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20.05.2022

Zahlreiche Vereine und Privatinitiativen engagieren sich für unser Welterbe. Aktive vor Ort kümmern sich mit Engagement und Hingabe um die Objekte, sorgen für die Vermittlung des Welterbegedankens und lassen die Attraktivität der Besuchereinrichtungen weiter wachsen. Dass dies gemeinsam besser geht, zeigte die „IG Rothschönberger Stolln“.

Anlässlich des 145jährigen Jubiläums des Rothschönberger Stollns am 24. April 2022 hatten sich zum Jahresbeginn fünf Vereine in einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. Unter der Federführung des Vereins VII. Lichtloch e. V. Halsbrücke bereiteten der Förderverein Drei-Brüder-Schacht e. V., der Förderverein Himmelfahrt Fundgrube Freiberg e. V., der Verein IV. Lichtloch des Rothschönberger Stolln e. V. und der Heimatverein Rothschönberg e. V. ein umfangreiches Erlebnis- und Entdeckungsprogramm an verschiedenen Standorten vor. So wurden u.a. fachkundige Führungen angeboten, Besucher konnten beim Schauschmieden zuschauen oder einige – sonst verschlossene - Objekte wurden für die Besucher zugänglich gemacht. So öffneten sich unter anderem die Tore des Hauptstollnmundlochs in Rothschönberg für Besucher oder Interessierte konnten einen Blick in das Innere des „Oberen Neuen Geschreis“ in Halsbrücke werfen.

Das Engagement der Organisatoren wurde belohnt! Zahlreiche Besucher machten sich am 24. April auf den Weg, um die verschiedenen bergbauhistorischen Anlagen zu besuchen.

Am 19. Mai fand am 7. Lichtloch in Halsbrücke ein Treffen der Organisatoren statt, um die Veranstaltung auszuwerten und um neue Projekte in Angriff zu nehmen. Diesen Anlass nutzte auch Landrat Matthias Damm – gleichzeitig Vize-Vorsitzender des Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V., um das besondere Engagement zu würdigen. „Viele Monate Arbeit und Vorbereitung liegen hinter den Aktiven. Die Veranstaltungsreihe anlässlich des 145jährigen Jubiläums des Rothschönberger Stollns war ein voller Erfolg! Zahlreiche Besucher wurden angelockt, überall wurde Vieles geboten. Wir können stolz auf unser montanes Welterbe sein – und auf alle die, die es mit Liebe und Hingabe pflegen. Lokale Initiativen wie diese sind in unserem Welterbe richtig und wichtig, um vor Ort Kräfte und Engagement sinnvoll zu bündeln.“

Der Geschäftsführer des Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V., Steve Ittershagen, ergänzt: „Das Jubiläum am Rothschönberger Stolln hat gezeigt, dass unser Welterbe für Besucher ein zunehmend bedeutender Magnet ist. Die Objekte sind einzigartig und laden zum Entdecken ein. Der Schulterschluss der Vereine war dabei beispielgebend und für alle Akteure ein Gewinn. Damit ist die Organisation leichter, Fragen können zentral beantwortet werden und die Kommunikation lief absolut reibungslos. Der Welterbeverein hat sich aktiv vor Ort eingebracht. Eine finanzielle Unterstützung war vorab über unseren Kleinprojektefonds abgesichert.“

Landrat Matthias Damm und Vereinsgeschäftsführer Steve Ittershagen überbrachten am 19. Mai gemeinsam den Mitgliedern der Interessengemeinschaft einen Scheck über 1.000 Euro. Damit soll das zurückliegende Engagement gewürdigt werden und die Grundlage für weitere Projekte dieser Art gelegt werden.


Zum Hintergrund:

Der Rothschönberger Stolln im Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří ist Teil des Wassermanagementsystem Freiberg in der Bergbaulandschaft Freiberg. Es ist das früheste sowie eines der größten und bedeutendsten Wassermanagementsysteme in Europa, das die Entwicklung bergbaulicher Wasserwirtschaft seit der Mitte des 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart dokumentiert. Die vielen authentischen Sachzeugen dokumentieren noch heute die herausragende Rolle für den Silberbergbau vom 12. bis ins 20. Jahrhundert.