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22.07.2022

Ehrenfriedersdorf. Gerade die aktuellen Zeiten machen die Bedeutung von Energie deutlich. Selbige wurde in den klassischen Zeiten des erzgebirgischen Bergbaus und dessen Erz-Weiterverarbeitung ausschließlich über die Wasserkraft gewonnen. Unsere Vorfahren legten dabei ein äußerst aufwendiges, kilometerlanges System von Wasserspeichern, Kunstgräben, Röschen usw. an, um eben die Wasserkraft jederzeit einsetzen zu können.

Die Restaurierung bzw. Erhaltung eines solchen Systems – des 5.500 Meter langen Röhrgrabens bei Ehrenfriedersdorf – ist heuriger Schwerpunkt des Projekts „Heritage Volunteers“. Vom 17. bis 30. Juli unterstützen dabei 15 Studenten aus dem Bereich der Denkmalspflege diese Tätigkeiten zur Erhaltung des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří.

Kein Weg war dabei zu weit, um mal in unser Erzgebirge zu kommen: Die jungen Leute stammen aus Honduras, Spanien, Bulgarien, Südafrika, Deutschland, Mexico, Belgien, Russland, Bangladesh, USA, China und Schweden!

Jeden Tag geht es nun von 9 bis 16 Uhr in das Röhrgraben-Gebiet am Kalten Feld westlich von Ehrenfriedersdorf, die Betreuung vor Ort sichert Fachmann Steffen Brunner ab. Untergebracht ist man urig in der „alten“ Jugendherberge in Ehrenfriedersdorf. Und natürlich wird es auch am geselligen Beisammensein nicht fehlen.

Das heurige Freiwilligen-Projekt wird gemeinsam mit dem Besucherbergwerk Zinngrube Ehrenfriedersdorf (Leiter Erik Ahner) durchgeführt. Neben dringend anstehenden Maßnahmen zur Instandsetzung des Röhrgrabens, stehen auch Restaurierungsarbeiten an der Grubenbahn unter Tage im Fokus.

Ergänzt werden die praktischen Erfahrungen in der Denkmalpflege durch ein kulturelles Rahmenprogramm, das den Heritage Volunteers unser Welterbe und die bergbaulichen Traditionen näherbringt. Auf dem Programm stehen neben einer Einführung zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge u.a. Exkursionen nach Annaberg und Chemnitz.

Organisiert wird das Projekt von der Organisation European Heritage Volunteers, dem Verein Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V. und dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen.

Den Auftakt der Projekttage ließ sich dann auch Geschäftsführer Steve Ittershagen nicht entgehen. Er resümierte: „Nach wie vor ist es sehr wichtig, dass wir junge Leute für unser Thema begeistern und und unser Welterbe weiter international bekannt machen. Alles steht und fällt mit dem Nachwuchs. Die heurige Standort-Wahl fiel auf Ehrenfriedersdorf, da wir einerseits die gesamte Bandbreite des Erzgebirges abbilden wollen und andererseits eine ausgezeichnete Traditionsarbeit in der alten Bergbaustadt selbst vorfinden.“ Die Kosten für die Projektdurchführung tragen das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und der Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V..

 

Text & Fotos: Steffen Ulbricht