerBergbau Zschorlau e.V. denkmalgerecht rekonstruiert. Unter der, dem Stollnmundloch vorgelagerten, Halde verläuft die Rösche des Stollns, welche die Grubenwasser in den Zschorlaubach einleitet. Auf den Erzgang Kolbe Magdalena Flachen, welcher durch den Unteren Troster Stolln verfolgt wird, konzentrierte sich auch die Gewinnung von Wismut- und Kobalterz in der Zeit zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert, nachdem Ende des 16. Jahrhunderts der Bergbau auf Silber im Grubenfeld von St. Anna am Freudenstein weitestgehend eingestellt war. Die Bergbauaktivität in späterer Zeit besaß jedoch keine große Intensität, so gehen etwa 95% der vorhandenen Grubenbaue der Bergbaulandschaft Zschorlau auf das 16. Jahrhundert zurück.
Das Grubenfeld von St. Anna am Freudenstein ist etwa zwei Kilometer vom Schneeberger Stadtzentrum entfernt. Es liegt auf dem Schnittpunkt der Flurgrenzen der Gemeinden Schneeberg, Aue und Zschorlau. Die genaue Lage dieses „Dreiländerecks“ wird durch den sogenannten Rainstein ausgewiesen, der bereits im 15. Jahrhundert die Grenze der Herrschaftsgebiete der Herren VON DER PLANITZ und derer VON TETTAU aus Schwarzenberg markierte. Der Grenzstein ist ein großer Felsbrocken. Auf dessen Vorderseite ist ein Kreuz mit einem darunter angeordneten und nach oben zeigenden Dreieck eingeschlagen, das als Grenzmarkierung diente. Auf der gegenüberliegenden, nach Nordosten ausgerichteten Seite befindet sich ein weiteres kleines Kreuz. Dieses wurde vermutlich Anfang des 16. Jahrhunderts eingeschlagen und fungierte als Vermessungspunkt beim Stollnvortrieb.
Oberhalb des Unteren Troster Stollns befinden sich der Oberer Troster Stolln, der, ursprünglich zur St. Brigitta Fundgrube gehörend, 1526 als Erbstolln verliehen wurde. Er folgt dem Erzgang Magdalena Flachen. Das Stollnmundloch, sowie der direkt dahinter liegende Reiche Trost Tagesschacht wurden 1975 als Verwahrungsmaßnahme gesprengt. Die Aufwältigung und denkmalgerechte Rekonstruktion der Anlage erfolgte nach 1990 durch den Verein IGHistorischer Bergbau Zschorlau e.V. Dieser errichtete auch die über dem Schacht befindliche Kaue.
Das Grubenfeld von St. Anna am Freudenstein ist ein relativ kleines Bergbaugebiet, das vor allem durch den Silbererzbergbau des 16. Jahrhunderts geprägt ist und zur Entstehung weiterer Gruben in der Umgebung führte. Er wurde 1502 als Erbstolln zur Freudenstein Fundgrube verliehen und verfolgte in seinem Verlauf dem St. Anna Flachen. In diesem Bergwerk erfolgten 1526 die ersten reichen Silbererzfunde des Grubenfeldes, die einen Aufschwung der Bergbauaktivitäten zur Folge hatten. Es wurden mehrere Erbstolln in den Hang getrieben und in der unmittelbaren Umgebung mehrere Wohnhäuser und weitere Gebäude errichtet. In den Jahren 1527 und 1528 erfolgten die größten Silbererzfunde und die St. Anna Fundgrube entwickelte sich zur zentralen Anlage des Bergbaugebietes doch bereits 1529 war die Reicherzlinse weitestgehend abgebaut und die Ausbeute ging zurück. Die letzte Silbererzausbringung erfolgte 1570. Insgesamt waren seit 1526 etwa 720 Kilogramm Silber ausgebracht worden. Weitere Bergbauversuche, welche bis Ende des 16. Jahrhunderts unternommen wurden, führten zu keinem Erfolg. Der Stolln diente auch zur Entwässrung der Grube. Kurz hinter dem Mundloch trifft der St. Anna Schacht auf den Stolln, welcher ebenfalls aus der Anfangszeit des hiesigen Bergbaus stammt und 1975 gesprengt wurde. Mitte der 1990er wurde dieser durch den Verein IG Historischer Bergbau Zschorlau e.V wieder geöffnet und über dem Schacht eine Kaue errichtet beziehungsweise rekonstruiert.
Eine Besonderheit der Bergbaulandschaft Zschorlau ist das heute als Quarzzeche bezeichnete Grubengebäude, dessen Mundloch direkt neben dem des Guten Trost Stollns liegt und einen Quarz führenden Gang verfolgte. Diese Lagerstätte gewann insbesondere durch die Blaufarbenindustrie an Bedeutung, da für die Herstellung des Farbstoffs neben dem Kobalt und der Pottasche auch Quarz mit einem hohen Reinheitsgrad benötigt wurde. Dessen bergmännische Gewinnung ist seit 1684 belegt, auch wenn der Abbau schon vorher erfolgt sein dürfte. 1770 erhielt die heute als Quarzzeche bekannte Grube durch eine Neuverleihung die Bezeichnung Mischmasch-Fundgrube, da man hoffte, beim weiteren Abbau auf Erz zu stoßen. Die Gewinnung des Quarzes erfolgte diskontinuierlich und orientierte sich am Bedarf der erzgebirgischen Blaufarbenwerke. In den 1920er Jahren statt wurde der Abbau vollständig eingestellt. 1975 wurde der Zugang zur Quarzzeche aus Sicherheitsgründen durch die Bergsicherung gesprengt. Die Aufwältigung der Grube sowie die denkmalgerechte Rekonstruktion des Stollnmundlochs erfolgten nach 1990 durch den Verein IG Historischer Bergbau Zschorlau e.V.
Im nördlichen Bereich der Bergbaulandschaft befindet sich der Troster Tagestolln, welcher zwischen 1992 bis 1993 wieder zugänglich gemacht wurde und ein rekonstruiertes Mundloch erhielt. Das heute als Quarzzeche bezeichnete Grubengebäude, dessen Mundloch direkt neben dem des Guten Trost Stollns liegt, wurde im Jahr 1990 ebenfalls aufgewältigt und denkmalgerecht rekonstruiert. Aufgrund der hohen Lage dient der Stolln heute als Wetterstolln.
Der Guten Trost Stolln liegt etwa auf dem halben Niveau zwischen dem Göpelplateau und dem Talgrund. Im Februar 1527 erhielt der Stolln, welcher vorher nur als Rösche galt und dem Erzgang Traugott Wagsfort Flacher folgt, die Erbstollngerechtigkeit. Nach der Fertigstellung der Radstube im St. Anna Kunst- und Tagesschacht 1533 diente er zur Zuleitung des Aufschlagwassers für das Kunstrad. Da der Stolln jedoch mit einer leichten Steigung aufgefahren war, musste durch die Gewerke von St. Anna ein Gerinne angelegt werden, um das Aufschlagwasser über das ursprüngliche Wassergerinne des Stollns zu leiten. Der Bereich unmittelbar hinter dem rekonstruierten Stollnmundloch ist heute nicht mehr passierbar. Der Stolln ist jedoch über einen Querschlag, welcher 1995-1997 durch den IG Historischer Bergbau Zschorlau e.V. aufgefahren wurde, von der Quarzzeche aus befahrbar.
Die Errichtung der Entwässerung und Schlämmerei datiert in die Periode der Ultramarinproduktion des Schindlers Werk in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Gebäude wurde als zweigeschossiger Putzbau mit Drempelgeschoss errichtet und weist insgesamt 14 Fensterachsen auf. Die Fassade wird durch Gurtbänder und -Gesimse sowie einem Mittelrisalit mit einfacher Putzquaderung gegliedert. Das flach geneigte Satteldach ist unter Schweizerstil-Einflüssen ausgeführt. Das Gebäude wird zu Produktionszwecken genutzt.
Das sich in mehrere Funktionsbereiche beziehungsweise Fabrikteile untergliedernde Gebäude entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und umschließt zusammen mit dem Magazin und dem Labor einen zweiten, östlich liegenden Fabrikhof. Von West nach Ost unterteilt sich das Gebäude in den Bereich der Aborte, der Nassmühle, des Maschinen- bzw. des Wasserhauses, der Böttcherei, dem Sägewerk und der Kistenmacherei. Im Bereich des ehemaligen Sägewerks sind talseitig das Kesselhaus und die Einhausung des Sägegatters angegliedert. Die Gebäudeteile sind als Putzbauten ausgeführt und weisen im Erdgeschoss charakteristische Rundbogenfenster auf. Im Inneren des Gebäudes, insbesondere im Wasserhaus sind gusseiserne Säulen als tragende Elemente vorhanden. Von der Kistenmacherei existieren nur noch die Außenwände. Vor allem der westliche Gebäudeteil wird noch zu Produktionszwecken genutzt.
Die Mechanische Werkstatt bildet den Abschluss des westlichen Fabrikflügels und schließt sich giebelseitig an die Trockenmühle und Fasspackerei an. Das Gebäude diente zusätzlich als Kohlenlager und wurde nach 1910 errichtet.
Die Große Hütte 1 und 2 bildet den Abschluss des südlichen Fabrikflügels und schließen sich direkt an das Herrenhaus an. Die eingeschossigen Hallen besitzen Satteldächer mit hölzernen Dachstühlen. Im Inneren der Hüttengebäude sind die Reihenöfen samt Schamott-Tiegeln zum Brennen des Ultramarinblaus erhalten. Weiterhin schließt sich westlich an die Hüttengebäude das Ofenhaus an.
Das Labor begrenzt die östliche Hofseite und befindet sich zwischen dem Magazin und der Nassmühle. Der bauliche Kern des Gebäudes stammt aus dem 17. Jahrhundert und fungierte anfangs vermutlich als Torhaus. Das Gebäude ist ein zweigeschossiger Massivbau mit enormen Wandstärken und tief ansetzenden Kreuzgratgewölben in der ehemaligen Durchfahrt sowie dem Nebenraum. Ungewöhnlich ist, dass sich im Obergeschoss über der ehemaligen Hofeinfahrt ebenfalls Kreuzgratgewölbe befinden. Das Gebäude dient aktuell als Betriebslabor.
Das Herrenhaus ist das zentrale Gebäude des Schindlers Werk und entstand vermutlich schon kurz nach dessen Gründung Ende des 17. bzw. Anfang des 18. Jahrhunderts. Das Gebäude besitzt zwei Geschosse, wobei das obere Geschoss ursprünglich in Fachwerkbauweise ausgeführt war. Nach einem Brand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde dieses jedoch als Putzbau wiederhergestellt. Auf die gleiche Zeit geht auch das heutige Erscheinungsbild des Dachreiters beziehungsweise des Glockenturms auf dem Dach des Herrenhauses zurück, der vor dem Brand eine Zwiebelhaube besaß. Im Erdgeschoss sind noch die Kreuzgratgewölbe ohne Gurtbänder aus der Entstehungszeit des Gebäudes erhalten. Die bauzeitlichen Eisentüren mit schlichten Bändern, Beschlägen und Schlössern sind ebenfalls noch vorhanden. Gegenwärtig wird das Objekt als Verwaltungsgebäude genutzt.
Das so genannte Schachtelhaus befindet sich südlich des Magazins. Der dreigeschossige Putzbau mit Satteldach entstand vermutlich um 1900. Die Fenstergewände sind aufgeputzt und die Fassade durch Gurtbänder und Gurtgesimse gegliedert. Das Gebäude diente als Wohnhaus.
Die Trockenmühle und Fasspackerei wurde vor 1910 errichtet und schließt sich direkt an die Blaumühle an. Das Gebäude ist ein dreigeschossiger, traufständiger Putzbau mit einem flach geneigten Satteldach. Die Fassadengliederung erfolgt durch Gurtgesimse und aufgeputzte, gequaderte Fensterumrandungen. Die beiden Gebäudeeinfahrten sind später errichtet worden. Das Gebäude wird zu Produktionszwecken genutzt.
Das Gebäude schließt sich östlich an das Herrenhaus an und wurde als zweigeschossiger Bau über einem T-förmigen Grundriss errichtet. Im hofseitigen Gebäudeteil befanden sich ursprünglich die Packerei und die Bäder. Der Versand war hingegen im hinteren Querbau lokalisiert. Das Gebäude wird heute von der Schindlerswerk GmbH & Co. KG. genutzt.
Der Schornstein befindet sich auf dem östlichen Fabrikareal und gehört technisch zum Kesselhaus. Über dem quadratischen Sockel weist er einen sich verjüngenden, oktogonalen Querschnitt auf. Eine spätere Erhöhung besitzt hingegen einen runden Querschnitt. Der Schornstein befindet sich zurzeit nicht in Nutzung.
Der Schornstein befindet sich westlich der Hüttengebäude und ist im Sockelbereich in das Ofenhaus integriert. Über dem quadratischen Sockel weist der Schornstein einen sich verjüngenden, runden Querschnitt auf. Der Schornstein befindet sich zurzeit nicht in Nutzung.
Das Kutscherwohnhaus liegt auf dem westlichen Geländeteil direkt gegenüber dem „Langen Haus“. Das Erdgeschoss ist aus Ziegeln aufgemauert, während das Obergeschoss in Fachwerkbauweise erstellt wurde. Der westliche Gebäudeteil ist über beide Geschosse mit Holzbrettern verblendet. Das Gebäude wird aktuell nicht genutzt.
Die Direktoren bzw. Fabrikanten-Villa wurde als eingeschossiger, gelber Klinkerbau auf einem unregelmäßigen Grundriss Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Im östlichen Gebäudeteil ist die originale hölzerner Veranda erhalten, welche noch eine ursprüngliche Verglasung besitzt.
Das Schwarze Casino wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und diente ursprünglich als Gaststätte. Später erfolgte die Umnutzung zur Kantine des Blaufarbenwerks. Aus dieser Zeit stammen auch die Anbauten des Gebäudes. Der zweigeschossige Putzbau weist einfache Schweizerstil-Motive und einen verbretterten Drempelbereich auf. Die Frontansicht wird durch den flachen Mittelrisalit mit tief eingezogenem Eingangsbereich bestimmt.
Die Geschichte der Weißen Erden Zeche reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit waren zahlreiche Eisenerzgruben in Betrieb, um den Rohstoffbedarf der Hammerwerke um Aue decken zu können. Dazu gehörte auch die Grube Roter St. Andreas, in der man 1698 ein Kaolinlager aufgefunden hatte.…
Die erste urkundliche Erwähnung eines Hammerwerkes im Muldental nahe der Stadt Aue erfolgte 1526. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war der Auer Hammer eines der bedeutendsten erzgebirgischen Hammerwerke. Nach mehreren Besitzerwechseln begann 1829 Dr. Ernst August Geitner mit der industriellen…
Die Bestecke- und Silberwarenfabrik Wellner ist ein bedeutendes Beispiel einer Bergbaufolgeindustrie, basierend auf der Entdeckung des Neusilbers (Argentan). 1834 erwarb Christian Wellner einen Hammer direkt neben der Geitnerschen Argentanfabrik. Wellner profilierte sein Unternehmen auf die…
Der Floßgraben, der nahezu auf seiner gesamten Länge von etwa 15 km erhalten ist, wurde vorrangig für die Holzversorgung der Schneeberger und Schlemaer Hüttenwerke in den Jahren 1556 bis 1559 erbaut. Später wurde das aus der Zwickauer Mulde stammende Wasser zum Aufschlag verschiedener Mühlen und als…
Die Altenberger Pinge ist ein Einsturztrichter eines Grubengebäudes, der die Größenordnung der größten und bedeutendsten Zinnlagerstätte in Zentraleuropa verkörpert und Teil der grenzübergreifenden Bergbaulandschaft von Altenberg-Zinnwald ist. Es handelt sich um eine Stockwerksvererzung im Sinne eines intensiv ausgeprägten Netzwerks von Kassiterit führenden Gangtrümern (feine Gängchen) und Greisen (Umwandlungszonen), die der Lagerstätte insgesamt einen niedrigen, aber durchgreifenden Zinngehalt (0,36%) der Erze geben.
Sie wurden seit 1436 mühselig von Untertage aufgefahren. Ab 1545 wurde sie erneut mittels Feuersetzen blockweise abgebaut, wonach der kontinuierliche Einsturz von Weitungen, Strecken und Stolln zum großen Einbruch im Jahr 1620 führte. Bei diesem wurden große Teile des Bergwerkes zerstört und es entstand ein zwei Hektar großer Einbruchtrichter an der Tagesoberfläche. Seit dem Pingenbruch wurde das Brucherz durch untertägigen Abbau gewonnen. Ab 1976 wurde der noch an der Pinge anstehende Festerzkörper abgebaut. Dabei wurden unter Tage angelegte Teilsohlen des Festerzbereiches gezielt zu Bruch gebracht. Durch diese gezielten Sprengungen wurde ein natürlicher Bruch der Pingenränder eingeleitet, der sich bis an die Oberfläche fortführt. Heute erstreckt sich die Pinge über ein Gebiet von rund 12 Hektar. Dabei hat sie einen Durchmesser von 400 m und misst an der tiefsten Stelle 160 m. Noch heute kommt es am Pingenrand durch Witterungseinflüsse zu Auflockerungen.
Die Altenberger Pinge ist das flächenmäßig größte Bergbaudenkmal des osterzgebirgischen Bergbaus und ein Zeugnis des jahrhundertelangen Erzbergbaus in Altenberg.
Die Geschichte der historischen Zinnwäsche reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück. Die Wäsche IV bezeugt die Entwicklung der Nassaufbereitung im Erzgebirge während dieser Zeit und stellt die Hauptanwendung zur effizienten Verarbeitung niedrig konzentrierter Zinnerze in der gesamten Bergbaulandschaft Altenberg-Zinnwald dar. Die Methodik verbreitete sich weltweit und revolutionierte den Zinnertrag in Cornwall, obgleich sie nicht nur auf Zinnerze beschränkt war.
Nach der Stilllegung 1952 erfolgte der Umbau zum technischen Museum, um die historische Erzaufbereitung zu dokumentieren. 1957 wurde das Museum eröffnet. Die Museumsfreifläche zeigt Bergbautechnik der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Das Gebäude ist ein Vertreter der für das Erzgebirge typischen Pochwäschen zur Erzaufbereitung. Diese besteht aus zwei eingeschossigen Gebäudeflügeln, die im rechten Winkel zueinander stehen. Dabei befindet sich in einem Gebäudeflügel das Pochwerk und in dem anderen befinden sich die Maschinen zum Auswaschen des Zinnsteins. Das Erdgeschossmauerwerk des Gebäudes besteht aus Quarz- und Granitporphyrbruchsteinen aus der Umgebung. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein mit Holzschindeln gedecktes, auf einer Balkenkonstruktion aufliegendes Satteldach. Die Pochwerkskonstruktion erstreckt sich über den Keller-und Erdgeschossbereich. Der Dachstuhl ist nicht ausgebaut und die Dachkonstruktion frei einzusehen.
Der Gebäudeflügel, in welchem die Zinnwäsche untergebracht ist, besitzt auf seiner Südseite eine hölzerne Blockwand mit umgebindeartiger Stützkonstruktion. Wegen der Anbindung dieses Gebäudeflügels an die Pochwäsche befindet sich der Erdgeschossbereich kellerartig vertieft im Gelände. Zusätzlich bot die teilweise Einbettung in das Gelände in den Wintermonaten einen gewissen Frostschutz für das wassergebundene Aufbereitungsverfahren. Aus diesem Grund ergibt sich die charakteristische Außenansicht der Wäsche mit den scheinbar niedrigen Außenmauern. Das Dachgeschoss diente ursprünglich als Materiallager und Werkplatz. Für den Museumsbetrieb wurden dort Ausstellungsflächen geschaffen.
Auf Grund der original erhaltenen Bausubstanz aus dem 16. Jahrhundert und dem gebietstypischen architektonischen Details besitzt die Wäsche einen hohen Denkmalwert für die Region und ist eines der nachweisbar ältesten, erhaltenen Gebäude der Stadt Altenberg. Das Gebäude befindet sich durch seine dauerhafte Nutzung als Museum in einem guten Zustand.
Der Zwittertocks-Tiefer-Erbstolln wurde während der ersten Hauptperiode des Altenberger Bergbaus von 1491 bis 1543 angelegt. Der Stolln diente der Entwässerung der Altenberger Gruben bis in eine Tiefe von 132 m. Bereits zu Beginn des Bergbaus um 1440 bereiteten die anfallenden Grubenwässer unter Tage große Probleme. Diese sammelten sich in den Grubenbauen und behinderten als Grund- und Sickerwasser den Bergbau erheblich. Anfänglich sorgten Wasserknechte für eine Entwässerung der Gruben, dann brachte ein Schöpfwerk erhebliche Erleichterung. Angetrieben wurde das Schöpfwerk durch ein Wasserrad mit Wasser aus dem Aschergraben.
Um das Zinnerz aus tiefer gelegenen Teilen der Lagerstätte zu gewinnen, reichte die Wasserkunst nicht aus. Deshalb sollten die anfallenden Wässer durch einen möglichst tiefen Stolln abgeführt werden. In über 50 Jahren Bauzeit wurde der Zwitterstocks-Tiefe-Erbstolln in mühevoller Handarbeit und durch Feuersetzen aufgefahren. Für die nötige Luftzirkulation für das Feuersetzen wurde über dem Erbstolln ein 1.700 m langer Wetterbegleitstolln mitgeführt. Dieser war mehrfach mit den Hauptstolln verbunden und führte anfallende Abwetter über Lichtlöcher ab. Der insgesamt 1.978 m lange Zwitterstocks-Tiefe-Erbstolln gehört zu den technischen Meisterleistungen des Altenberger Bergbaus. Vorgetrieben wurde der Stolln berg- und talseitig im Gegenortbetrieb. Im Jahr 1543 trafen sich die Bergleute mit einer Höhendifferenz von 3,10 m. Mit dem Durchschlag des Stollns konnte die Grube kostengünstig entwässert werden. Zusätzlich konnte durch unter Tage errichtete Wasserkünste der Abbau des Zinnerzes bis zu 120 m unter dem Niveau des Erbstollns ausgeweitet werden.
Im östlich der Altenberger Pinge befindlichen Altbergbaugebiet am „Neufang“ ist ein für den Gangerzbergbau typisches Haldengelände erhalten. Das Haldengelände entstand ab 1472 durch den intensiven Bergbau außerhalb der zentralen Lagerstätte des Zwitterstocks. Die Grubenfelder der ehemaligen Rothe-Zeche-Fundgrube und der Gewerkschaft Zwitterstocks-Tiefer-Erbstolln werden im Gelände durch einige original erhaltene Grubenfeldgrenzsteine markiert.
Da sich der magnetische Pol der Erde permanent geringfügig verändert, war der lokale Meridian für die bergmännische Vermessung von großer Bedeutung. Denn durch diese geringfügigen Veränderungen kam es bei den früher üblichen Kompassmessungen zu Verfälschungen. Mit Hilfe des Meridians ließen sich die magnetischen Abweichungen exakt berechnen und die ermittelten Kompasswerte auf die örtlichen Koordinaten umrechnen. Die Altenberger Meridiansteine wurden 1852 durch den Markscheider FR. J. WEIß errichtet. Der Nullpunkt des Meridians stellte zudem den Bezugspunkt für die örtlichen Höhenmessungen dar. Dessen Kopfhöhe beträgt exakt 767,48 m über Normal null. Die Standorte des Nullpunktsteines und des südlichen Meridiansteins am Rande landwirtschaftlich genutzter Flächen verhinderten, dass die seit vielen Jahren bergbaulich nicht mehr genutzten Steine verloren gingen. Früher existierten zwischen den Meridiansteinen Sichtbeziehungen, die durch die heutige Bebauung der Stadt Altenberg nicht mehr gegeben sind. Die niedrigen, unscheinbaren Sandsteinquader sind Teile des lokalen Koordinatennetzes, das für die Kartierung der Grubenanlagen des Altenberger Bergbaus diente. Die Messlinie des Meridians besteht aus drei Markierungssteinen. Der Nullpunktstein befindet sich am Wirtschaftsweg oberhalb der Neustadtstraße. Der südliche Meridianstein befindet sich circa 940 m entfernt vom Nullpunktstein am Sonnenhofweg. Der nördliche Meridianstein befindet sich 1520 m entfernt vom Nullpunkt nahe der Siedlung Hirschsprung. Die Verbindung des nördlichen und südlichen Markierungssteines ergibt den Altenberger Meridian, dieser verläuft dabei über den Nullpunktstein.
Die Gruben am sogenannten „Neufang“ östlich der Altenberger Pinge wurden bereits im Jahr 1472 fündig. In diesem Bergbaugebiet war der Bergbau auf Erzgängen vorherrschend. Der Rothzechner Treibeschacht wurde ab 1793 niedergebracht und war ab 1794 der Hauptförderschacht der „Gewerkschaft Rothe-Zeche-Fundgrube“. Im Jahr 1817 erreichte der tonnlägige Schacht mit einer Neigung von 62° eine Endteufe von 123 m. Zur Förderung der Erzkübel befand sich auf dem Schacht zwischen 1794 und 1832 ein Pferdegöpel. Betrieben wurde der Göpel wahlweise mit drei Pferden oder mit zwei Pferden und zwei Ochsen. Diese benötigten zur Förderung eines mit 15-20 Zentnern (entspricht 770-1.020 kg) gefüllten Erzkübels etwa 10 Minuten. Der Bergbau auf der Rothen Zeche wurde 1866 eingestellt. Zwischen 1954 und 1991 nutzte der Zinnerzbetrieb Altenberg den Schacht als Flucht- und Wetterschacht. In diesem Zusammenhang wurde 1958 das Schutzhaus zur Sicherung des Schachtkopfes errichtet. Es handelt sich um ein eingeschossiges Gebäude mit verputztem Mauerwerk und einem mit Schiefer gedeckten Satteldach mit einem mittig gesetzten Erkerturm für die Bewetterung. Die Fenster sind entsprechend mit Drahtgitter versehen um den Luftdurchzug zu gewährleisten. Eine Instandsetzung des Schutzhauses erfolgte 1998 und da der Schacht selbst weiterhin für den Luftaustauch des Altenberger Grubenfeldes genutzt wird ist es in einem guten Erhaltungszustand.
Das Pulverhaus wurde 1793 errichtet. Es diente der sicheren Unterbringung des für den Altenberger Bergbau benötigten Schießpulvers. Im Inneren unterteilt sich das Pulverhaus in vier Sprengstoffkammern, von denen je eine den großen Bergbauunternehmen Altenbergs, der Zwitterstocksgewerkschaft, der Gewerkschaft Zwitterstocks-Tiefer-Erbstolln und der Gewerkschaft Rothe-Zeche-Fundgrube gehörte. Die letzte verbliebene Sprengstoffkammer wurde durch die Knappschaft vermietet. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlor das Pulverhaus zunehmend an Bedeutung, da die Sprengstoffe aus Sicherheitsgründen unter Tage gelagert wurden. In der Folge wurde das Pulverhaus unter anderem als Übungsraum für die Grubenwehr und als landwirtschaftlicher Lagerraum genutzt.
Das Bewetterungssystem diente den Grubenbauen zur Versorgung mit Frischluft. Gleichzeitig wurden Gesteinsstaub, Sprenggase und ionisierende Strahlung verdünnt und abgeführt. Zum Bewetterungssystem gehören die Wetterüberhauen 20 und 32. Die Schachtköpfe beider Überhauen sind zum Schutz vor Außenwetter und Fremdzugang mit Wetterhäusern überbaut. Als Abwetterschacht wurde der Wetterüberhauen 20 im Jahr 1967 in Betrieb genommen und diente ab 1982 nach Umstellung des Bewetterungssystems als Frischwetterschacht. Insgesamt konnten über die Wetterschächte und der Frischlufteinleitung des Römerschachtes eine Wettermenge von bis zu 9.000 cbm/min in das Grubenfeld eingezogen werden. Früher befand sich im Überhauen, das bei einer Neigung von 65° eine Tiefe von 221 m erreicht hat, ein Schrägaufzug.
Das Schutzhaus des Wetterüberhauens 20 wurde eingeschossig errichtet. Das Ziegelmauerwerk ist verputzt. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein mit Schiefern gedecktes Satteldach. Zur Einleitung mit Frischluft hat das Dach des Schutzhauses beidseitig Schleppgaupen mit großen Luftöffnungen, die mit Holzlamellen verkleidet sind. Im Jahr 2002 wurde die Schachtöffnung mit einer Betonplatte versiegelt.
Das Bewetterungssystem diente den Grubenbauen zur Versorgung mit Frischluft. Gleichzeitig wurden Gesteinsstaub, Sprenggase und ionisierende Strahlung verdünnt und abgeführt. Zum Bewetterungssystem gehören die Wetterüberhauen 20 und 32. Die Schachtköpfe beider Überhauen sind zum Schutz mit Wetterhäusern überbaut. Als Frischwetterschacht wurde das Wetterüberhauen 32 ab 1974 betrieben. Insgesamt konnten über die Wetterschächte und der Frischlufteinleitung des Römerschachtes eine Wettermenge von bis zu 9.000 cbm/min in das Grubenfeld eingeblasen werden.
Das Schutzhaus des Wetterüberhauens 32 wurde eingeschossig errichtet. Für eine optimale Luftzuführung für den Wetterschacht hat das Schutzhaus große offene Betonrahmenfenster. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein mit Schiefern gedecktes Satteldach.
Der Aschergraben gehört zu den bedeutenden technischen Meisterleistungen aus der Frühzeit des Altenberger Bergbaus. Angelegt wurde der künstliche Wasserlauf zwischen 1452 und 1458. Er versorgte über 500 Jahre zuverlässig Wasserräder und Aufbereitungsanlagen mit Wasser. Der Name des Kunstgrabens geht vermutlich auf den Beruf des Aschers zurück. Die Ascher brannten in den Wäldern Pottasche zur Herstellung von Waschlauge. Entlang des Kunstgrabens führt ein touristisch erschlossener Wanderweg. Der künstlich angelegte Wasserlauf wird durch Wasser aus den Grenzwäldern im Hochmoor Totes Kind (Cínovecky hřbet) oberhalb von Böhmisch-Zinnwald (Cínovec) gespeist. Er führte das Wasser über eine Strecke von 7,4 km mit einem Gefälle von 0,3% bis 0,6% aus Böhmisch-Zinnwald (Cínovec) nach Altenberg. In der Nähe des Römerschachtes mündete der Kunstgraben in das Tal des Tiefenbaches. Hier wurden die Wässer mit denen des Tiefenbaches vereinigt und beaufschlagten die Wasserräder der Pochwerke und Erzwäschen im Tiefenbachtal.
Nach der Gründung der DDR 1949 war der schnelle Aufbau einer Grundstoffindustrie für die Versorgung der Wirtschaft des neuen Staates notwendig. Die Versorgung mit einheimischem „Reinzinn“ erforderte eine deutliche Steigerung der Zinnproduktion, insbesondere aus der Altenberger Lagerstätte.
Mit den ersten Teufarbeiten für den neuen Zentralschacht des Altenberger Revieres wurde 1952 begonnen. Die Errichtung des Schachtgebäudes, des Fördergerüstes und des Fördermaschinenhauses erfolgte in den Jahren 1961 und 1962. Ab 1968 wurde jährlich über eine halbe Millionen Tonnen Erz gefördert. Diese Förderleistung konnte nach einer Rekonstruktion der Förderanlage im Jahr 1986 auf eine Million Tonnen Erz pro Jahr gesteigert werden. Am 28. März 1991 erfolgte im Arno-Lippmann-Schacht mit der Förderung des „Letzten Huntes“ die Einstellung des Bergbaus.
Mit dem Ziel der Nachnutzung wurde die Bausubstanz unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte zwischen 1996 und 1999 instandgesetzt. Die Schachtgebäude sind heute Bestandteil des Gewerbegebietes „Europark Altenberg“. Das repräsentativ gestaltete Hauptgebäude des Arno Lippmann Schachtes wurde dreiteilig konzipiert. Es unterteilt sich in die Bereiche Hängebank mit Fördergerüst, Sozialtrakt mit Kauen, Betriebsküche, Büros und der ärztlichen Versorgung sowie in den Bereich der Mittelzerkleinerung Das circa 35 m hohe Fördergerüst erhebt sich über dem Gebäudeteil der Hängebank. Auf dem Dachfirst der Mittelzerkleinerung befindet sich ein markanter Dachreiter, welcher die ehemalige Schichtglocke des Römerschachtes beherbergt.
Im Hof des Hauptgebäudes des Arno Lippmann Schacht befindet sich die originalerhaltene Fördermaschine. Im Jahr 2002 erhielt diese ein neues Schutzhaus. Das eingeschossige Gebäude hat ein flach abfallendes Satteldach. In den Außenmauern befinden sich große Fensterflächen, so dass eine Besichtigung der Fördermaschine von außen möglich ist. Bei der Fördermaschine handelt es sich um eine Trommelfördermaschine, die ab 1983 im Einsatz war. Hergestellt wurde die Fördermaschine vom VEB NOBAS Nordhausen, dabei hat sie einen Trommeldurchmesser von 4 m und eine Breite von 1,65 m. Ein 520 Volt Gleichstrommotor diente dem Antrieb und erbrachte dabei eine Leistung von 450 kW. Bei einer Drehzahl von 29 Umdrehungen pro Minute war bei der Seilfahrt eine Fördergeschwindigkeit von 6 m/s und bei der Materialfahrt eine Fördergeschwindigkeit von 4 m/s möglich.
Unter der Leitung des Dresdener Architekten Max Herfurt entstanden in Zinnwald Betriebs-, Verwaltungs- und Wohngebäude, die aufgrund ihres repräsentativen Stils noch heute ortsbildprägend sind. Zu diesen Gebäuden gehören auch das 1917 entstandene Zechenhaus mit Bergschmiede, Mannschaftsstube und Verwaltungsgebäude. Nach der Einstellung des Zinnwalder Bergbaus 1945 erfolgte der Umbau des Zechenhauses für Wohnzwecke. Die Bergschmiede verfiel, die Schmiedeherde und der Schmiedeschornstein wurden abgetragen. Zwischen 1967 bis 1994 erfolgte die Sicherung des Grubenfeldes auf deutscher Seite durch die Bergsicherung. Nach der politischen Wende begann 1990 die Gemeinde Zinnwald-Georgenfeld Teile des gesicherten Grubenfeldes Zinnwald als Besucherbergwerk herzurichten. Dabei wurde das Zechenhaus etappenweise für die Nutzung als Einfahrtsgebäude denkmalgerecht instandgesetzt. Im Jahr 1992 konnte das Besucherbergwerk Zinnwald eröffnet werden.
Das Zechenhaus mit Einfahrtsgebäude für das Besucherbergwerk Zinnwald ist als ein- bis zweigeschossiges, langgestrecktes Gebäude ausgelegt. Mit dem Gebäude wurde das Stollnmundloch überbaut. Der Zugang zum Tiefen-Bünau-Stolln befindet sich im Erdgeschoss der Bergschmiede. Das Mauerwerk des Gebäudes besteht aus verputztem Ziegelmauerwerk. Die Dächer sind mit Naturschiefer gedeckt, die Fassaden detailreich untergliedert.
Das Grubenfeld „Hülfe Gottes Erbstolln unterm Aschergraben“ wurde seit 1749 mehrfach mit dem Ziel der Erzgewinnung betrieben. Die Grube Gottes Gnade fuhr ab 1840 den Tiefe-Hilfe-Gottes-Stolln weiter auf, um die Zinnwalder Gruben in einem tieferen Niveau zu erschließen. Das bedeutete, dass der Stolln die Gruben unter dem Niveau des Tiefen-Bünau-Stollns entwässert. Mit dem Zusammenschluss der Gruben zur Gewerkschaft „Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald“ im Jahr 1852 wurde der Stolln im Gegenortbetrieb weiter aufgefahren. 1856 war der Stolln bis zur Reichtroster Weitung fertiggestellt. Im Jahr 1868 erreichte der Stolln eine Länge von circa 1.800 m und diente der Abführung der Grubenwässer des Zinnwalder Bergbaus auf sächsischer Seite bis zur Einstellung des Zinnwalder Bergbaus 1945. Das Mundloch des Stollns wurde um 1917 in Folge der Verlängerung des Stollns neu errichtet. Diese Maßnahme wurde im Rahmen der Vorbereitung der Schüttung von Sandhalden entlang des Aschergrabens notwendig.
Nach der Einstellung des Bergbaus im Zinnwalder Revier wurde der Stolln nicht weiter unterhalten und brach an einigen Stellen ein. Zur gesicherten Ableitung der Grubenwässer aus dem Zinnwalder Revier wurde im Auftrag des Sächsischen Oberbergamtes der inzwischen mehrfach verbrochene Tiefe-Hilfe-Gottes-Stollns von 2007 bis 2011 wieder aufgewältigt und als Wasserlösungsstolln hergerichtet. Das Mundloch erschließt den Tiefe-Hilfe-Gottes-Stolln und stellt zugleich den Endpunkt der um 1917 vorgenommenen Verlängerung des Stollns dar. Die Verlängerung wurde in Betonguss vorgenommen und reicht nahezu bis an das Bachbett des Häuerwassers.
Die Burg Lauenstein wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts auf einem dreiseitigen Felsvorsprung oberhalb der Müglitz, vermutlich zur Grenzsicherung errichtet. Ab 1517 bis 1821 befinden sich Schloss und Stadt Lauenstein im Besitz der Adelsfamilie von Bünau. Familie von Bünau war ein weitverzweigtes sächsisches Adelsgeschlecht im deutschen und böhmischen Raum. Die Familie hatte einen weitreichenden Einfluss auf die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung in der Osterzgebirgsregion. Während des verheerenden Stadtbrandes vom 2. Mai 1594 wurde auch das Schloss Lauenstein in Mitleidenschaft gezogen. Der Schloss- und Grundherr Günther von Bünau (1557-1619), der Lauenstein nach dem Brand übernommen hatte, ließ das Schloss und auch die Stadtkirche wieder aufbauen.
Das Schloss Lauenstein ist in verschiedene Gebäudebereiche unterteilt. Das Hauptschloss thront mit Teilen der mittelalterlichen Burgruine hoch über dem Müglitztal auf einem steil abfallenden Felsvorsprung im nördlichen Bereich. Von der Burgruine sind je zwei tonnengewölbte Räume im Keller- und im Erdgeschoss erhalten sowie ein fünf Meter tief gelegenes Gefängnis (Unger). Von der in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts errichteten Ringmauer zeugen die beiden Rund- und Halbrundtürme an der Ostseite sowie der quadratische Turm an der Südostseite, welche beim Umbau der Burg zum Renaissanceschloss mit einbezogen wurden. Der Zugang zum Hauptschloss erfolgt durch ein bogenförmiges Sandsteintor, erbaut zwischen 1612 und 1615. Das kunstreich dekorierte Tor ist kennzeichnet durch eine Darstellung eines stilisierten Grubenbaues mit zwei arbeitenden Bergmännern sowie den Emblemen der Familien Bünau und Schleinitz.
Der unter Hans Münzer im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts errichtete Kirchenbau wird nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten seit November 2005 wieder als Gotteshaus genutzt. Die äußere Gestalt des Gebäudes ist schlicht. Westlich des dreischiffigen Langhauses schließt sich der Kirchturm mit rechteckigem Grundriss an. Östlich des Langhauses befindet sich der Chor. An diesem schließt sich in nordöstlicher Richtung die Bünaukapelle an. Im Langhaus werden die Deckenkonstruktionen des Haupt- und der Seitenschiffe durch vier gekehlte Achteckpfeiler getragen. Diese stützen im Hauptschiff ein Netzgewölbe sowie in den Seitenschiffen Sterngewölbe ab.
Zur kunsthistorischen Ausstattung der Kirche zählt der Altar im Chor der Kirche. Der Altar wurde viergeschossig, pyramidal aus Sandstein errichtet und ist einer der bedeutendsten seiner Art in Deutschland. Nordöstlich an den Kirchenchor angebaut befindet sich die Bünaukapelle Epitaph der Familie von Bünau. Auf einem breiten Sims knien die lebensgroßen Figuren des Stifters Günther von Bünau (1557-1619), seiner ersten Ehefrau Margarethe von Bredow (1568-1609) und seiner zweiten Ehefrau Margarethe von Schleinitz (1594-1615) sowie die sechs Söhne und fünf Töchter. Das Ebpitath besteht aus ungefasstem Sandstein und ist mit wertvollen Materialien wie Alabaster, Achat und Jaspis, verziert. Im Boden vor dem Epitaph befinden sich drei Reliefgrabplatten gleichfalls aus Sandstein für Günther von Bünau und seine beiden Ehefrauen.
Der etwa 1,8 ha große quadratische Marktplatz wird von der Nordostbebauung, vor allem vom stattlichen Marienberger Rathaus, geprägt. Der Marktplatz ist allseitig mit zwei- und dreigeschossiger Häusern bebaut. Die Sattel- oder Walmdächer stehen zum Markt traufseitig. Die den Marktplatz umschließenden Bürgerhäuser besitzen zahlreiche Renaissance-Schmuckportale. Eine Vielzahl der originalen Portale wurde durch Repliken erneuert. Im Inneren vieler Bürgerhäuser haben sich die ursprünglichen Kellergewölbe aus der Gründungszeit der Bergstadt sowie die Gewölbe im Erdgeschoss erhalten. Der Marienberger Marktplatz wurde mehrfach, letztmalig 1970/71, umgebaut.
Nach dem Abriss eines vorher hölzernen Rathauses entstand in den Jahren 1537 – 1541 ein steinernes Gebäude nach Plänen des in Halle tätigen Baumeisters Andreas Günther. Mehrere Giebel zierten die Seite zum Marktplatz. Das prächtige Renaissanceportal stammt aus der Erbauungszeit um 1539. Die Medaillons in den Zwickeln zeigen links Stadtgründer Herzog Heinrich den Frommen und rechts seinen Bruder Herzog Georg den Bärtigen. Im Giebel befindet sich das herzoglich-sächsische Wappen mit einer Inschrift, deren Übersetzung lautet: „Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit”. Bei zwei großen Stadtbränden im 17. Jahrhundert wurde das Gebäude stark zerstört und erhielt nach 1684 seine heutige Gestalt. Auch Stadtwappen und Sonnenuhr, erstmals 1539 gemalt, entstammen der Zeit nach 1684. Der Spruch auf der Sonnenuhr sagt uns: „Du weißt es nicht Betrachter. Sind dies die Zeichen des Sonnengottes (Orakel des Phöbus). Du fragst? Sie antworten dir dies: Lerne zu sterben!”
Das nach einem Gemälde von Lucas Cranach d. Ä. gestaltete Standbild des Stadtgründers entstammt der Kunstwerkstatt des Dresdner Bildhauers Friedrich Offermann und wurde im Jahre 1900 eingeweiht. Seinen Beinamen „der Fromme“ erhielt Herzog Heinrich durch die von ihm 1539 in Sachsen eingeführte Reformation. Daran erinnert die Bibel zu seinen Füßen. Das Denkmal steht auf einem Sockel aus schwedischem Granit, der das Wappen des albertinischen Sachsens zeigt
Der straßenseitig gemauerte Türsturz zeigt auf dem Schlussstein das lorbeerumrankte landesherrliche Wappen. Das Gebäude fiel mehrfach den Stadtbränden zum Opfer. Das Haus besitzt einen großen parallel zur Straße ausgerichteten Keller mit einem 2,3 m hohen verputzten Tonnengewölbe. Insgesamt verfügt das Haus über drei Keller, die alle aus der Gründungszeit Marienbergs stammen. Einige Räume weisen Kreuzgewölbe auf. In diesen feuergeschützten Räumlichkeiten wurden die Dokumente des Marienberger Bergamtes, so die Bergbücher, bergamtlichen Akten oder Risse aufbewahrt. Die originale Ausstattung des Bergamtes hat sich nicht erhalten. Das Haus diente nach der Auflösung des Bergamtes Marienberg als Königliches Forstrentamt.
Stadtgründer Herzog Heinrich „hat auf dem Markte ein herrliches und stattliches Haus erbauen lassen, das von allen das einzige ist, welches weder mit Ziegeln, noch mit Schindeln, sondern mit dünnen Schieferplatten gedeckt ist“ – so zu lesen in der Beschreibung Marienbergs 1541 von Johannes Rivius. Das Fürstenhaus war ursprünglich ein reich mit Giebeln und Erkern verzierter, dreigeschossiger Bau. Bis 1684 wohnten hier die sächsischen Herzöge und Kurfürsten während der in der Region abgehaltenen Jagden. Den Namen Zehenthaus erhielt das Gebäude, weil in ihm auch der 1539 von Herzog Heinrich eingesetzte Unterzehentner seine Amtsgeschäfte verrichtete. Nach dem Stadtbrand 1610 diente es ab 1639 der Verwaltung des Amtes Lauterstein. Nach einem weiteren Brand im Jahr 1684 blieb es über Jahrzehnte Ruine. 1834 richtete der Staat hier das Hauptzoll- und Hauptsteueramt ein. Seit 1883 fungiert es als Sitz der Verwaltung des Forstbezirkes Marienberg
Bei dem Bürgerhaus handelt es sich um die Eckbebauung Ratsstraße / Annaberger Straße. Bei dem Haus handelt es sich um ein zweigeschossiges massiv erbautes Gebäude, dessen Wallmdach sich marktseitig durchgängig über die angrenzende Bebauung bis zur ScheffelStraße erstreckt. Das Haus besitzt eines der bedeutendsten Renaissanceportale, das auf das Jahr 1539 datiert ist. Im Inneren des gewölbten Hausflures finden sich zwei weitere Rundbogenportale. Das große Außenportal besteht ebenso wie das zeitgleich errichtete Rathausportal aus Porphyrtuff. Es besitzt verschiedene Rundmedaillons mit Personen in Renaissancekleidung. Ungewöhnlich ist die Doppelbilddarstellung von zwei Männern mit Bart auf der linken Seite, die bisher als Abbildung der Herzöge Georg und Heinrich gedeutet wurden. Die bisherige Auslegung als altes Marienberger Bergamt wird neueren Untersuchungen nach angezweifelt.
Das an der nordöstlichen Marktecke gelegenen Bürgerhaus wird von der Zschopauer Straße und der Wolkensteiner Straße begrenzt. Es handelt sich um ein ursprünglich zweistöckiges Gebäude, welches marktseitig ebenso wie die benachbarten Gebäude um eine Etage aufgestockt ist. Obwohl damit der Charakter des Hauses verändert wurde, entspricht die Firsthöhe der ursprünglichen Höhe. An der Vorderseite besitzt dieses Haus ein auf das Jahr 1545 datiertes Portal, das durch eine Replik vor einigen Jahrzehnten ersetzt wurde. Neben typischen Renaissanceelementen, zu denen ein Römer- und ein Königshaupt, Verzierungen und florale Elemente gehören, zeigt das Portal die Bildnisse eines Mannes, einer Frau und im zentralen Medaillon möglicherweise den bisher unbekannten Bauherrn des Gebäudes. Das Portal wird durch ein jüngeres mit den Initialen JR versehenes barock ausgestattetes Feld bekrönt, welches auf den Besitzer des Hauses im Zeitraum 1694 - 1709 verweist. Dabei handelte es sich um den Stadtschreiber und Bürgermeister Johann Rudolf Richter. Im Erdgeschoss des Hauses konnten bei Sanierungsarbeiten bemalte Kehlbalkendecken mit floralem Beiwerk und Tiermotiven aufgefunden werden.
Das in der Reihenbebauung der Zschopauer Straße gelegene massiv zweigeschossig errichtete Wohnhaus zeichnet sich neben dem Renaissanceportal durch einen gewölbten Flur aus. Das originale Portal wurde vor einigen Jahrzehnten ebenfalls durch eine Replik ersetzt. Das datierte sandsteinernes Sitznischenportal stammt aus dem Jahr 1556. Zwei plastische Figuren in Renaissancekleidung halten zwei ursprünglich möglicherweise bemalte Wappenschilder. Ein drittes Wappenschild wird im Scheitel des Portals von zwei plastisch gestalteten Engeln gehalten. Das Portal ist mit floralem Beiwerk geschmückt. Das ansonsten schmucklose Haus wird optisch durch einen überdimensionalen Dachaufbau geprägt
Mit der Einführung der Reformation in Sachsen durch Herzog Heinrich den Frommen errichtete man in den Jahren 1536 bis 1537 eine Pfarrkirche. Diese wurde jedoch nicht, wie noch im Mittelalter üblich, an exponierter Stelle direkt am Marktplatz gelegen erbaut, sondern etwas abseits. In den Jahren 1558 bis 1564 wurde sie als dreischiffige, siebenjochige spätgotische Hallenkirche unter Leitung von Steinmetzmeister Wolf Blechschmidt aus Pirna nach den Vorbildern der großen Stadtkirchen von Annaberg, Schneeberg und Pirna erbaut. Beim größten Stadtbrand der Marienberger Geschichte im Jahr 1610 brannte die Kirche bis auf die Außenmauern, den Turm und die Sakristei nieder und wurde 1616 und 1667 bis 1675 wieder aufgebaut. Die Gesamtaußenlänge beträgt 56 m, der Kirchturm hat eine Höhe von 60 m. Im Inneren besitzt die Kirche eine bedeutende, aus verschiedenen Jahrhunderten erhaltene Ausstattung im Stil des Frühbarock mit italienischem Einfluss sowie eine klangprächtige Schubert-Orgel.
Er ist der letzte von ursprünglich vier Rundtürmen. Sie standen an den Ecken des Stadtmauervierecks, zeigten die Himmelsrichtungen an und waren nach Farben benannt. Der Rote Turm steht im Osten, der Grüne stand im Süden, der Weiße im Westen und der Schwarze im Norden. Alle Türme brannten 1610 aus, nur der Rote wurde wieder aufgebaut. Mit einem Durchmesser von 12 m und einer Höhe von 18,4 m ist er im Inneren mit drei gespundeten Holzböden versehen. Ursprünglich als Sammelplatz für Waffen gedacht, diente er u. a. dem Militär als Pulvermagazin und wurde später an verschiedene Gewerbetreibende vermietet. Heute wird der Turm vom benachbarten Gymnasium für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Erbaut 1545, blieb es als einziges von insgesamt fünf Stadttoren erhalten. Bis 1684 läutete hier eine so genannte Bergglocke zum Schichtwechsel. Nach 1684 kam sie in den Kirchturm. Die Außenseite des Tores zeigt noch die Falze für das frühere Fallgitter. Im Tordurchgang sind Ringe für das innere und äußere Tor zu sehen, an denen die Torangeln befestigt waren. Das an das Tor angebaute, heutige Schnitzerheim, diente als Wachstube. Die Wächter patrouillierten auf der Stadtmauer und es gab, jahreszeitlich bedingt, unterschiedliche Öffnungszeiten der Stadttore. Der Torturm enthält vier Etagen. Sie beherbergten von 1966 bis 2006 ein Heimatmuseum, das sich seitdem als Museum sächsisch-böhmisches Erzgebirge im Bergmagazin befindet. Heute wird der Turm für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Die Stadtmauer der Bergstadt Marienberg wurde erst zwischen 1541 und 1566 errichtet und folgte sowohl im Süden als im Norden nicht dem ursprünglichem Stadtgrundriss. Ihr vorgelagert waren wassergefüllte Gräben. Die heute nur noch auf kurze Distanz am Zschopauer Tor und am Roten Turm erhaltene Stadtmauer wurde aus einheimischen Bruchsteinen mit Kalk aufgemauert und besaß zur Stabilisierung an der Stadt zugewandten Seite Schwippbögen. Im 19. Jahrhundert wurde der größte Teil der Stadtmauer, drei der Stadttürme und vier Stadttore abgebrochen. Von den ehemals fünf in die Längsseiten der Marienberger Stadtmauer eingebauten Stadttoren ist nur das 1545 erbaute Zschopauer Tor erhalten. Der Rote Turm ist der letzte erhaltene Stadtturm der Marienberger Stadtmauer.
Die Bergmagazine des Erzgebirges waren eine Besonderheit in den Städten. Sie dienten der Versorgung der Bergleute und ihrer Familien vor allem mit Lebensmitteln. Das Bergmagazin Marienberg entstand zwischen 1806 und 1809 als massiver, viergeschossiger Bruchsteinbau mit einem schiefergedeckten Krüppelwalmdach. Das Magazingebäude wurde später sowohl als Speichergebäude für Militär als auch für gewerbliche Zwecke genutzt. In den Jahren 2002 bis 2006 erfolgte der denkmalgerechte Ausbau des historischen Bergmagazins zum deutsch-tschechischen Kulturzentrum. Die beachtliche innere Holzkonstruktion, aber auch die Kubatur der Räume konnte beim umfassenden Ausbau in wesentlichen Teilen erhalten werden. Damit ist das Marienberger Bergmagazin als einziges Bergmagazin im Erzgebirge weitestgehend im ursprünglichen Zustand erhalten.
Es ist das wohl älteste, in seinen Grundmauern noch original erhaltene Wohngebäude der Stadt und der Typ eines einfachen Bergarbeiterwohnhauses des 16. Jahrhunderts. Erbaut wurde es vermutlich vor 1541. Das schlichte Rundbogenportal mit den Sitznischen ist den Renaissanceportalen wohlhabender Bürger nachgestaltet. Das vorherige Schindeldach erhielt 1934 eine Blecheindeckung, die vor Funkenflug schützen sollte. Im Rahmen der grundhaften Sanierung 2005 und 2006 wurden unter anderem Anbauten der letzten 150 Jahre entfernt, die originale Holzdecke aus dem 17. Jahrhundert in der Stube im Erdgeschoss restauriert, eine alte Schwarzküche wieder aufgebaut und das Schindeldach erneuert. Seinen Namen erhielt das Häuschen von zwei ursprünglich 1775 von Bergmann Benjamin Pöschel gepflanzten Linden. Nachdem im Herbst 2002 ein Sturm den unteren Baum umlegte und der obere im Februar des darauffolgenden Jahres gefällt werden musste, stehen seit April 2003 diese beiden Winterlinden.
Das von außen schmucklose und unscheinbare Bürgerhaus befindet sich in der Reihenbebauung der Zschopauer Straße. Dieses ursprünglich mit einem hohen Satteldach versehene Haus wurde straßenseitig um ein drittes Stockwerk erhöht. Das in vier Achsen gegliederte Haus weist bereits durch die großen und ungleichmäßigen Fensterabstände auf ein hohes Alter hin. Dieses Alter wird durch das im Erdgeschoss vorhandene beeindruckende spätgotische Netzgewölbe bestätigt. Im 16. Jahrhundert ist als Hausbesitzer ein Marienberger Zehntner bekannt.
Beide Gangzüge gehören durch ihre entlang des Ganges perlschnurartig aufgereihten Halden zu den beeindruckenden Sachzeugen des Marienberger Bergbaus. Dabei markiert jede der Halden den Standort eines oder mehrerer Tagesschächte. Nicht alle der vormals existenten Halden sind noch vorhanden. Hinsichtlich ihrer bedeutenden Größe weicht die Halde des Rudolph Schachtes, unmittelbarsüdlich an der Lautaer Hauptstraße gelegen,von den anderen Halden ab. Der Schacht hatte sich seit dem 19. Jahrhundert zur zentralen Schachtanlage auf Lautaer Flur entwickelt. In den beiden später vereinigten Gruben, konnte zwischen 1552 und 1563 annähernd 0,8 t Silber gewonnen werden. Im Carl Schacht, unmittelbar auf dem Bauer Morgengang, unweit des Lautaer Teichesgelegen, wurde durch Kunstmeister JOHANN FRIEDRICH MENDE 1777 die dritte Wassersäulenmaschine im Marienberger Revier installiert. Es sollte noch ein weiteres halbes Jahrhundert bis zu einer neuen intensiven Bergbauaufnahme des alten Schachtes dauern.
Zentrales Gebäude der Sachgesamtheit Sauberger Haupt- und Richtschacht ist das Schachthaus. Das dreigeschossige Gebäude wurde im Zuge der Abteufung des Haupt- und Richtschachtes 1855 errichtet und mehrmals umgebaut. Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss bestehen aus verputztem Ziegelmauerwerk. Das zweite Obergeschoss sowie die Giebel sind in Fachwerkbauweise errichtet und zum Teil ausgefacht. Das Fachwerk wurde später mit Holz verschalt. Diese Verschalung ist heute mit Kunstschiefern beschlagen. Das Satteldach des Gebäudes wurde 1964/65 um eine Fördergerüstumhausung erweitert. Das ursprüngliche Fördergerüst wurde durch ein moderneres Gerüst ersetzt, welches 1966 in Betrieb genommen wurde.
Das Haldengelände befindet sich westlich des Sauberger Haupt- und Richtschachtes und repräsentiert nur einen kleinen Bereich der ursprünglich unbewachsenen, den größten Teil des Sauberges einnehmenden Haldenlandschaft. Diese umfasste eine Vielzahl von Abraumhalden, welche vor der Betriebszeit des Sauberger Haupt- und Richtschacht entstanden sind. Die Anordnung der Halden war typisch für die Haldenlandschaft des Sauberges vor der Anlage der Richtschächte. Aktuell ist das Haldengelände durch natürlichen Anflug stark bewachsen.
Bei der Ruine aus Bruchsteinmauerwerk handelt es sich um die ehemalige Morgenröther Scheidebank, die bis um 1825 in Betrieb war. 1872 erfolgte ein Umbau der Scheidebank zu einem Erzvorratshaus, das 1925 bis auf die heute noch sichtbaren Grundmauern abgebrochen wurde.
Das Kulturhaus ist das flächenmäßig größte und das jüngste Gebäude der Sachgesamtheit Sauberger Haupt- und Richtschacht. Die Einweihung erfolgte 1952. Die Eingangssituation und das darüber befindliche Treppenhaus sind dem Gebäude leicht vorgesetzt. Die Fenster des Treppenhauses sind groß gehalten und werden im Erdgeschoss durch drei Türen ergänzt. Der gesamte Vorbau präsentiert sich unverputzt im grauen Ziegelmauerwerk. Die Fenster- bzw. Türrahmen sind rot. Das Kulturhaus zeigt zwei weitere Besonderheiten. Gegenüber dem Eingang befindet sich im Erdgeschoss ein wandfüllendes Sgraffito mit bergmännischem Motiv. Die zweite Besonderheit befindet sich im Obergeschoss. Hierbei handelt es sich um einen original erhaltenen Kultursaal. Das Dach des Kulturhauses ist einseitig (Südostseite) mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet worden. Die Dachfläche wurde bei der Sanierung mit schwarzem Schiefer gedeckt.
In dem Gebäude befinden sich heute das Museum des Besucherbergwerkes und das Café „Sauberg Klause“. Erbaut wurde es im Jahr 1916 als Schlosserei oder Schmiede, später wurde es als Lager und Verwaltungsgebäude genutzt. Das eingeschossige Gebäude verfügt straßenseitig über eine regelmäßige Fensteranordnung mit zwei verschiedenen Fenstertypen, ergänzt durch einen Eingang mit vorgesetzter Treppe. An der Südseite befinden sich ein Eingang mit zweiflügeliger Holztür und Holzummantelung. Straßenseitig besitzt das Walmdach des Gebäudes vier Dachgaupen sowie eine Schleppgaupe.
Bei dem um 1950 errichteten Pförtnerhaus handelt es sich um ein eingeschossiges, kleines Gebäude. Das Flachdach des Gebäudes ist mit Dachpappe gedeckt.
Das Trafohaus wurde um 1912 erbaut, um die erste elektrische Fördermaschine mit Strom zu versorgen. Heute ist in dem Trafohaus die Netzanschlussstelle des Besucherbergwerkes untergebracht. Das Trafohaus besteht aus zwei Gebäudeteilen. Der markante, gemauerte Turm hat einen quadratischen Grundriss. Er hat keine Fensteröffnungen und ist mit einem pyramidenförmigen, mit schwarzen Schiefern gedeckten Dach abgeschlossen. Bei dem zweiten Gebäudeteil handelt es sich um ein eingeschossiges Bauwerk mit einem Satteldach. Das Gebäude hat in der Südseite zwei zweiflügelige Metalltüren. Zugang zum Trafohaus erhält man durch den Eingang auf der Nordseite.
Das Gebäude für die Elektrowerkstatt, die Grubenwehr und die Grubenleitung schließt sich nördlich an die Kaue III an. Das Erdgeschoss der Werkstatt ist in der Nord-Süd-Ausdehnung etwas breiter ausgeführt als das der anderen Gebäude. Das flache Satteldach ist mit Dachpappe gedeckt und hat kleinere Dachaufbauten.
Bei dem Bergarbeiterdenkmal handelt es sich um ein turmartiges Bauwerk. Es wurde 2001 durch die Berggrabebrüderschaft in Bruchsteinbauweise neu errichtet. Nachempfunden wurde es dem ehemaligen Oswald-Barthel-Turm, der von 1928 bis 1985 auf dem Gelände stand. Im Turm sind Gedenktafeln für verunglückte Bergleute des Ehrenfriedersdorfer Bergbaureviers angebracht, die auf den Tafeln namentlich genannt werden.
Der Röhrgraben ist einer der ältesten Kunstgräben des erzgebirgischen Bergbaus. Sein Bau fällt in die zweite Hälfte des 14. Jhrdts. Auf einer Länge von 5,5 km hat er ein Gefälle von ca. 24 m. Er verläuft im oberen Bereich durch den Greifensteinwald. Danach ist der Röhrgraben teilweise verrohrt und verläuft in nordwestliche Richtung zum Sauberg. Vom Sauberg aus führt ein etwa 500 m langes Grabenstück ins Seifental. Dieser Bereich des Grabens wurde später verfüllt. Der Röhrgraben diente der Wasserversorgung von Pochwerken, Wäschen und der Ehrenfriedersdorfer Zinnhütte sowohl am Sauberg als auch im Seifenbachtal. Durch Georgius Agricola (1494-1555) ist außerdem die Versorgung des Ehrenfriedersdorfer Kunstgezeuges mit Wasser überliefert. Bis zur Einstellung des Bergbaus in Ehrenfriedersdorf 1990, führte der Röhrgraben auch das Wasser an die Zinnaufbereitung und war damit der älteste noch betriebene Kunstgraben Deutschlands. Von 1999 bis 2002 erfolgte die denkmalgerechte Instandsetzung.
Das Westtor ist der markanteste Zugang zum Areal der Saigerhütte. Ursprünglich wurde nach dem letzten Brand der angrenzenden Gebäude im Jahr 1675 bei diesem Zugang zum Hüttenareal ein Torwächterhaus mit einer Durchfahrt errichtet, dieses aber 1856 wieder abgetragen. Stattdessen erbauten die Sächsischen Kupfer- und Messingwerke F.A. Lange ein Schmucktor. Zwei im Kopfbereich gegliederte Bruchsteinsäulen besitzen auf dem Zeltdach mit einer Kugel versehene Kupferspitzen. Der beide Säulen verbindende Torbogen mit Zinnenschmuck besitzt ein kleines Satteldach. Das Tor selbst ist ein zweiflügeliges Holztor. An den Säulen befinden sich zwei eingesetzte, mit Voluten geschmückte gekrönte Wappensteine. Der südliche Stein enthält die Inschrift: „GEGRVNDET 1537 VON HANNS LIENHARDTAVS ANNABERG ERKAVT 1567 VONCHURFVRST AVGVST“.
Mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks wurde die alte Kraftzentrale, das Lichthaus, zum Wohnhaus umgebaut. Das Gebäude steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Bau der 1895-1905 errichteten Kraftzentrale des Werkes. Der Bau der Energieversorgungsanlage ermöglichte zum einen die Versorgung des Werkes und teilweise auch der Umgebung mit Strom. Das eingeschossige Gebäude weist einen Natursteinsockel, Rundbogenfenster sowie ein flaches Satteldach auf und wird derzeit weiterhin als Wohnhaus genutzt.
Das Zimmerhaus und die Hüttenschule sind durch einen Zwischenbau verbunden. Das rechtwinklig angelegte, ziegelgedeckte Satteldach des Zwischenbaus, verbindet das Satteldach des Zimmerhauses und das Walmdach der Schule in gleicher Trauf- und Firsthöhe. Die Dächer weisen verschiedene Dachaufbauten, wie Schleppgaupen und Fledermausgaupen, auf. Sowohl das Zimmerhaus mit Fleischbank als auch die angrenzende Schule wurden um 1612 errichtet. Der ältere Bauteil wurde 1537 als Stallhaus errichtet und später als Wohnhaus des Lehrers und somit gleichzeitig als Schule genutzt. Am Gebäude befindet sich eine Jahrestafel von 1627. 1873 erfolgte ein Umbau des Erdgeschosses der alten Zimmerei zum Wagenschuppen. Im Erdgeschoss des Zimmerhauses im südlichen Bereich hatte der Fleischhauer der Saigerhütte sein Domizil.
Das Wohnhaus des Richters Christoph Lange wurde nach der im Schwellenbalken des Fachwerks vorhandenen Datierung 1611 erbaut. Die Balken weisen eine Verzierung mit Schiffchenkehlen auf. Das zweigeschossige Haus mit den originalen kleinen Fensteröffnungen wurde im Untergeschoss massiv und im Obergeschoss in Fachwerkbauweise errichtet. Das westliche Fachwerk wurde in späterer Zeit durch eine massive Mauerung ersetzt. Das Fachwerk zeichnet sich durch durchgängige Kopf- und Brustriegel sowie durch teilweise erhaltene, einfache Andreaskreuze aus. Es ist mit einem ziegelgedeckten Satteldach versehen.
Die Hüttenschänke gehört zu den repräsentativsten Gebäuden auf dem Areal. Bei ihr handelte es sich im Ursprung um das Herrenhaus des Kupferhammers, das gleichzeitig für den Schichtmeister als Wohnhaus diente. Mit dem Bau eines eigenen Schichtmeisterhauses wurde es nach 1568 als Hüttenschänke genutzt. Die Saigerhütte besaß eine eigene Schankgerechtigkeit. Bei der vermutlich im 16. Jhrdt. Hüttenschänke, handelt es sich um ein zweigeschossiges Gebäude mit massivem Erdgeschoss, einem in Fachwerkbauweise errichteten Obergeschoss und einem teilweise ausgebauten Dachgeschoss. Das schiefergedeckte, leicht überstehende Satteldach besitzt beidseitigje eine Schleppgaupe mit sechs bzw. siebenFenstern. Oberhalb des südöstlichen Giebelsbefindet sich der mit Kupferblech beschlagenebarocke Glockenturm mit Laterne und der Hüttenglocke aus dem 19. Jahrhundert .Am Giebel unmittelbar unter dem Glockenturm befindet sich das prächtige, mit Blattgold ausgelegte Zifferblatt der Uhr der Saigerhütte.
Das sogenannte Haus des Anrichters gehört zu den markanten und großen Gebäuden innerhalb des Saigerhüttenareals. Das Haus ist zweigeschossig und kann in ein Haupt- und ein nordwestliches Nebengebäude unterschieden werden. Beide Gebäude sind zweigeschossig und haben jeweils ein mit verschiedenen Gaupen und Dachhäuschen ausgebautes Satteldach. Während das Erdgeschoss beider Gebäude massiv aufgemauert ist, weisen die Obergeschosse bzw. die Giebel Fachwerk auf. Bei dem Umbau des Anrichterhauses und des angrenzenden Kupferlagers, wurde das mit einem Erker und runden Fenstern im Erdgeschoss ausgestattete Nebengebäude unter Verwendung älterer Bausubstanz des vormaligen Kupferlagers, erbaut. In diesem wurde ursprünglich das zum Verkauf bestimmte Garkupfer eingelagert. Die Grundsubstanz des Anrichterhauses und des Kupferlagers geht aufdie Zeit um 1586 zurück.
Das Arbeiterwohnhaus ist ein einstöckiges massiv errichtetes Gebäude mit einem hohen Walmdach. Das schindelgedeckte leicht überkragende Dach besitzt als Dachaufbauten mehrere Fledermausgaupen. Die Giebel des Hauses sind mit Brettern beschlagen. Die Fenster- und Türöffnungen besitzen die vermutlich ursprüngliche aus der Erbauungszeit des Hauses stammende Anordnung. Sie sind durch Putzfaschen hervorgehoben. Zwischen dem Arbeiterwohnhaus und dem nordwestlich gelegenen Haus des Anrichters befindet sich der von der Langen Hütte herkommende und ursprünglich in den ehemaligen Hüttenteich des Garhauses einmündende Wassergraben.
Bei diesem Gebäude handelt es sich um ein weiteres kleines eingeschossiges Hüttenarbeiterhaus mit etwa 80 qm Grundfläche. Dieses Wohnhaus weicht von seiner baulichen Anordnung von den anderen Arbeiterwohnhäusern ab, denn es ist zur Hüttendurchfahrt giebelständig. Gleichzeitig steht aber damit das Haus mit seiner Längsseite parallel zum östlich vorbeiführenden Wassergraben, dem Abzugsgrabender Langen Hütte. Das Haus ist durchneue große und nicht der originalen Aufteilungentsprechende Fenster, möglicherweise auch durch den asymmetrisch angeordneten Hauszugang verändert. Das Satteldach des Gebäudes ist ebenso wie die Giebel mit Asbestschindeln versehen und besitzt kleine Schleppgaupen.
Die kleinen Häuschen der Hüttenarbeiter wurden bereits mit der Gründung der Saigerhütte angelegt, damit die Fachkräfte ortsansässig blieben. Das war notwendig, da die Hütte nicht durchgehend produzierte. In den Inventurlisten 1567 werden 8 Arbeiterwohnhäuser genannt. Sie befanden sich – wahrscheinlich aus Gründen der Sicherheit und des Brandschutzes - neben Produktionsbauten. Bei dem sogenannten Seiferthäuschen handelt es sich um ein kleines, eingeschossiges Gebäude mit einer Grundfläche von etwa 60 m². Das Haus besitzt auf beiden Längsseiten je zwei Fenster- und eine Türöffnung und an den Giebelseiten je eine Fensteröffnung im Erdgeschoss und im Dachgiebel. Das Haus hat ein schindelgedecktes Walmdach mit einem Ochsenauge auf der Südseite. Das im Hausinneren vorhandene Fachwerk lässt vermuten, dass das Haus ursprünglich vollständig in Fachwerkbauweise errichtet war.
Das Arbeiterwohnhaus soll ebenfalls in seinen Grundzügen aus dem 16. Jahrhundert stammen. Es gliedert sich in die Reihe der benachbarten Wohnhäuser entlang der durch das Hüttenareal führenden Straße ein. Während der Habitus der Gebäudehülle dem Original entsprechen dürfte, haben Umbaumaßnahmen den Charakter des Gebäudes stark verändert. Dazu gehören Änderungen der Aufteilung, der Größe und der Art der Fenster, ein neuer Anbau mit Schleppdach an der Rückseite des Gebäudes, das große mit Dachpappschindeln gedeckte Satteldach und nicht zuletzt die Farbgebung des Gebäudes. .
Nördlich der Arbeiterwohnhäuser und südöstlich vom Garhaus befindet sich, noch innerhalb des durch die Hüttenmauer eingeschlossenen Areals, die Hüttenschmiede. Bei dieser handeltes sich um ein zweistöckiges Gebäude, das im Erdgeschoss massiv aufgemauert und im Obergeschoss in Fachwerkbauweise erbaut worden war. Der östliche Giebel ist durchgängig aufgemauert, der westliche Giebel war mit Schiefer verblendet. Die Schmiede besaß ein ziegelgedecktes Satteldach. Dieses wurde 2008 einschließlich der Giebel abgetragen. Die Schmiede wurde bis 1867 genutzt und nachfolgend als Wohnhaus umgebaut.
Das Treibehaus gehörte ursprünglich, neben der Langen Hütte und der Garhütte, zu den wichtigen Hüttengebäuden beim technologischen Gesamtprozess des Saigerns und der Weiterverarbeitung der Produkte insbesondere der Weiterverarbeitung des beim Saigerprozess nunmehr an Blei gebundenen Silbers. In der Treibehütte befand sich ein großer Treibeherd, der von zwei Blasebälgen die zum Treiben erforderliche Luft erhielt. Der Antrieb beider Bälge erfolgte durch ein Wasserrad. Im Treibehaus befanden sich neben verschiedenen Aufbewahrungskammern ein Laboratorium, eine Badestube, zeitweise auch die (Kupfer-) Münzstätte der Saigerhütte. Mit der Einstellung des Saigerverfahrens entfiel der Treibeprozess und das Gebäude wurde als Lager, ab 1886 als Gießerei genutzt. Bei einem Brand im Jahre 1903 wurde das Treibehaus eingeäschert und an seiner Stelle nachfolgend ein neues modernes Gießereigebäude erbaut.
Die im Jahr 1562 neu errichtete Lange Hütte bildete das technologische und architektonische Zentrum der Saigerhütte. Das eingeschossige Gebäude hatte eine Länge von 36 m und eine Breite von 21 m. An der nördlichen Seite der Langen Hütte war das Probiergebäude angebaut, in dem man die zu verarbeitenden Rohmaterialien auf ihre Metallgehalte untersuchte. Weitere Anbauten enthielten eine Gestübekammer, Röststadel sowie Radstuben. Drei unmittelbar im Gebäude vorhandene Wasserräder betrieben mit ihren langen Wellen die Blasebälge für fünf Schachtöfen und zwei kleinere Garherde. An der östlichen Gebäudewand befanden sich ein Darrherd und fünf Saigerherde. 1952/53 wurde die Lange Hütte bis auf die Grundmauern abgebrochen. Zur Veranschaulichung der in dieser Hütte eingesetzten Technik und der technologischen Prozesse des Saigerverfahrens erfolgte später die Rekonstruktion verschiedener Einrichtungen, u.a.verschiedener Ofentypen und Gebläse weitgehend an ihren originalen Standorten.
Östlich der Langen Hütte befanden sich ein großes und ein kleines Kohlhaus. In diesen Speichergebäuden wurden die großen bei den verschiedenen Hüttenprozessen benötigten Mengen Holzkohle trocken gelagert. Die östlichen Mauern der Kohlhäuser dienten gleichzeitig als Hüttenmauer in diesem Areal. Die Grundmauern des großen Kohlhauses sind äußerlich kaum noch erkennbar, da sie beim Umbau zu einem Freizeitzentrum (u.a. Bowling-und Kegelbahn, Schießstand) einbezogen wurden.
Das einfache, später mehrfach veränderte, umgebaute und erweiterte Gebäude der Alten Faktorei wurde im Jahr 1604 als Wohnhaus für den Faktor der Saigerhütte HIERONYMUS EYMER, errichtet. War der Gebäudekomplex ursprünglich wie eine kleine Hofanlage angelegt, sind heute noch das nordöstliche Haupt- und das sich daran direkt anschließende Nebengebäude erhalten. Bei der Alten Faktorei handelt es sich um ein zweigeschossiges, heute massiv aufgemauertes unterkellertes Gebäude mit einem mit Dachpappschindeln gedeckten Satteldach mit Schleppgaupen. Der bereits genannte ältere Anbau besitzt ein abgewalmtes Dach. Der wesentlich jüngere zweietagige, südöstliche Anbau besitzt ebenfalls ein Satteldach, das aber die Firsthöhe des Hauptgebäudes nicht erreicht. Den Hauptzugang des erhöht liegenden Erdgeschosses erreicht man über eine Freitreppe an der nordöstlichen Längsseite des Gebäudes. Seit dem Jahr 1848 wurde das Gebäude bis 1886 als neue Schule genutzt.
Südlich der großen Scheune steht das große, äußerlich unscheinbare Stallgebäude mit einer Grundfläche von nahezu 540 qm. Es besitzt ein flaches mit Dachpappe gedecktes Satteldach. Im Inneren des Stallgebäudes fanden gusseiserne Säulen als tragende Elemente Verwendung.
Das ursprüngliche, später die Faktorei beherbergende Herrenhaus, ist gegenwärtig das dominierende Gebäude des gesamten Hüttenkomplexes. Die untere der drei Ebenen des Dachgeschosses wurde zu Wohnzwecken ausgebaut. Beidseitig wurde deshalb das Dach mit in zwei Ebenen liegenden Schleppgaupen versehen. Das zentrale Gebäude wurde um 1560 unter der Familie UTHMANN errichtet, später mehrfach umgebaut. Nach dem Erwerb der Saigerhütte durch den sächsischen Landesherrn wurde das Gebäude umgebaut und beherbergte nunmehr die Gemächer der kurfürstlichen Familie und ihrer Bediensteten. An eine erste Erweiterung des Herrenhauses unter KURFÜRST CHRISTIAN erinnert über dem Eingang an der Ostseite des Herrenhauses die Replik einer von zwei Hüttenleuten gehaltenen auf 1586 datierten kursächsischen Wappentafel und die darunterstehende Inschrift. Das Haus diente gleichermaßen als Faktor- und Wohnhaus des Faktors und wurde gleichzeitig als Lager genutzt.
Das zentrale Areal der Saigerhütte unter anderem mit der Langen Hütte, der Treibehütte, dem Herrenhaus und der Hüttenschänke war ursprünglich mit einem hölzernen Zaun, später mit Palisaden gesichert. Dass dieser Schutzwall in Kriegszeiten unzureichend war, zeigte sich bei den Ereignissen des Dreißigjährigen Krieges. Aufgrund dieser Erfahrungen wurde im Zeitraum zwischen 1656 und 1694 eine insgesamt 1019 m lange und etwa 2,1 m hohe mit Schießscharten ausgestattete Mauer aus Bruchsteinen errichtet. Von dieser Mauer haben sich Teile im Nordwesten zwischen dem Westtor und dem Garhaus, im Osten im Bereich des Osttores und der Hüttenschmiede sowie im Bereich der Hüttenpforte östlich der Neuen Faktorei, beim Herrenhaus erhalten. Über gesicherte Toranlagen gelangte man zur Saigerhütte. Durch die sogenannte Hüttenpforte gelangte man auf dem Grabensteig vom Herrenhaus zum Unteren und Oberen Hüttenteich.
Im Jahr 1580 wurde unter dem Faktor Heinze ein altes Hammerhaus, der sogenannte Kleine Hammer, zum Brauhaus umgebaut. Die Brau und Schenkgerechtigkeit gehörte seit der Gründung der Saigerhütte zu den erteilten Privilegien. Mit der Reprivatisierung der Saigerhütte 1873 wurde das Brauhaus zum Zimmerhaus umgebaut. Das Brauhaus zeigt sich als eingeschossiges, mit einem ziegelgedeckten Satteldach ausgestattetes Gebäude, dessen östlicher in Fachwerkweise ausgeführter Giebel im Winkel von beinahe 45° zur Traufseite des Gebäudes steht. Südöstlich des Gebäudes befindet sich ein eingeschossiger Anbau mit einer Grundfläche von etwa knapp 150 qm. Nordöstlich vom Brauhaus befand sich das abgerissene Pochwerk der Saigerhütte.
Das Kutscherhaus gehört zu den jüngeren Gebäuden innerhalb des von der Hüttenmauer eingeschlossenen Geländes. Es besitzt einen L-förmigen Grundriss und ist eingeschossig mit ausgebautem Dachgeschoss erbaut. Die aneinanderstoßenden beiden Gebäude besitzen zwei schiefergedeckte überstehende Satteldächer mit Schleppgaupen. Das heute als Wohnhaus genutzte Gebäude wurde im Jahr 1907 errichtet. Der heute umgenutzte Wagenschuppen befand sich dem Haus gegenüber.
Die Elektroenergiezentrale wurde in den Jahren1905 /06 erbaut. Die Energiezentrale nutzte zwei Francisspiralturbinen mit entsprechenden Generatoren zur Elektroenergiegewinnung. Das von Rothenthal herbeigeführte Aufschlagwasser wurde durch eine Rohrleitung vom Lichthaus unter dem Unteren Teich den Turbinen zugeführt. Für wasserarme Zeiten stand eine Lokomobile der Firma Lanz mit einer Leistung von 120 / 180 kW zur Verfügung. Für die Dampfanlage wurde der heute gekürzte Schornstein erbaut. Die gesamte Energiezentrale umfasst eine Fläche von mehr als 650 qm und weist die typische Industriearchitektur der Zeit vom Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Verwendung von Klinkern als Schmuckelemente, Bogenfenster mit Eisenrahmenfenstern, flache Satteldächer auf. Zwar genügte die Energiegewinnung zur Versorgung der umliegenden Gebäude und Industrieanlagen mit Kraftstrom, für den Antrieb der energieintensiven Walzgerüste nutzte man auch weiterhin Dampf- und Wasserkraft.
Das Wasserversorgungssystem der Saigerhütte kann im Wesentlichen in eine Nutzung von Wasser aus der Flöha oder aus der Natzschung unterschieden werden. Aufgrund der Morphologie einerseits und des beachtlichen Wasserangebots andererseits, gab es genügend Aufschlagwasser für die technischen Anlagen der Saigerhütte. Das Wasser der Natzschung wurde an verschiedenen kleineren Wehranlagen entnommen und über Kunst- oder Aufschlagwassergräben den Kraftmaschinen zugeführt. Die gebräuchlichsten Kraftmaschinen waren Wasserräder. Sie trieben im Hüttengelände die zahlreichen für unterschiedlichste Prozesse notwendigen Blasebälge an. Bei ihnen handelte es sich meist um Kastengebläse. Außerdem betrieben Wasserräder über Daumenwellen beispielsweise die Schwanzhämmer der Hammerwerke, Pochwerke oder andere technische Einrichtungen. Der Wasserspeicherung zur Aufschlagwasserversorgung in niederschlagsarmen Zeiten diente das in Kunstteichen, hier Hüttenteiche genannt, gespeicherte Aufschlagwasser. Man unterschied den Oberen- und den Unteren Hüttenteich. Ein dritter, zu Beginn des 20. Jahrhunderts verfüllter Kunstteich befand sich zwischen den Arbeiterwohnhäusern und dem Garhaus. Das Wasser konnte in verschiedene Kunstgräben abgeschlagen und den jeweiligen Verbrauchern zugeführt werden. Die Mehrzahl der Gräben hat sich im Gelände erhalten, ein Teil der Gräben, insbesondere auf dem Areal der Saigerhütte, ist heute wasserfrei.
Der Faktoreiteich ist der größte der drei Hüttenteiche. Er hat eine Breite von nahezu 150 m und eine Länge von etwa 100 m. Etwa in der Teichmitte befindet sich eine künstlich angelegte Insel.
Westlich des Unteren Hüttenteiches, unmittelbar am oberen Hüttengraben, unweit des oberen Hüttentores, befindet sich ein bauhistorisches Kleinod, die Laube des Saigerhüttenfaktors AUGUST ROTHE. Die aus Holz erbaute und mit einem kupfergedeckten Zeltdach versehene Laube besitzt eine Grundfläche von gerade einmal 16 qm. Im Inneren der Laube finden sich verschiedene Psalmenzitate und die teilweise restaurierte originale Farbgestaltung unter der Verwendung einheimischer Kobaltfarben.
Der um 1534/37 erbaute und heute als Althammer bezeichnete Kupferhammer befindet sich außerhalb und östlich der in diesem Gebiet erhaltenen Hüttenmauer. In den Jahren 1958-1960 erfolgte die Instandsetzung der technischen Ausstattung des Hammers unter Verwendung der Ausrüstung vom Neuhammer. Die technische Ausstattung besteht aus drei, von einem Wasserrad über eine Nockenwelle angetriebenen, Schwanzhämmern. Ein zweites Wasserrad betätigt über Gestänge den Blasebalg. Die Radstuben befinden sich an der Ostseite des Gebäudes. Unmittelbar über dem Schmiedefeuer befindet sich die bis in Firsthöhe geführte, mit einer Krone versehene markante Schmiedeesse des Althammers. Der Hammer diente bis 1914 zur Herstellung von Kupferblechen und deren Verarbeitung zu Gebrauchsgegenständen, zu denen Schalen, Kessel verschiedenster Art zählten. Seit seiner Wiederherstellung 1960 wird er als museale Schauanlage genutzt.
Der Ausgangspunkt der Entstehung der Hüttenmühle geht auf die Anfänge der Saigerhütte zurück. Als Erbauer wird 1537 Christoph UTHMANN genannt. Die Hüttenmühle besaß ursprünglich drei Mahlgänge. Im Lauf der Geschichte wurde die Hütte mehrfach durch Brände, Hochwasser oder bei Kriegsereignissen zerstört oder beschädigt und nachfolgend wieder aufgebaut. Die Mühle wurde als Pachtmühle betrieben und erst nach 1945 zu Wohnzwecken, ab 1986 zu einem Wohnhaus mit Café ausgebaut. Die Mühle zeigt sich heute als ein massiv aufgeführtes Gebäude mit einem Satteldach und ausgebautem Dachgeschoss. An der nördlichen Gebäudeseite befindet sich ein zweigeschossiger ebenfalls mit einem Satteldach versehener Anbau.
Das Garhaus der Saigerhütte Olbernhau-Grünthal befindet sich nur wenige Meter westlich der Hüttenmühle, außerhalb der Hüttenmauer. Sein Aufbau geht ebenfalls in die Anfangszeit der Saigerhütte zurück, denn erbaut wurde das Garhaus unter der Familie UTHMANN um 1560. Der Prozess des Garens wurde davor in der Langen Hütte durchgeführt. Das Garhaus war mit einer Grundfläche von annähernd 280 qm eines der größten Gebäude der Saigerhütte. Nach der Einstellung des Saigerbetriebs wurde das Gebäude als Raffinierhütte, später auch als Drahtzieherei und als Werkstatt, gegenwärtig als Verkaufsstelle genutzt. Diese veränderten Nutzungen führten auch zum mehrmaligen weitgehenden Umbau des Gebäudes. Das Gebäude zeigt sich heute als eingeschossiges Bauwerk mit einem mächtigen Satteldach, das durch eine Aufstockung der südlichen Gebäudehälfte in ein Schleppdach (mit einem Dachhäuschen) abgeändert wurde. An die nördliche Giebelwand wurde ein Nebengebäude angebaut.
Der ebenfalls in seiner Grundsubstanz aus dem 16. Jahrhundert stammende Neuhammer befindet sich linksseitig der Flöha. Seine Inbetriebnahme erfolgte 1586. In einer der Flöha zugewandten Radstube befanden sich zwei Wasserräder von etwa 8,5 m Durchmesser. Ein Wasserrad betrieb die drei unterschiedlich großen Schwanzhämmer, ein zweites Wasserrad betätigte den doppelten Blasebalg am Schmiedefeuer. Ein zweiter kleinerer Blasebalg wurde manuell betätigt. Er diente zum Anwärmen kleinerer Schmiedestücke. Ein separater Raum im Erdgeschoss diente ursprünglich als abschließbares Kupferlager. Auf den Ambossstöcken der drei unterschiedlichen Schwanzhämmer befanden sich entsprechende Ambosse. Die noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts betriebsfähige technische Einrichtung des Hammers wurde 1960 in den Althammer umgesetzt. Das obere in Fachwerk möglicherweise erst später aufgestockte Gebäude enthielt neben Verwaltungsräumen auch die Wohnung des Kupferschmiedes.
Den Silberfunden im Erzgebirge ist es zu verdanken, dass Sachsens Wirtschaft im 16. Jahrhundert aufblühte. 1568 durch Kurfürst August I. von Sachsen auf dem Schellenberg errichtet, dokumentiert das Jagdschloss Augustusburg eindrucksvoll den aus dem Bergbau resultierenden Wohlstand. Die…
Im 16. Jahrhundert erlangte die Bindemittelindustrie im Erzgebirge große Bedeutung. Ihre Entwicklung vom Beginn an bis ins 20. Jahrhundert lässt sich am Kalkwerk Lengefeld nach-vollziehen. Der geschlossene Denkmalbestand ist von herausragender Bedeutung und ermöglicht umfassende Einblicke in die…
Der bis heute wasserführende, weitgehend original erhaltene Grüne Graben ist einer der wichtigsten Sachzeugen des Silber- und Zinnerzbergbaus im Gebiet um Pobershau. Er steht beispielhaft für die wasserwirtschaftlichen Anlagen des Marienberger Bergbaugebiets. Im 17. Jahrhundert angelegt, diente der…
Bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vollzog sich in der Gegend um Seiffen der Wandel vom Bergbau zur Holzverarbeitung. Heute ist Seiffen bekannt für sein typisches Holzspielzeug, das mit einer Sonderform des Drechselns, dem Reifendrehen, hergestellt wird. Das Bearbeitungsverfahren…
Als eine der besterhaltenen Papiermühlen und Pappenfabriken Deutschlands steht die Papiermühle Niederzwönitz stellvertretend für Papierherstellung als Zuliefergewerbe für den Bergbau. Mit der Ausweitung der Bergverwaltung und dem sich dadurch bildenden Schriftverkehr begann die Mühle 1568 mit der…
In der Nähe des Zechenplatzes in Bad Schlema befindet sich am nordöstlich aufsteigenden Hang ein steil aufragender rötlicher Fels. Dieser befindet sich auf einer mächtigen tektonischen Tiefenstörung, der sogenannten Gera-Jáchymov-Störung (s. Erläuterungstext Geologie). Sie ist das…
Die repräsentative Wismut-Hauptverwaltung in Chemnitz wurde 1954 im Rahmen der Umwandlung der Sowjetischen Aktiengesellschaft Wismut zur Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft (SDAG) errichtet. Eine zentrale Rolle innerhalb dieses Zentrums besaßen die beiden monumentalen Hauptgebäude aus der Zeit…
Das Bergarbeiterkrankenhaus Erlabrunn steht stellvertretend für die sozialen Einrichtungen, welche im Kontext mit dem Uranerzbergbau im Westerzgebirge geschaffen wurden. Im Mai 1951 als erster Krankenhausneubau in der DDR eingeweiht, verdeutlicht es durch seine Größe die Intensität des…
Die Spitalkirche Allerheiligen wurde vermutlich im Jahre 1516 gegründet. Es handelt sich um das älteste religiöse Fachwerkgebäude im westlichen Erzgebirge, eine einfache Kirche mit einem hohen Giebel oberhalb eines polygonalen Pfarrhofs der mit einer Glockenstube mit Kuppel abschließt. Im Inneren der Kirche sind Grabsteine von bekannten Persönlichkeiten aus dem 16. Jahrhundert erhalten. Neben den Münzmeistern der Königlichen Münze, Schichtmeistern und Bergbauunternehmern wurden hier auch wohlhabende Bürger bestattet. Die Altarbilder stammen aus der Werkstatt von Lucas Cranach und die Wappen deuten auf Heinrich von Könneritz, dem Berginspektor, als Stifter des Altarsbilds hin. Darüber hinaus gibt es im Kirchenraum eine aus der Werkstatt des Dresdner Bildhauers Christoph Walter stammende Skulpturengruppe des Kalvarienberges aus dem Jahr 1544. Nach seiner vollständigen Restaurierung im Jahr1993 wurde die Kirche der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Nachdem König Ludwig II. den Grafen von Schlick im Jahre 1520 das Münzrecht erteilt hatte, wurde in der Oberstadt von Jáchymov neben dem Rathaus das Münzamt eingerichtet. Hier wurde die große Silbermünze geprägt, die nach ihrem Herkunftsort Joachimsthaler Guldengroschen, kurz Thaler, genannt wurde. 1528 kam die Münze in königlichen Besitz. Von 1533 bis 1536 wurde das Gebäude einem Umbau unterzogen. Die Münzprägung endete infolge des Rückgangs der Silbergewinnung im Jahre 1671. Geblieben sind aus dieser Epoche nur noch die Räumlichkeiten des Oberbergamtes und ein für Erzuntersuchungen bestimmter Schmelzofen. 1918 wurde das Objekt zum Sitz der staatlichen Jáchymover Gruben, seit 1964 ist das Stadtmuseum mit der Ausstellung „Jáchymov im Spiegel der Zeit“ untergebracht. Den Eckfirst der Königlichen Münze schmückt ein Erker mit der Jahresangabe der Fertigstellung 1536.
Das Rathaus prägt den oberen Teil der Stadt St. Joachimsthal. Das vierstöckige, an einem steilen Hang erbaute Gebäude besteht aus einem südlichen, einem nördlichen und einem zentralen Flügel mit einem an der Vorderfront positionierten prismatischen Turm, der mit einem oktogonalen Aufbau abschließt. Das Gebäude erhielt seine heutige Form bei Umgestaltungsarbeiten zwischen 1901 und 1902 als im nördlichen und zentralen Flügel ein Stockwerk hinzugefügt und der Turm hochgezogen wurde. Dabei hat es seinen grundsätzlichen Charakter in keiner Weise verloren. Im Erdgeschoss und im Keller sind noch renaissancezeitliche Gewölbe erhalten. Jahrhundertelang war das Gebäude der Sitz der örtlichen Verwaltung der freien königlichen Bergstadt. Im Jahr 1934 beherbergte es die Hauptverwaltung des politischen und gerichtlichen Distrikts von St. Joachimsthal. Heute befinden sich im Gebäude das Rathaus, eine Bibliothek und im Erdgeschoss ein Informationszentrum.
Die St. Joachimskirche ist die erste rein evangelische Kirche im böhmischen Königreich, erbaut zwischen 1534 und 1540. Sie stellt ein bedeutendes Sachzeugnis für die Ausweitung des Protestantismus durch auswandernde Bergmänner nach Zentral- und Nordeuropa dar. Ebenso ist sie ein Sachzeugnis zum Wirken von Johannes Mathesius (1504-1565), Schüler von Martin Luther und Pastor in der Kirche von 1542 an. Eine Sammlung von Predigten, die "Sarepta" oder "Bergpostill" (erschienen 1562) belegt den ersten jemals unternommenen Versuch, die einfache Hörerschaft der Bergleute durch den Bezug zum Bergbau, bzw. zur Bergstadt St. Joachimsthal religiös zu unterrichten. Die Kirche wurde in einem ähnlichen Stil erbaut wie die Stadtkirchen in Most und andere Kirchen in erzgebirgischen Bergstädten Sachsens (Annaberg, Schneeberg und Marienberg). Bei dem katastrophalen Stadtbrand von 1873 wurde die komplette Einrichtung einschließlich des Altars zerstört. Anschließend wurde sie als dreischiffige Kirche nach dem Vorbild eines prominenten Tschechischen Architekten, Josef Mocker, rekonstruiert. Das originale Außenmauerwerk ist noch erhalten, einschließlich des Westportals mit einem Relief vom Gründer der Stadt, Stephan Schlick.
Die Burg Freudenstein liegt außerhalb der Grenzen der Städtischen Denkmalschutzzone auf einem Hügel über dem nordwestlichen Rand der Stadt. Sie wurde zum Schutz der Stadt zwischen 1516 und 1517 von Stephan Schlick erbaut. Berichten zufolge wurden im Jahr 1519 in den Kellern die ersten Joachimsthaler illegal geprägt. Im Jahre 1548 ging sie in königlichen Besitz über und diente als Sitz der königlichen Berghauptmänner, wie u.a. zwischen 1548 und 1558 Bohuslav Felix Hasištejnský von Lobkowicz. Im Jahre 1636, während der Belagerung durch die schwedische Armee, wurde die Burg von der Artillerie erheblich beschädigt und brannte ab. Anschließend wurde sie ihrem Schicksal überlassen und verfiel langsam. Das Mauerwerk des Festungswalls wurde demontiert und als Baumaterial verwendet. Nur die zwei Türme blieben stehen. Ein großer Turm im Nordwesten besteht noch in seiner vollen Höhe von 19 m. Ein kleinerer Turm im Südwesten, 12 m hoch, wurde im 18 und 19 Jh. als Schießpulverlager für den Bergbau genutzt.
Im Rahmen der Uranerkundung wurde von Juli bis September 1952 der 220 m lange Hauptquerschlag des Stolln 1 aufgefahren. Eine bemerkenswerte Leistung für diese Zeit. Der Querschlag erreichte den Altbergbau des Johannes Evangelist Silbergangs, welcher daraufhin zur Erkundung nachverfolgt wurde. Die Erkundungsarbeiten endeten Mitte der 50er Jahre. Da im Stolln Häftlinge arbeiteten waren die Ausgänge vergittert und sind als solche heute noch im Bereich des Besucherbergwerks sichtbar. Die Strecken untertage zeigen verschiedene Ausbauformen (Holz, Stahl, Schraubverbindung), Erzkübel and Gezähe (Bohrer, Bohrhämmer), welche im Uranbergbau nach dem zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen.
Die Fundgrube Einigkeit, 1518 gegründet, ist ein außergewöhnliches Sachzeugnis des Silber- und Uranbergbaus bei St. Joachimsthal. Bis in die Mitte des 19 Jh. war sie eines der Hauptzentren des Silber-, Kobalt- und Wismut-Erzbergbaus. Die Periode des Silberbergbaus ist durch die noch funktionsfähigen Wasserlösestolln dokumentiert, welche während des 16 Jh. aufgefahren wurden: Der St. Barbara Stolln (106 m Tiefe) und der St. Daniel Stolln (148 m Tiefe). Mit einer Länge von mehr als 10 km repräsentiert der St. Barbara Stolln einen der längsten Entwässerungsstolln im böhmischen Erzgebirge. Von 1840 an begann der weltweit erstmalige systematische Bergbau auf Uran im Ergebnis einer stark angestiegenen Produktion uranbasierter Färbemittel. Nicht zuletzt führte Uranerz zur Entdeckung neuer radioaktiver Elemente, dem Radium und Polonium durch M. Curie-Slodowska und P. Curie im Jahr 1898. Der Uranbergbau endete 1964, aber zum Zwecke der Radonheilkuren wird noch immer radonhaltiges Wasser aus einer Tiefe von 500 m nach oben gepumpt und die seit 1518 kontinuierlich betriebene Grube weiter genutzt.
Der Halden- und Pingenzug des Schweizer Silbergangs ist ein herausragendes Beispiel von übertägigen Relikten des Bergbaus aus der ersten Hälfte des 16. Jh. als der Bergbau größtenteils auf flache, nah beieinander liegende Gruben beschränkt war. Mehr als 100 Halden und Schachteinsenkungen folgen dem N-S verlaufenden Erzgang über eine Länge von insgesamt 2,5 km. Damit stellt diese Landschaft das längste zusammenhängende Gebiet von frühmodernen Halden und Pingen in Europa dar. Viele Halden haben trichterförmige Einsenkungen auf der Spitze (1-3 pro Halde) mit einem oberen Durchmesser bis 8 m und einer Tiefe bis 8 m. Sie bilden die Ränder eines einstürzenden Schachtes ab.
Nach dem Bergrecht von Jochachimsthal waren die sogenannten Erkundungsschächte in der Mitte des Feldes einer Schürferlaubnis (84 x 14 m) lokalisiert. An dieses Feld schlossen sich zu beiden Seiten Abbaufelder an (56 x 14 m). Wegen der geringen Größe dieser Zuteilungen waren die Ausbisse des Erzgangs mit hunderten kleinen und nah beieinander liegenden Schächten übersäht. Der Schweizer Erzgang, 1526 entdeckt, war der zweitprofitabelste Gang im Bergbaugebiet St. Joachimsthal. Bis 1589 wurden in 31 Gruben auf diesem Gang rund 30 t Silber gefördert. Nach bergamtlichen Aufzeichnungen hat man die Gänge mit der bloßen Hacke bis in 80 m Tiefe verfolgt.
Der Beginn des Bergbaus in Joachimsthal und die Gründung der Stadt sind sehr eng mit dem im ältesten Teil der Stadt gelegenen Fundgrübner Stolln verbunden. Im Jahre 1516 übernahm Graf Stephan von Schlick, der Besitzer der Herrschaft Ostrov, die weitere Finanzierung der Arbeit. Bereits nach zwei Klaftern Grabens im Fundgrübner Stolln traf man auf reiche Silbererzvorkommen im Fundgrübnergang. Dieser Fund löste in Jáchymov das Silberfieber aus. Das Mundloch des Fundgrübner Stollns befindet sich in einem unbebauten Grundstück neben dem Haus Nr. 496 am Platz der Republik, in der Nähe der barocken Kapelle St. Anna. Das Stollnmundloch ist mit flachem Glimmerschiefer aus der Region ausgebaut und der Eingang mit einem Gitter verschlossen. Derzeit ist der Stolln nicht zugänglich.
Mehr als 130 Erzgänge wurden hier während des 16. Jahrhunderts abgebaut. Neben Gebieten mit einer hohen Dichte von Erzgängen spielte der Hügel zwischen der Eduard und Rovnost Grube eine bedeutende Rolle. Hier befinden sich in großer Anzahl Gangkreuze von N-S und O-W streichenden Gängen, welche ausgehend von dutzenden Schächten abgebaut wurden. Relikte jenes Bergbaus im 16. Jh. erscheinen als gut erhaltene, sich kreuzende Züge von Halden und Pingen über den ehemaligen Schächten, welche entlang der Streichrichtung der Silbererzgänge aufgereiht sind. Die stärkste Ansammlung solcher Halden und Pingen befindet sich an der Kreuzung der Gänge Johann, Georg und Roth.
Um die Bergbautechnik der Elias Silbergrube mit Aufschlagwasser zu versorgen, wurde im Jahr 1540 der Heinzenteich angelegt (Horký rybník). Er umfasst eine Fläche von 5000 Quadratmetern und befindet sich unterhalb des modernen Bergbaukomplexes des ehemaligen Eduard Uranbergwerks (jetzt Biathlon und Wintersport Resort). Der Heinzenteich besitzt einen massiven Damm aus Gestein mit über 6 m Höhe sowie einen unterirdischen Wasserkanal mit Gewölbemauerung zur Entwässerung. Der Teich wurde durch den Elias Bach gespeist und zusätzlich noch durch einen künstlichen Wassergraben, welcher am rechten Hang des Eliastals verläuft.
Ursprünglich wurde das Wasser des Heinzenteichs zum Antrieb der Wasserräder der Elias Grube verwendet. Eine gemauerte Radkammer ist noch zu erkennen. In der Mitte des 19. Jh. wurde ein neuer Wasserkanal am linken Hang des Eliastals angelegt. Dieser verband den Heinzenteich mit dem Wassereinlass der Werner-Grube, um die Fördereinrichtung und Entwässerungspumpen zu bedienen. Danach wurde das Wasser unterirdisch auf dem Niveau des Albrecht Stolln zu den Aufbereitungsanlagen bei Joachimsthal geleitet, um dort die Pochwerke in der Umgebung der Josef Fundgrube zu versorgen. Ein weiterer Teil des Wassers wurde zur Wassersäulenmaschine der Einigkeit Fundgrube geleitet, um dort die Entwässerung zu bewerkstelligen. Die frühen Abschnitte des Wasserkanals sind größtenteils erhalten, einschließlich der streckenweise angelegten Schieferplattenabdeckung der Rinne. Die späteren und finalen Abschnitte verschwanden nach dem zweiten Weltkrieg im Zusammenhang mit dem Uranbergbau.
Das Landschaftsbild des Eliastals ist immer noch stark von den Aufschüttungen großer Halden geprägt. Diese wurden jedoch im Laufe der Zeit von Vegetation überwachsen. Im unteren Teil des Tals zählt die Zimní Eliáš Halde zu den größten. Es lassen sich auf diesen Halden immer noch zahlreiche seltene Minerale finden. Gleichzeitig stellen sie ein wertvolles Habitat für geschützte Pflanzen sowie bedrohte Orchideenarten dar (dunkelrote Stendelwurz, gemeine Sumpforchidee, geflecktes Knabenkraut, einblütiges Wintergrün, etc.). Diese Pflanzen profitieren vom Kalk aus kalzitischen Gangfüllungen, welche mit auf die Halde gelangt sind.
In der Umgebung von Gottesgab sind anhand gut erhaltener Abraumhalden die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert angewandten Methoden des Zinnseifens zu beobachten. Diese Seifenhügel zeugen von einer weiten Verbreitung des Zinnseifens im oberen Erzgebirge. Das gesamte Zinnseifengebiet deckt eine Fläche von mehr als 250.000 Quadratmetern ab und ist somit eines der ausgedehntesten in Zentraleuropa. Die Länge eines einzelnen Seifenhügels beträgt in der Regel 5 bis 10 m, die Höhe kaum mehr als 2 m. Die Seifenhügel sind vor allem im Gebiet westlich von Gottesgab an einem Nebenfluss des Schwarzbaches und entlang des Schwarzbachs selbst konzentriert.
Beim Seifen werden die hier durchschürften lockeren alluvialen Ablagerungen (Sand) unter Zugabe von Wasser in mehreren Durchläufen durch Schweretrennung in leichtes und schweres Material sortiert. Aus dem schweren Material wird schließlich der Zinnstein gewonnen. Das immer wieder durchspülte Abfallmaterial ist nun sehr arm an Nährstoffen. Entsprechend unterscheidet sich die Vegetation auf den zurück bleibenden Seifenhügeln deutlich von der ihrer Umgebung. Typische Pflanzenarten sind Heidekrautgewächse, Moosbeeren oder Arnika. Diese Pflanzenvergesellschaftungen bilden ein einzigartiges und prägendes Element der Landschaft in der Umgebung von Gottesgab.
Im Revier Kaff in Goldenhöhe (Zlatý Kopec) bei Gottesgab (Boží Dar) wurden schon in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts Zinn- Eisen und in geringer Menge auch Kupfererze, die an sogenannte Skarnlager gebunden waren, gefördert. Die Skarnlager bilden linsenförmige, flach einfallende Körper mit einer Mächtigkeit bis zu 15 m. Kassiterit (Zinnstein) kommt zusammen mit Sulfiden und Magnetit vor und ist die wichtigste wirtschaftliche Komponente gewesen, für die sich die Grubenbesitzer interessierten. Der Zinngehalt im Erz betrug bis zu 4%. Der bedeutendste Stolln im östlichen Teil des Reviers Kaff, war der Stolln Johannes in dem eindrucksvolle, 60 x 20 m große Kammern mit einer Höhe von 10 - 12 m in den Berg getrieben wurden. Im Jahr 2015 wurde der Johannes Stolln als Besucherbergwerk der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Im westlichen Teil von Kaff war die Grube Kohlreuter mit dem 170 m langen, gleichnamigen Stolln das wichtigste Bergwerk auf polymetallische Skarnvererzungen. Ähnlich dem Ostteil des Kaff Gebietes (Johannes Stolln) haben die Bergleute auch in diesem Stolln große Grubenbaue mit bis zu 40 m Länge und 25 m Breite angelegt. Zur Entwässerung der Grube dienten der tiefer liegende Segen Gottes Stolln und der Dreikönig Stolln, deren Mundlöcher sehr gut erhalten sind. Der Segen Gottes Stolln war ca. 210 m lang und laut Aufzeichnungen befinden sich hier Kammern von 30 m Breite und 6 m Höhe. Ursprünglich war der Dreikönig Stolln ca. 285 m lang, während Erkundungsarbeiten nach dem Ersten Weltkrieg wurde er auf eine Länge von 440 m verlängert. Vor den beiden Stollnmundlöchern befinden sich große Halden in den auch noch typische Erzminerale zu finden sind.
Südlich, bzw. südwestlich von Goldenhöhe wurde Zinn aus steil stehenden Quarzgängen abgebaut, welche die hier vorherrschenden Phyllite durchsetzen. Die Bergbautätigkeit ist belegt durch unzählige Überreste alter Stolln, Gruben, Halden, Schachteintiefungen und Tagebaue. Günstige morphologische Gegebenheiten ermöglichten ein Auffahren der Gänge über Stolln und flache Schächte. Die höchste Anhäufung alter Gruben aus dem 16. bis 19. Jh. befindet sich an Steilhängen oberhalb der beiden Ufer des Hrazený Bachs. Eine große Halde der "zu Gott" Grube oberhalb der Goldenhöhe lässt sich auf die letzte Bergbauperiode der 1920er und 30er Jahre datieren. Weiterhin typisch sind die noch zu dutzenden in Erscheinung tretenden, kreisrunden Stellen früherer Holzkohleöfen. Das gesamte Gebiet ist von Wald umgeben und hat sein authentisches Abbild einer historischen Bergbaulandschaft erhalten.
Der Christoph Stolln ist Teil der Mauritius Grube, welche die größte und tiefste (220m) Zinngrube im böhmischen Teil des Erzgebirges ist. Die unterirdischen Bereiche unterhalb des Niveaus des Christoph Stolln können derzeit nur durch Klettern erreicht werden und zwar bis zu einer Tiefe von 15-30 m oberhalb des Niveaus des Blasius Erbstollns. Darunter ist die Grube geflutet. Der nicht geflutete untertägige Bereich bildet ein System horizontaler Tunnel, vertikaler Schächte und Abbaukammern. Ursprünglich befanden sich zwischen den Stollniveaus Festenberg und Tagstrecke, v.a. im zentralen und im nördlichen Bereich der Lagerstätte, zahlreiche Abbaustrecken, von denen heute nur noch Fragmente erhalten sind. Während der Förderung im 18. Jahrhundert wurden die noch verbliebenen Erzpfeiler abgebaut. Im Ergebnis entstanden große, untertägige Kammern, die manchmal Dutzende von Metern lang sind und sich in ihrer Höhe über mehrere Stollnniveaus erstrecken. Der nicht geflutete Teil des größten Grubenbaus ist 60 m lang, 40 m hoch und 15 m breit. Es wird angenommen, dass er bis in die tiefsten Teile der Grube reichte. Die erhaltenen älteren Bereiche der Grube haben einen sehr regelmäßigen ovalen Querschnitt, der typisch für die Auffahrung durch Feuersetzen ist. Die Grubenbaue umfassen auch eine große Anzahl von Trockenmauerungen und Bereiche mit in Stein gehauenen Auskehlungen zur Befestigung der Holzkonstruktionen und für Stützsysteme der Entwässerungsanlagen.
Der Stolln wurde 2008 wiederentdeckt und 2015 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er stellt in hervorragender Weise Beispiele verschiedener Vortriebsarten des Zinnbergbaus dar, die im späten 16. bis ins 18. Jh. angewendet wurden. Die ersten Meter der Stollnwand sind mit einem Trockenmauerwerk ausgebaut. Im anschließenden Abschnitt ist eine klassische, durch Schlägel und Eisen herausgearbeitete Auffahrung aus dem 16. Jahrhundert vorhanden. 80 m vom Mundloch entfernt umgeht der Stolln die Grube Mauritius, hinter der er sich dann weiter ausweitet. Dort sind Spuren vom Aufbrechen des Felsgesteins durch Feuersetzen erkennbar. Der jüngere hintere Teil des Stollns ist weiter und höher und wurde durch Sprengen mit Schießpulver aufgefahren. An einer Stelle ist das Jahr 1778 eingraviert. Nach 262 m führt der Stolln in eine große Kammer, die 65 m lang, 4-9m breit und 15-25 m hoch ist. Vom Stolln wurden mehrere Seitenstrecken aufgefahren. Eine davon zeigt ein Gesenk, ausgehauen mit Schlägel und Eisen. Die angelegte Entwässerungsrinne in dem Gesenk ist einzigartig.
Das Gebiet der ehemaligen Roten Grube stellt eines der größten frühmodernen Tagebausysteme und Pingen des Erzgebirges dar. Diese zählen zu den größten ihrer Art auf der Böhmischen Seite des Erzgebirges und sind auch international von Bedeutung. Sie geben ein prominentes Beispiel für den Zinnbergbau auf breit ausgedehnte Greisenkörper, welche zunächst untertägig von flachen Schächten aus verfolgt und später im Tagebaubetrieb abgebaut wurden. Die elliptisch gestreckte Hauptpinge ist 230 m lang, rund 30 m breit und über 20 m tief. Zu dieser Einsenkung schließt sich noch eine weitere Pinge von 120 m Länge an.
Unweit der Hauptpinge der Roten Grube existieren weitere kleinere, aber vor dem Hintergrund der Bedingungen des Bergbaus im 16. bis 18 Jh. immer noch außerordentlich beachtliche Pingen und Tagebaue. Die größte unter diesen ist die Pinge der Grube Wildbahn.
Auf dem Plattenberg existieren zahlreiche Zeugnisse des Zinnbergbaus aus dem 16. bis 18 Jh. Die größten Gruben entstanden auf den Gängen Wolfgang und Georg. Die umfangreichen Relikte des Tagebaus und teilweise auch des Untertageabbaus dieser Gänge werden heute als Wolfspinge bezeichnet. Sie stellen eine der bedeutendsten Sachzeugen des historischen Abbaus von Zinngreisen im Erzgebirge dar. Die Wolfspinge ist 120 m lang, 20 m tief und stellenweise bis zu 14 m breit. Sie bildete sich im Verlauf des über- und untertägigen Abbaus des steil einfallenden Erzgang Wolfgang, der als Greisenkörper den Granit durchsetzt. Stolln und Grubenbaue an den Stößen der Pinge sind noch deutlich sichtbar.
Auf dem Plattenberg und oberhalb der Wolfspinge gelegen entstand die Eispinge durch Abbauarbeiten von Zinn auf dem Georg Ganggreisen in der Zeit vom 16. bis 18 Jh. Ähnlich der Wolfspinge ist sie 20 m tief, aber ungleich enger. Dies schafft Bedingungen hinsichtlich Temperatur und stagnierender Luftzirkulation, die es zulassen, das sich das ganze Jahr über Reste von Schnee und Eis in der Pinge erhalten. Das Eis diente während der Kämpfe Napoleons bei Leipzig im Jahr 1813 zur Versorgung verwundeter Soldaten.
Ursprünglich wurde die protestantische, einschiffige Kirche mit zwei achteckigen Türmchen im Stil der sächsischen Renaissance nahe einer älteren, ins Jahr 1542 datierten Kirche erbaut. Zwischen den Jahren 1605 und 1607 wurde ein quaderförmiger Turm mit einem achteckigem Aufbau errichtet, der von einer Kuppel mit einer Laterne gekrönt wurde. Im Jahre 1686 wurde die Kirche in eine katholische Kirche umgeweiht und St. Laurentius gewidmet. Im Jahre 1754 wurde sie im Barockstil neu konzipiert und innen wie außen mit Skulpturen verziert. Der Hauptaltar mit einem zentralen, ovalen Relief von St. Laurentius datiert in das erste Drittel des 18. Jahrhunderts. Das renaissance-zeitliche Taufbecken aus Zinn mit einer Inschrift zum Jahr der Restaurierung 1680 ist ein bedeutender Teil der Innenausstattung.
Das spätbarocke, zweistöckige Gebäude mit Rokoko-Elementen wurde im Jahre 1709 vom Bergmeister und Smalte-Produzent Johann Josef Putz errichtet. Die Fassade des Gebäudes stammt aus der Erbauungszeit. Es handelt sich um ein überdurchschnittlich luxuriöses und herrschaftliches Wohngebäude im Stil eines städtischen Adelspalastes. Die Eingangshalle verfügt über ein Tonnengewölbe. In der rechten Seite des Gebäudes befindet sich ein quadratischer Raum mit einer flachen Decke mit reichen Stuckarbeiten. Hinter diesem Raum befinden sich das Treppenhaus zum ersten Stock und die original erhaltene Rauchküche mit Tonnengewölbe. Ein großes Eingangsportal zum Hof ist ebenfalls erhalten. Im ersten Stock ist der ursprüngliche Grundriss mit drei reich verzierten Wohnräumen zur Frontseite erhalten. Heute beherbergt das Gebäude ein Restaurant.
Beispielhaft zum Zinn- und Eisenerzabbau sowie deren Aufbereitung steht die Installation des immer noch funktionstüchtigen Plattener Kunstgrabens. Diese geht auf die Jahre 1540-1544 zurück. Mit 13 km Länge ist der Kunstgraben der längste im böhmischen Teil des Erzgebirges. Außerdem illustriert er anschaulich einen hohen Standard technischer Einrichtungen zur Wasserhaltung für den Bergbau im 16. Jh. Am Graben sind noch weitere funktionale Einrichtungen installiert, dies sind: eine Einlassvorrichtung, 10 Entlastungsüberläufe an der Kreuzung mit kleineren Bächen, 25 Brücken und Röschen, 39 Sand- und Schotterfänge sowie 3 Brücken um das Entlanglaufen zu gewährleisten. Der Verlauf beginnt 1,5 km westlich von Gottesgab, wo das Wasser des Schwarzbaches in den Kunstgraben geleitet wird. Dann durchläuft es die Gemeinden von Myslivny und Ryžovna bis nach Bludná, dem ersten großen Zentrum für Bergbau und Aufbereitung. Nachdem es den Blatenský Berg umgangen hat, nähert es sich an die Gruben Laurentius, Konrad und andere in der Umgebung von Platten an. Der Graben ist bis zu zwei Meter breit und bis zu einem Meter tief. Sein Wasserbett wurde durch eine Holzverschalung befestigt. Auf beiden Seiten sind Aufschüttungen aufgeschichtet.
Die einschiffige Heiliggeistkirche war im Bereich des nun nicht mehr vorhandenen südlichen Stadttors errichtet worden. Erstmals erwähnt wird sie 1454. Einige verwendete Elemente deuten jedoch auf eine Erbauung im bereits späten 14 Jh. hin. Die Kirche wurde nach den Feuern von 1538 und 1633 umgebaut und im Jahr 1839 renoviert. Im 19. Jh. wurde eine polygonale Turmspitze am Schräggiebeldach angebracht.
Die Burg Graupen wurde noch vor 1330 auf einem Felsvorsprung über der steilen Westflanke des Tals von Graupen errichtet, um die Händlerroute nach Meißen und die Bergwerke von Graupen zu schützen. 1330 ließ König John von Luxembourg die Stadt Graupen einschließlich ihrer Bergwerke dem Adelsgeschlecht von Kolditz zu Teil werden. Die Burg wurde 1471 und 1482 in eine beeindruckende spätgotische Festung umgebaut. Während des 30-jährigen Krieges wurden die Verteidigungs- und Unterbringungsmöglichkeiten eingestellt und das Schloss verfiel. In den vergangenen Jahren wurde es unter Beibehaltung der noch erhaltenen strukturellen Relikte aufwendig restauriert. Im Innenhof wurde von den Herren Sternberg zwischen 1695 und 1697 ein Gebäude zur Grubenverwaltung errichtet (heute Restaurant).
Die gotische Kirche Maria Himmelfahrt wurde 1488 an der Stelle einer älteren gotischen Kirche (vor 1383) errichtet, nachdem diese beim Stadtbrand von 1479 zerstört wurde. Von der alten Kirche wurde ein Pfarrhaus erhalten, welches nun winklig zum Kirchenschiff positioniert ist. Kleinere Umbauten erfolgten 1668 und 1672. Zwischen 1735 und 1739 wurden die barocken heiligen Treppen als Wallfahrtsort errichtet. Das angrenzende barocke Pfarrhaus, welches 1756 entstand, beherbergt nun ein Feuerwehrmuseum. Am Hang über der Kirche befindet sich ein hoher rechteckiger Glockenturm, errichtet zwischen 1490 und 1493. Sein gegenwärtiges Erscheinungsbild lässt sich auf die Zeit um 1600 zurück datieren. Dieser Glockenturm läutete den Schichtbeginn der Bergleute ein.
Das Haus Nummer 21, welches seit 1926 als Gemeindemuseum genutzt wird befindet sich auf der Westseite des Marktplatzes. Das Gebäude zeigt deutlichen Einfluss aus der Epoche der Renaissance auf, die Bögen haben gotischen Stil. Signifikante Veränderungen fanden im 18., 19 und 20 Jh. statt. Die Ausstellung informiert über die Geologie und Mineralogie von Graupen und Umgebung sowie über lokale Zinnbergbaugeschichte.
Der Alte Martin Stolln ist einer der bedeutendsten Grubenbaue im Bergbaurevier Krupka. Er wurde 1864 angelegt, um den nordwestlichen Teil des Ganges Lukáš zu erschließen. Aufgrund einer Streichlänge von rund 2 km ist er der längste Zinn-Wolfram führende Erzgang in der Tschechischen Republik und in Mitteleuropa. Im Jahr 2000 wurde der Stolln als Besucherbergwerk der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er dokumentiert die Entwicklung der Abbaumethoden von der Mitte des 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Aufgrund der Anbindung des Alten Martin Stollns an den historischen Dürrholz Stolln, kann so auch eine einzigartiger, bereits in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aufgefahrener Grubenbau besichtigt werden.
Ein alter Bergmannspfad zwischen Graupen (Krupka) und Obergraupen (Horní Krupka) kreuzt den östlichen Teil des Reviers Steinknochen, der für den Transport von Erz und als Zugangsweg zu den Gruben genutzt wurde. Auf der Brüstung nahe dem Pfad wurden auf die Jahre 1765 und 1894 datierte Steine gefunden. Dennoch muss der Pfad viel früher gebaut worden sein. Derzeit wird der Weg von Wanderern, die den Mückenberg (Komáříhůrka) besteigen, als Abkürzung genutzt. Er ist zudem Teil eines grenzüberschreitenden Bergbaulehrpfades. Parallel zum Bergmannspfad fließt der Bach Krupský Potok, in dem in der Vergangenheit Zinnseifen gewaschen wurden.
Im Bereich unterhalb der Seilbahn von Bohosudov auf dem Mückenberg (Komáří hůrka) finden sich neben den neuzeitlichen Grubenbauen des Feldspat-Molybdän Bergbaus aus dem 20. Jahrhundert zahlreiche historische Grubenbaue aus dem 18. bis 19. Jahrhundert und früherer Zeit. Zu ihnen zählt die Zwickenpinge, die zu den ältesten im Revier Graupen gehört. Die in der Nähe des Barbora Stollns liegende Pinge misst 50 x 35 m und existiert als Relikt eines Tagebaus bereits seit dem frühen 16. Jahrhundert. Im Jahre 1913 wurde die Pinge erneut erkundet und der Gewelbter Stolln unterhalb der Pinge aufgefahren.
Erstmals aufgefahren wurde der Stolln zu Beginn des Zweiten Weltkrieges auf einem Niveau von 562 m ü. M. und konzentrierte sich in erster Linie auf die Erkundung des Quarz-Molybdän-Stockwerks oberhalb des Stollns. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Quarz-Molybdän-Stockwerk über drei Niveaus und einen Blindschacht vom Stolln Prokop bis zum Stolln Barbora erschlossen. Derzeit ist der Zugang zum Stolln mit einem Deckel geschlossen. Im darüber liegenden Bereich gibt es Aufschlüsse des Quarz-Molybdän Stockwerks, bei denen es sich nach wie vor um eine lohnende mineralogische Fundstelle handelt.
Der Bergbau in der Gegend des Mückenbergs (Komáří hůrka), 808 m ü. M. ist bereits seit dem Jahr 1416 schriftlich dokumentiert. Das größte übertägige Relikt des örtlichen Zinnbergbaus und im Revier Graupen selbst ist die Große Pinge, die sich knapp unter dem Gipfel des Mückenbergs befindet. Die oval-förmige Pinge (in Kombination mit einem Einbruch unterirdischer Hohlräume) umfasst eine Fläche von 5000 Quadratmetern mit Abmessungen von 140 x 45 m und Tiefen bis zu 75 m. Abbaugegenstand war ein Greisenkörper, welcher neben imprägnierten Zinnstein noch Kupferkies und Pyrit enthielt. In der Nähe der Pinge wurden zahlreiche weitere untertägige Gruben betrieben. Die wichtigste von diesen war die Grube Glatz, die in den 80iger Jahren des 17. Jahrhunderts auf dem Gelände einer älteren Grube gegründet wurde. Bis in eine Tiefe von 200 m wurden hier Zinnerze und in geringeren Mengen auch Kupfererze abgebaut. Bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts wurde das Gebiet durch die Anlage des Dürrholz Entwässerungsstolln bergbaulich entwickelt. Er zählt zu den wichtigsten historischen Stolln im Revier Graupen.
In der Gipfelnähe des Mückenberges befindet sich die St. Wolfgang-Kapelle (geweiht nach St. Wolfgang, dem Schutzpatron der Bergleute). Sie war ursprünglich eine gotische Kapelle und wurde in den Jahren 1692-1700 im Barock-Stil umgebaut. Einige Jahre später wurde nebenan ein Friedhof errichtet. Sie ist Zeugnis der ausgedehnten Besiedlungsaktivität durch Bergleute auf ihrer Suche nach Zinn. Dabei drangen sie bis in die höchsten Lagen des Gebirges vor.
Der Mariahilf Stolln (Marie Pomocná) war der bedeutendste auf dem Kupferberg. Er beherbergt ein ausgedehntes System von unterirdischen Strecken aus verschiedenen Zeiträumen. Die ältesten Teile befinden sich ca. 15 m oberhalb des Hauptstollns und lassen sich auf das 16. Jh. zurück datieren. Für die Öffentlichkeit ist der Stolln erstmals in den Jahren 1911 bis 1944 zugänglich gemacht worden. In dieser Zeit war es unter anderem möglich, die heute nicht mehr zugängliche, sogenannte Malachithöhle, eine Kammer mit grüner und blauer Beschichtung aus sekundären Kupfermineralien an den Wänden (Malachit und Azurit), zu besuchen. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Stolln im Rahmen der Suche nach Uranerzen erneut aufgefahren. Zwischen den Jahren 1994 und 1997 wurde der Stolln unter der Schirmherrschaft der Stiftung Georgius Agricola wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Während der Erschließungsarbeiten wurde festgestellt, dass es sich um ein umfangreiches System an unterirdischen Stolln unterschiedlichen Alters handelt. Etwa 230 m der Strecke und die historischen Teile oberhalb des Stollns sind seit 2011 zugänglich.
Das Mundloch des Gelobtes Land Stolln (Země zaslíbená) befindet sich am Südwest-Hang des Kupferberges direkt unterhalb der heiligen Herz Jesus Kapelle. Er lässt sich vermutlich auf das 17. und 18. Jh. zurück datieren. 2013 wurde der Stolln für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sein Inneres zeigt Sachzeugen des historischen Bergbaus auf, so zum Beispiel die Spuren des Streckenvortriebs mit Schlägel und Eisen oder durch Feuersetzen.
Die barocke "Kapelle zur unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria" dominiert den Kupferberg und die weitere Umgebung. Erbaut wurde die Kapelle im Jahre 1674 von Julius Francis, dem Herzog von Sachsen-Lauenburgund und Besitzer der Herrschaft Ostrov, zu der auch Kupferberg (Měděnec) gehörte. Es handelt sich um ein einfaches, gemauertes Gebäude in Form einer Rotunde. Die Fassade ist einfach gestaltet, ungeteilt und endet in einem profilierten Hauptgesims über dem sich ein konisches Schindeldach befindet. Über dem rechteckigen Steinportal ist ein Querbalken mit Wappen angebracht. Das Innere der Kapelle ist sechseckig und verfügt über tiefe Fensterbuchten, die durch Pilastern und verzierte Kapitelle getrennt werden. Die ursprüngliche Einrichtung der Kapelle ist nicht erhalten geblieben.
Das Kalkwerk, das sich in einer bewaldeten Landschaft zwischen den Gemeinden Stolzhain und Schmiedeberg (Háj bei Loučná pod Klínovcem und Kovářská) befindet, ist der bedeutendste erhaltene Nachweis des Abbaus und der Bearbeitung kalkhaltigen Gesteins für die Kalkherstellung im tschechischen Teil des…
Im Lugau-Oelsnitzer Revier liegt der Karl-Liebknecht-Schacht, die architektonisch bedeutendste Schachtanlage des erzgebirgischen Steinkohlenbergbaus aus den 1920er Jahren mit ihrer original erhaltenen technischen Ausstattung. Oelsnitz verfügt darüber hinaus mit der Grubenwehrsiedlung, dem…